Illusion der Woche: Das ungelöste Rätsel der flimmernden Phantom-Punkte

Das ungelöste Rätsel der flimmernden Phantom-Punkte
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  • FOCUS-online-Autorin

Ein weißes Gitter liegt auf einem schwarzen Hintergrund. Dunkle Flecken flimmern auf den Schnittpunkten, und sind doch nie da gewesen. Ein optisches Phänomen, das selbst die Wissenschaft vor ein Rätsel stellt.

Ein weißes Gitter liegt auf einem schwarzen Hintergrund. Die Gitterlinien sind in einem rechten Winkel zueinander angeordnet. Plötzlich erscheinen dunkle verwaschene Flecken genau an dem Punkt, wo sich die Linien kreuzen. Sie flimmern und sind nur solange wahrzunehmen, bis man seinen Blick auf einen Punkt konzentrieren will. Bildet man das Negativ zu dem so genannten Hermann-Gitter, erlebt man dasselbe Sehphänomen, wobei die verwaschenen Flecken weiß auf den schwarzen Linienkreuzungen flackern. Die Rezeptoren im Sehzentrum werden von den Schnittstellen des Gittermusters gereizt. Da der Kontrast zwischen Schwarz und Weiß in diesem Beispiel nicht richtig erfasst werden kann, sprechen Forscher von einer Kontrasttäuschung. Doch das ist nicht als endgültige Deutung der optischen Täuschung zu verstehen. Denn auch wenn diese optische Täuschung schon 1870 entdeckt wurde, ist sich die Wissenschaft in der Erklärung dieses Wahrnehmungseffekts bis heute nicht einig. Denn eine Modifikation des Hermann-Gitters zerschlägt die ursprüngliche Theorie: Schlängeln sich die Linien über den Bildschirm, so verschwinden die Punkte in den Schnittpunkten der Linie, obwohl der farbliche Reiz derselbe bleibt. Die Versuche, das mehr als hundert Jahre alte Hermann-Gitter umfassend und eindeutig zu analysieren, bleiben somit belebt.