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Schockierende Abwasser-Studie: Allein Zürich konsumiert 1,6 Kilo Kokain - pro Tag
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Kokain
dpa In Europa steigt der Konsum von Kokainmengen

Deutschland einig Drogenland? Durch Abwasserproben enthüllten Forscher den Drogenkonsum in 42 europäischen Städten. Demnach werden alleine in Zürich täglich 1,6 Kilo Kokain konsumiert. Auch drei deutsche Städte wurden analysiert.

Die Resultate sind erschreckend und überraschend zugleich: Forscher haben in europäischen Städten Abwasserproben auf Rückstände von Drogen wie Kokain, Chrystal Meth und Ecstasy analysiert. An der Studie beteiligten sich neben dem Schweizer Wasserforschungsinstituts Eawag auch über 20 weitere Forschungsstellen und Labors. Ihr Bericht ist nun in der Fachzeitschrift „Addiction“ publiziert, der auch FOCUS Online vorliegt. Die Untersuchungen von 42 Städten in Europa werden teils in Grafiken präsentiert. Im europäischen Vergleich befinden sich auch drei deutsche Städte: Dortmund, Dülmen und Dresden.

In einer Zusammenfassung der Eawag heißt es, dass sich die Abwasserproben besonders gut für die Studien eignen würden, da sie Spuren von Drogen und deren Abbauprodukten enthalte. Daraus könne der Konsum ganzer Städte gefolgert werden, jedoch nicht der von einzelnen Konsumenten. So sei beispielsweise während einer Woche das Abwasser von rund 1,4 Millionen Personen in der Schweiz auf Kokain, Amphetamine, Chrystal Meth, und Ecstasy untersucht worden, berichtet der Eawag-Ingenieur Christoph Ort. Demnach seien im Untersuchungszeitraum allein in Zürich täglich rund 1,6 Kilogramm Kokain konsumiert worden.

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Hoher Kokainverbrauch in der Schweiz

Doch auch die anderen Schweizer Städte haben eine beängstigende Entwicklung: So wurde in Basel, Genf, St. Gallen und Zürich ebenfalls ein überdurchschnittlich starker Kokainkonsum festgestellt. In St. Gallen und Zürich haben sich die Menge sogar nahezu verdoppelt. Dagegen rangiert die deutsche Stadt Dortmund auf Rang 11, Dülmen und Dresden befinden sich weit im Hinterfeld. Die Spitze in Europa führt Antwerpen an, gefolgt von Amsterdam und schließlich Zürich auf Platz drei.

Laut Bericht bleibe allerdings offen, ob in der Schweiz vergleichsweise ein höherer pro Kopf Konsum bestehe als bei anderen Studienländern, berücksichtigt man die Abwasser-Schätzungen bezüglich Reinheit und Metabolismus. So liege der Wert für die Designer Droge Chrystal Meth hingegen deutlich unter dem Durschnitt. Hier führen das europäische Ranking die tschechischen Städte Prag und Budweis an, gefolgt von der norwegischen Hauptstadt Oslo. Die deutschen Städte zeigen sich auch hier zurückhaltend, ähnlich wie beim Kokainkonsum.

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Cannabis in Amsterdam und Paris

Auch bei den Analysewerten für Cannabis besetzt Dortmund Rang 11, Dülmen und Dresden folgen im hinteren Mittelfeld. Die Spitze in Europa nehmen die serbische Stadt Novi Sad ein, danach Amsterdam und schließlich Paris. Die Forscher bedauerten, dass die Analysewerte für Cannabis in der Schweiz die strengen Anforderungen an die beteiligten Labors nicht erfüllen konnten. „Da die Schweiz als eines der Hochkonsumländer für Cannabis gilt, wären diese Daten besonders interessant gewesen“, heißt es von Forscher Ort.

Für den Erstautor der Studie habe jedoch weniger die „Rangliste“ der Städte im Zentrum der Untersuchung gestanden, gesteht Ort in seiner Zusammenfassung. „Es ist vielmehr die Tatsache, dass es durch Abwasseranalysen wesentlich schneller und häufiger zu vergleichbaren Daten kommt als heute mit nationalen Drogenmonitoring Programmen“, sagt er. Eine Erklärung für den rasanten Anstieg habe der Forscher allerdings nicht: „Möglich ist, dass das Kokain reiner geworden ist.“

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ada
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