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Kristina Köhler: Blitzkarriere der Extremismus-Fachfrau
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Von der Leyen wird Arbeitsministerin - K�hler Familienministerin
dpa Kristina Köhler

Es ist einer der schnellsten Aufstiege, den es in der Bundespolitik bislang gegeben hat. Die erst 32 Jahre alte CDU-Abgeordnete Kristina Köhler wird jüngste Ministerin. Manchen ist sie zu konservativ.

Im Wahlkampf hatte Ronald Pofalla gesagt, die junge Politikerin zähle zu den „großen Nachwuchstalenten“. Diese Meinung teilt offensichtlich auch Parteichefin Angela Merkel. Auf Wunsch der Kanzlerin wird die Hessin Ursula von der Leyen als Familienministerin folgen, die das Amt des zurückgetretenen Arbeitsministers Franz Josef Jung (beide CDU) übernimmt. Merkel bescheinigte der jungen Abgeordneten aus Wiesbaden die nötige Kompetenz für das Amt. Köhler habe bis jetzt im Bereich Integration gut gearbeitet und könne als „ausgebildete Soziologin“ auch in der neuen Position sehr gute Arbeit leisten.

Köhler stach Wieczorek-Zeul aus


Köhler hat sich bislang immer wieder als Fachpolitikerin für Islam, Integration und Extremismus mit deutlichen Wortmeldungen in aktuelle Debatten eingeschaltet. Manchen sehen in ihr die konservative Hardlinerin in der Union, andere einen neuen unabhängigeren Politikertyp. Bei der Bundestagswahl schaffte sie den Einzug in den Bundestag erstmals über ein Direktmandat im Wahlkreis 179 in Wiesbaden. Köhler verdrängte dort die SPD-Frau Heidemarie Wieczorek-Zeul, auch der ehemalige FDP-Bundestagsfraktionschef Wolfgang Gerhardt blieb ohne Chance. Es war ihr dritter Anlauf, die anderen Male war sie über die Landesliste in den Bundestag gelangt.

Köhler setzte bei ihrem Wahlkampf unter anderem auf das Thema Integration. Sie fordert, vor allem Frauen und Jugendliche stärker in den Blick zu nehmen, ihnen gelte es, konkrete Angebote zur Sprachförderung zu machen. Auf diesem Gebiet kennt sie sich aus: Im Bundestag war Köhler Mitglied im Innenausschuss und Berichterstatterin ihrer Fraktion unter anderem für Integration, Terrorismus und Extremismus. Außerdem war sie Obfrau der CDU/CSU im BND-Untersuchungsausschuss, der sich mit der Aufklärung der Rolle des deutschen Geheimdienstes im Irakkrieg befasst.

Helmut Kohl als Vorbild


Inzwischen hat sie ihre Promotion in Politikwissenschaften abgeschlossen. Auf ihrem Wahlplakat prangte schon groß: „Dr. Kristina Köhler“. Da sie aus dem hessischen CDU-Landesverband stammt, dürfte auch dem inneren Parteiproporz nach dem Abgang des Hessen Jung genügend Rechnung getragen sein. Im Gegensatz zu ihrer verheirateten Amtsvorgängerin mit sieben Kindern ist die neue Familienministerin noch ledig und kinderlos.

Für Politik interessierte sie sich schon in jungen Jahren. Den Fall der Mauer verfolgte sie fasziniert vor dem Fernsehen. Die gebürtige Wiesbadenerin trat schon als Schülerin mit 14 Jahren in die Junge Union und drei Jahre später auch in die CDU ein. Bald stieg sie in Führungsposition auf Kreisebene auf. 2002 zog sie im Alter von 25 Jahren unmittelbar nach ihrem Abschluss als Diplom-Soziologin in den Bundestag ein. Über sich selbst sagte sie einmal: „Die anderen Mädchen schwärmten für Pferde, ich für Helmut Kohl.“
stj/ddp/Reuters
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