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Sarkozy junior verteidigt Blitzkarriere

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Jean Sarkozy, der Sohn des französischen Präsidenten, soll den Chefposten in einer Behörde übernehmen - es hagelt  Vorwürfe der Vetterwirtschaft. Prominentenkinder haben es oft nicht einfach. Dennoch: In ihren Karrieren geht es meistens steil nach oben. Wir haben einige Beispiele gesammelt.
Jean Sarkozy, der Sohn des französischen Präsidenten, soll den Chefposten in einer Behörde übernehmen - es hagelt Vorwürfe der Vetterwirtschaft. Prominentenkinder haben es oft nicht einfach. Dennoch: In ihren Karrieren geht es meistens steil nach oben. Wir haben einige Beispiele gesammelt. © dpa

Der Sohn des französischen Präsidenten soll zum Chef einer öffentlichen Einrichtung gewählt werden. Sein Vater habe damit nichts zu tun - er gehe seinen Weg allein. Im Internet heimst er dafür Spott und Häme ein.

Paris. Der französische Präsidentensohn Jean Sarkozy (23) hat sich gegen Vorwürfe verteidigt, er lasse sich von seinem Vater auf einflussreiche Posten katapultieren. "Egal, was ich sage oder tue, es wird immer Kritik geben", sagte er der Zeitung "Le Parisien".

Die meiste Kritik käme von den Linken. "Das sind sehr parteiische Angriffe", meinte er. Jean Sarkozy räumte ein, dass er mit seinem Vater über seine Kandidatur für den Chefposten des Pariser Geschäftsviertels La Défense gesprochen habe. "Natürlich habe ich meine Familie informiert, das ist normal. Aber ich gehe meinen Weg allein."

Sein Jurastudium bleibe derzeit hinter seinen politischen Ambitionen zurück. "Es ist nicht einfach, alles unter einen Hut zu bekommen, aber mein Beruf hat Vorrang", sagte er.

Unterdessen häuft sich im Internet der Spott über die politische Blitzkarriere des jungen Mannes, der kurzfristig eine Schauspielkarriere erwogen hatte. Auf Twitter hat sich eine Gruppe "Jean Sarkozy überall" gebildet, auf der sich immer absurdere Kommentare sammeln: "Jesus Christus ist 1968 Jahre vor Jean Sarkozy geboren worden" oder "Barack Obama will seine Frau für Jean Sarkozy verlassen", heißt es da.

Vertreter der Regierungspartei versuchten, Jean Sarkozy in Schutz zu nehmen. Es bestehe kein Grund, jetzt einen Streit über den Posten anzufangen. "Es handelt sich um eine Wahl, nicht um eine Ernennung", sagte Premierminister François Fillon dem Sender RTL.

Das Geschäftsviertel La Défense gilt als "Manhattan von Paris". In den zahlreichen Wolkenkratzern sind etwa 2500 Unternehmen angesiedelt, unter ihnen internationale Konzerne wie Areva, EDF, AXA oder die Großbank Société Générale.

Die Entwicklungsgesellschaft ist ein öffentliche Einrichtung, in deren Verwaltungsrat hohe Regierungsbeamte und Vertreter der Gemeinden sitzen. Jean Sarkozy hatte sich im vergangenen Jahr in den Rat des Départements Hauts-de-Seine wählen lassen. Die Wahl des Verwaltungsrats am 4. Dezember gilt als Formsache. (dpa)

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