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Keine Corona-Maske: Busfahrer verweigert Zutritt und wird erschlagen - Ehefrau mit niederschmetternden Worten

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In einem Bus in Frankreich kam es zu einer tödlichen Attacke. Der Auslöser: Die Corona-Maskenpflicht (Symbolbild).
In einem Bus in Frankreich kam es zu einer tödlichen Attacke. Der Auslöser: Die Corona-Maskenpflicht (Symbolbild). © VIA REUTERS / WANA NEWS AGENCY

Eine brutale Attacke sorgt für Fassungslosigkeit. Ein Streit um Corona-Schutzmasken in einem öffentlichen Bus endet fatal.

Update vom 10. Juli 2020: Seit der brutalen Attacke wurde der Busfahrer aus dem französischen Bayonne nur noch künstlich am Leben erhalten - seit Freitagabend ist er tot. „Wir haben beschlossen, ihn gehen zu lassen. Die Ärzte waren dafür und wir auch“, sagte seine Tochter der Nachrichtenagentur AFP. „Nichts kann Gewalt in unserem Land rechtfertigen“, hatte der französische Innenminister im Zuge seiner Beileidsbekundigungen auf Twitter geschrieben. Gegen zwei Tatverdächtige im Alter von 20 und 23 Jahren wird aktuell ermittelt, zwei weitere Personen müssen sich wegen unterlassener Hilfeleistung verantworten.

Update vom 8. Juli, 10.03 Uhr: Nach der tödlichen Attacke auf einen Busfahrer in Frankreich meldet sich seine Frau zu Wort. „Wir wurden in wenigen Sekunden zerstört“, sagt sie im Interview mit Le Parisien.

Am Sonntagabend, um 20.12 Uhr, erhielt Véronique Monguillot (52) den Anruf. Ein Freund der Familie teilt ihr mit, dass es ein „Problem im Bus“ gegeben habe. Ihr Mann, 52 Jahre alt, liegt da bereits im Krankenhaus. Weil er Fahrgäste - inmitten der Coronavirus-Pandemie offenbar ohne Mundschutz und Fahrkarte - gebeten hatte den Bus zu verlassen, griffen sie ihn an. Die Männer schlugen derart auf Philippe Monquillot ein, dass er seinen Verletzungen erlag. 

Corona Frankreich: Streit um Maskenpflicht: Busfahrer totgeschlagen

Erst mitten in der Nacht, gegen 1 Uhr, können seine Frau und seine drei Töchter  (18, 21, 24) zu ihm. Mit Maschinen wird er künstlich am Leben erhalten. „Wir berührten ihn, fühlten ihn, sprachen mit ihm. Sein Kopf war deformiert“, zitiert Bild.de seine Frau aus Le Parisien.

Kurz zuvor hätten sie noch Pläne geschmiedet. Philippe Monquillot wollte in Rente gehen, mit seiner Frau in einem Camping-Bus um die Welt reisen. 

Blankes Entsetzen: Busfahrer wegen Streit um Corona-Maskenpflicht totgeschlagen

Erstmeldung vom 7. Juli 2020:

Südfrankreich - In Frankreich herrscht blankes Entsetzen über einen brutalen Übergriff auf einen Busfahrer. In Bayonne im Südwesten des Landes wollte der Mann die Corona-Schutzmaßnahmen durchsetzen - und bezahlte dies mit seinem Leben. 

Laut ersten französischen Medienberichten fuhr der Busfahrer am Sonntagabend nahe der Grenze zu Spanien seine Tour durch Bayonne. An einer Haltestelle wollten vier Menschen einsteigen, sie hatten aber keine Masken dabei. 

Busfahrer setzt Corona-Maßnahmen durch und wird attackiert 

Nachdem der Fahrer ihnen deswegen die Mitfahrt verweigerte, wollten die vier Personen demnach trotz Maskenpflicht ohne Schutzmasken und ohne gültige Fahrscheine in den Bus einsteigen. Es kam dabei zum tätlichen Angriff auf den Busfahrer. Ein Mann schlug dem Fahrer von hinten mit großer Wucht auf den Kopf.

Der heftige Schlag verletzte den Busfahrer lebensgefährlich. Später verstarb der Mann im Krankenhaus den Hirntod, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten. 

Die Täter konnten zunächst unerkannt fliehen. Nach der Attacke veröffentlichte die Polizei einen Zeugenaufruf und bat um Mithilfe, damit der genaue Tathergang restlos aufgeklärt werden kann.

Coronavirus-Maskenpflicht in Frankreich: Offenbar Festnahme nach Attacke auf Busfahrer in Bayonne

Die Nachrichtenagentur AFP schildert den Vorfall unterdessen anders. Der Busfahrer habe einem Mann ohne Schutzmaske den Zutritt verwehrt, als dieser mit seinem Hund zusteigen wollte. Da sich außerdem mehrere Personen ohne Maske im Bus befanden, forderte der Fahrer auch diese zum Aussteigen auf. Der Angriff auf ihn erfolgte laut AFP dann aus dieser Gruppe heraus.

Inzwischen gab es nach Informationen des Radiosenders France Bleu fünf Festnahmen. Der Sender beruft sich nach eigenen Angaben auf die zuständige Staatsanwaltschaft. Dagegen spricht AFP unter Berufung auf die Polizei von einem festgenommenen Verdächtigen.

Wegen Corona-Maskenpflicht gestorben: Busfahrer streiken nach der Tat - Proteste gegen Gewalt

Der Bus, in dem sich die Tat abspielte, gehört dem Transportverbund der ländlichen Region im Département Pyrénées-Atlantiques an. Zahlreiche Fahrer reagierten mit Protesten gegen Gewalt auf den Vorfall und traten in der Stadt im französischen Baskenland spontan in Streik. 

In allen öffentlichen Verkehrsmitteln Frankreichs gilt während der Corona-Pandemie eine Maskenpflicht. Auch ein Fahrtantritt ohne gültiges Ticket ist vielerorts verboten, diese müssen vorab an Automaten gekauft werden. (kh) 

Video: So verwendet man eine Schutzmaske richtig

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Unterdessen kam es auch in Oldenburg wegen der Maskenpflicht zu einem brutalen Angriff auf einen Busfahrer. In Tschechien ereignete sich ein schweres Zugunglück. Nach ersten Angaben gab es etwa 30 Verletzte und mehrere Tote.

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