1. Startseite
  2. Kultur

Quer durch L.A. rasen

KommentareDrucken

"Midnight Club: Los Angeles" eines dieser Racing-Games, die man entweder liebt oder hasst.
"Midnight Club: Los Angeles" eines dieser Racing-Games, die man entweder liebt oder hasst. © ap

"Midnight Club: Los Angeles" ist ein rasantes Rennspiel für Playstation und Xbox. Von Steffen Haubner

Von STEFFEN HAUBNER

Rennspiele hasst man - oder man liebt sie. Dazwischen gibt es nichts. Jene, die sie lieben, lassen sich wiederum in zwei Gruppen unterteilen: Da sind die Simulationsfreaks, die sich jedes Jahr ein Formel-1-Spiel mit den gleichen Strecken, aber noch größerem Realismus zulegen. Und da sind die, die Rennspiele eher als Action-Abenteuer-auf-Rädern betrachten.

Unter den Abenteuer-Rasern werden seit einigen Jahren so genannte Open-World-Games immer beliebter: virtuelle Spielplätze, auf denen man sich nach Lust und Laune austoben kann. Der Realismus besteht darin, dass die Entwickler komplette Stadtpläne originalgetreu nachbauen und zur Rennpiste umfunktionieren.

Zu den Pionieren auf diesem Gebiet gehört die Serie "Midnight Club", von der es mittlerweile viele und mitunter erfolgreichere Nachahmer gibt. Hinter dem Original stehen Rockstar Games, die Macher des fulminant erfolgreichen "Grand Theft Auto" - mithin die Spezialisten für alles, was cool, kultig und politisch unkorrekt ist.

So darf man auch vom neuen "Midnight Club: Los Angeles" die coolste Musik, die kultigsten Mehrspieler-Modi und das politisch unkorrekteste Szenario erwarten: Für die illegalen Straßenrennen wurde laut Hersteller "vom Ferris Wheel am Santa Monica Pier bis hin zum Chateau Marmont am Sunset Boulevard" jede Straße, Seitengasse und Unterführung dem echten L.A. nachgebildet, was man freilich nur prüfen kann, wenn man sich da auskennt. Aber auch so wird man Spaß daran haben, den Mulholland Drive zur Rennstrecke zu verwandeln oder mit quietschenden Reifen vor dem legendären "Viper Room" vorzufahren.

Für viel Sightseeing bleibt allerdings kaum Zeit, denn bei "Midnight Club" geht es vor allem darum, schneller als die Konkurrenz über mittels Lichtsäulen markierte Parcours zu brettern und sich dabei nicht von der Polizei erwischen zu lassen. Hoch her geht es auch beim "Capture the Flag": Übers Internet vernetzt, muss man dabei seinen Online-Gegnern Fahnen abjagen und ins eigene Hauptquartier bringen. Solche Mehrspieler-Rennen gegen den Rest der Welt sorgen auch diesmal für den größten Teil des Spaßes.

Gefahren wird auf allem, was mindestens zwei Räder hat: Motorräder, Muscle Cars, Straßenkreuzer und Rennboliden, selbstverständlich ebenfalls mit viel Liebe zum Detail den realen Vorbildern nachempfunden. Dass die aktuelle Hardware-Generation das bewährte Spielprinzip in neuem Glanz erstrahlen lässt, die Spielwelt nie größer, das Fahrverhalten nie authentischer war, kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch die "Midnight Club"-Macher das Rad nicht jedes Mal neu erfinden können. Immer raffinierter inszeniert wird ein Spektakel, dessen Neuheitswert von Version zu Version zwangsläufig abnimmt. Und so gilt auch im Falle des neuen "Midnight Club": Man liebt es oder man hasst es.

Midnight Club: Los Angeles ist bei Rockstar Games für Playstation 3 und Xbox 360 erschienen, 55 Euro, ab 12J.

Auch interessant

Kommentare