Überall in Deutschland haben in der vergangenen Nacht Räuber Geldautomaten in die Luft gesprengt. In Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen rückten die Täter mit Sprengstoff an. In Thüringen haben Unbekannte es auf eine andere Art probiert, einen Geldautomaten zu knacken.
Drei Männer haben in der Nacht zum Donnerstag in Groß-Leuthen (Brandenburg) den Eingangsbereich einer Genossenschaftsbank gesprengt. Ob sie dadurch in das Gebäude gelangt sind und ob sie etwas erbeutet haben, ist nach Angaben der Polizei in Potsdam noch ungeklärt. Da der Eingangsbereich der Bank in dem zur Gemeinde Märkische Heide gehörenden Dorf stark zerstört ist, konnten die Ermittlungen bisher nicht in vollem Umfang beginnen. Die Spezialisten können erst mit Tageslicht mit ihren Untersuchungen starten.
Nach ersten Angaben der Polizei wurde das Dach des Gebäudes angehoben. Eine Wand sei eingestürzt. Verletzt wurde niemand. Zeugen beobachteten, wie die drei Täter mit einem Auto flüchteten. In den vergangenen Monaten sind in Brandenburg immer wieder Geldautomaten gesprengt worden, wobei es teilweise zu hohem Sachschaden gekommen ist.
NRW: Geldautomat mit Gasgemisch gesprengt
Unbekannte Täter haben auch in der Ortschaft Winnekendonk bei Kevelaer (Nordrhein-Westfalen) einen Geldautomaten gesprengt. Wie schon in vorigen Fällen nutzten die Räuber in der Nacht zum Donnerstag dazu ein Gasgemisch, teilte die Polizei mit. Durch die Explosion wurde die Sparkassenfiliale erheblich beschädigt. Verletzt wurde niemand. Drei Täter konnten laut Polizei in zwei Autos entkommen. Beute haben sie nach ersten Erkenntnissen nicht gemacht.
Erst vergangene Woche war in Kevelaer ein Geldautomat gesprengt worden. Nordrhein-Westfalen wird seit Monaten von mehreren, vermutlich aus den Niederlanden einreisenden Banden heimgesucht, die reihenweise Geldautomaten in die Luft jagen, um an das Bargeld zu kommen.
Berlin: Geldautomat am U-Bahnhof gesprengt
Auch in Berlin hatten Unbekannte am frühen Donnerstagmorgen einen Geldautomaten am U-Bahnhof Lipschitzallee gesprengt. Ob sie etwas erbeuteten, war zunächst unklar, wie die Polizei mitteilte. Auch wie die Täter den Geldautomaten sprengten, wurde noch untersucht.
Die Räuber probieren es aber auch anders: In Titz im Kreis Düren (Nordrhein-Westfalen) ließen sie einen Automaten gleich am Stück mitgehen, wie die Polizei am Mittwoch berichtete. Drei Männer sollen das schwere Gerät in der Nacht mithilfe eines Treckers aus seiner Verankerung gerissen und mit einem Kleintransporter weggeschafft haben. Den Trecker ließen sie vor Ort. Zeugen hörten laute Knallgeräusche und konnten die Täter beobachten. Jetzt fahndet die Polizei nach ihnen.
Thüringen: Geldautomaten mit Bagger geknackt
Mit einem gestohlenen Bagger haben Unbekannte im Altenburger Land (Thüringen) versucht, einen Geldautomaten zu knacken. Die Diebe entwendeten am Mittwochmorgen zunächst in Göllnitz die Baumaschine. Anschließend rollten sie damit zu einem überdachten Bankautomaten. Dort versuchten sie, mit Hilfe des Baggers an den Geldautomaten zu gelangen. Die Aktion scheiterte jedoch. Die Diebe zerstörten lediglich den Unterstand des Bankautomaten. Sie flüchteten.
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