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Debatte über Oeder Weg

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Seit Mai 2022 verhindert die sogenannte Diagonalsperre in Höhe der Holzhausenstraße, dass Kraftfahrzeuge aus dem Norden kommend in den Oeder Weg fahren.
Seit Mai 2022 verhindert die sogenannte Diagonalsperre in Höhe der Holzhausenstraße, dass Kraftfahrzeuge aus dem Norden kommend in den Oeder Weg fahren. © Christoph Boeckheler

CDU im Ortsbeirat 3 will die Sperre an der Holzhausenstraße wieder aufheben. Die Stadt stellt in der kommenden Sitzung des Gremiums erste Ergebnisse des Verkehrsversuchs vor, der noch bis 2024 läuft.

Wenn Jürgen Ohrmann aus seinem Geschäft blickt, muss er sich in jüngster Zeit immer häufiger ärgern. Schon mehrfach wurde der Zebrastreifen vor seinem Fischhaus auf dem Oeder Weg zugeparkt. Die Stadt habe die beiden Poller abgesägt, die sie dort erst vor kurzem habe anbringen lassen, sagt der Einzelhändler. Als er sich an den zuständigen Ortsbeirat 3 (Nordend) gewendet habe, habe es geheißen, dass sei ein Einzelfall. „Das ist es aber nicht.“

Dass die Poller an den Zebrastreifen demontiert worden sind, bestätigt Holger Müller vom Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE). Das sei auf Bitte des Ortsbeirats geschehen, aus Gründen der Barrierefreiheit. „Mit dem Risiko, dass der Überweg wieder zugeparkt wird.“ Das sollten die Pfosten verhindern. Denn auch wenn sich die meisten daran hielten, seien einige Leute „so dreist“, und parkten direkt auf den Übergängen, so Müller. Die Stadt werde die Entwicklung im Auge behalten.

Für Ohrmann ist der zugeparkte Zebrastreifen ein weiteres Ärgernis, den die Umgestaltung des Oeder Wegs in eine fahrradfreundliche Nebenstraße bringt. Auch dabei sei der Ortsbeirat „taub“ gewesen und habe nicht auf die Beschwerden der Gewerbetreibenden reagiert. Dabei sei nicht nur sein Umsatz seitdem um 30 Prozent zurückgegangen. Die Sperren an der Holzhausenstraße und am Eschenheimer Tor habe diejenigen abgeschnitten, die bisher kurz angehalten und eingekauft hätten.

Durch Kundinnen und Kunden, die mit dem Rad oder zu Fuß kämen, sei das Defizit nicht auszugleichen, sagt Ohrmann. Langfristig werde sich das Viertel deshalb verändern, „es wird viel mehr Gastronomie geben“. Wichtig sei es daher, wenigstens die Sperre für den Verkehr aus dem Norden wieder zu öffnen.

Das will auch die CDU im Ortsbeirat 3. Während Ortsvorsteherin Karin Guder (Grüne) dafür plädiert, erst die Auswertung des 2024 endenden Versuchs abzuwarten, wollen die Christdemokraten sofort reagieren. Die massiven Beschwerden aus den Nachbarstraßen des Oeder Weges über das gestiegene Verkehrsaufkommen nimmt die Fraktion zum Anlass, für die nächste Sitzung am 26. Januar, den Vorschlag einzubringen, die Diagonalsperre in der Holzhausenstraße wieder aufzuheben.

„Die ersten bekannt gewordenen Zahlen aus der Verkehrszählung bestätigen den Eindruck der Anwohner, dass die Sperre zu massiven Verschiebungen von Verkehrsströmen in die Nebenstraßen des Oeder Wegs zwischen Eschersheimer Landstraße und Eckenheimer Landstraße bis zur Weberstraße geführt hat“, sagt die CDU-Fraktionsvorsitzende Claudia Ehrhardt. Um eine echte Alternative zum Auto zu schaffen, sei es sinnvoller, mehr Park-and-Ride-Parkplätze zur Verfügung zu stellen. Auch müsse der ÖPNV attraktiver gemacht werden, inklusive einer Ringverbindungen innerhalb der Stadtteile.

Der Ortsbeirat 3 tagt am Dienstag, 26. Januar, 19.30 Uhr, im Gehörlosen- und Schwerhörigenzentrum, Rothschildallee 16a. Vertreter:innen des ASE und des Verkehrsdezernats werden zugegen sein und über die Zählung und die ersten Ergebnisse des Verkehrsversuchs berichten.

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