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Frankfurt: Vermieter distanziert sich von rechtsextremem Portal

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Die „Gegenuni“ gehört zur sogenannten Neuen Rechten, die auch die islamfeindliche Pegida-Bewegung inspiriert. Foto: Peter Jülich
Die „Gegenuni“ gehört zur sogenannten Neuen Rechten, die auch die islamfeindliche Pegida-Bewegung inspiriert. © peter-juelich.com

Nach einem FR-Bericht will der Bürovermieter Neukunden künftig schärfer überprüfen. Das rechte Propaganda-Projekt hat seinen Firmensitz in Frankfurt.

Nach einem Bericht der Frankfurter Rundschau über die „Gegenuni“, ein neues rechtsextremes Internetportal, will der Büro-Dienstleister Regus neue Kundinnen und Kunden vor Vertragsabschluss verstärkt überprüfen. Der Fall zeige, „dass wir unsere vorhandenen Prüfungsmechanismen gerade im Hinblick auf noch unbekannte Gruppierungen neu anpassen müssen und werden“, teilte ein Sprecher des Unternehmens der FR mit.

Grundsätzlich distanziere Regus sich „von jeglichen rechtsextremen Ansichten“, habe allerdings „keinen Einfluss auf die Geschäftsmodelle der Mieter“, hieß es weiter. Regus stellt Unternehmen weltweit Büros und Konferenzräume zur Verfügung.

Am Donnerstag hatte die FR berichtet, dass mehrere Akteure aus dem Spektrum der sogenannte Neuen Rechten ein neues Netzprojekt mit dem Namen „Gegenuni“ gestartet haben. Als „Neue Rechte“ bezeichnen sich Teile der rechtsextremen Szene, die sich intellektuell geben und sich an antiliberalen Autoren aus der Zeit der Weimarer Republik orientieren. Die rechtsextreme „Identitären Bewegung“ wird zur Neuen Rechten gezählt, auch die AfD wird durch sie beeinflusst.

Bei der „Gegenuni“ sollen teils bekannte Neurechte Vorträge, Seminare und Skripte anbieten können. Die Nutzer:innen sollen monatliche Beiträge zahlen und auch eine Art „Abschluss“ erwerben können. Das Propaganda-Projekt sieht sich selbst als alternative Hochschule und will neurechten Inhalten einen akademischen Anstrich geben. Die deutsche Hochschule, so heißt es bei der „Gegenuni“, sei zur „Brutstätte des linksliberalen Universalismus“ und „Zwingburg des antideutschen ideologischen Staatsapparats“ verkommen.

Hinter dem Internetportal, über das auch Merchandise-Produkte verkauft werden sollen, steht das Unternehmen „GegenUni UG“, das im Frühjahr dieses Jahres ins Handelsregister eingetragen wurde und seinen Firmensitz in einem Regus-Bürocenter in der Darmstädter Landstraße hat. Neben dem Geschäftsführer der Firma, Erik Ahrens, ist offenbar auch Martin Sellner an dem Projekt beteiligt, der Kopf der „Identitären“ in Österreich.

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