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Brauchtum: Woher die Tradition des Maibaums kommt
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Austria, maypole wreath with pretzel and sausage, low angle view
Getty Images/Westend61 Der Maibaum gehört zu einer süddeutschen Tradition.
  • FOCUS-online-Autorin
In Süddeutschland, besonders in Bayern, ist es üblich, den Maibaum aufzustellen. Diese Tradition findet am letzten Tag im April, am 1. Mai oder an Pfingsten statt. Doch woher stammt dieser Brauch? Das verraten wir Ihnen hier.

In vielen Gegenden, vor allem in Baden-Württemberg, Bayern oder auch Österreich wird zum 1. Mai noch der Maibaum aufgestellt. Zum süddeutschen Brauch gehört einiges dazu - vom Schmücken des Maibaum bis zum Stehlen.

Der Maibaum - eine Tradition aus vorchristlicher Zeit

Das Maibaumstellen war im Christentum lange Zeit verboten.

  • In vorchristlicher Zeit wurden Bäume ausgesucht, um die die Menschen dann tanzten und Feiern veranstalteten. Sie dienten als Zeichen des wiederaufkeimenden Frühlings, waren aber auch Symbol für Fruchtbarkeit. Als heidnischer Kult wurde dies dann im Christentum verboten.

  • Der Brauch, einen geschälten und mit Kränzen und Bändern geschmückten Baum zum  1. Mai aufzustellen, entwickelte sich im 16. Jahrhundert in Deutschland.

  • Der Maibaum steht seither für Gedeihen und Wachstum sowie für Glück und Segen.

  • Feiern und Tanzen gehören untrennbar zum Aufstellen des Maibaums. Das war der weltlichen und der kirchlichen Obrigkeit im 18. Jahrhundert ein Dorn im Auge und man versuchte, den Maibaum erneut zu verbieten – allerdings ohne Erfolg.

  • Ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert stammt die Tradition, neben Kränzen und Bändern auch kleine Tafeln an Querbalken am Maibaum anzubringen. Darauf sind nicht nur Handwerk und Gewerbe des Ortes vertreten. Auch die Kirche, das Rathaus und die Schule haben eine eigene Tafel am Maibaum.

Traditionen rund um den Maibaum

Bis der Maibaum endlich prachtvoll geschmückt steht und von der Gemeinde gefeiert wird, passiert in der Regel so Einiges.

  • Zuerst wird ein geeigneter Baum, meist eine Fichte, gesucht und gefällt. Bis zum großen Tag wird er dann bewacht – oft nicht sehr erfolgreich. Die jungen Männer der Nachbargemeinde stehlen ihn, so will es der Brauch.

  • Dabei gelten strenge Regeln, die unter anderem festlegen, ab wann der Maibaumklau erfolgreich war. Gestohlen werden darf nur der Baum und das nur, solange er nicht steht. Fahnen, Tafeln, Bänder und anderer Schmuck sind tabu.

  • Natürlich muss eine anständige Auslöse erfolgen, um den Maibaum wieder zu bekommen. Üblich sind ein paar Fässer Bier und eine ordentliche Brotzeit für die Diebe. Anschließend wird die Auslöse gemeinsam gefeiert.

  • Neben dem Maibaum, der auf dem Dorfplatz aufgestellt wird – auch Dorfmaien genannt - werden noch andere kleinere Bäume, Maien „verteilt“. Normalerweise erhält der Bürgermeister ein kleines Bäumchen, ebenso der Pfarrer und der Lehrer - eben die hohen Persönlichkeiten in der Dorfgemeinschaft.

  • Junge Burschen nutzen die Gelegenheit und „erklären“ sich am 1. Mai durch eine Liebesmai – ein kleines, reich geschmücktes Maibäumchen, dass sie der Liebsten vor das Fenster stellen.

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