1. Startseite
  2. Rhein-Main

Tobias Utter (CDU): Kampferprobter Politiker

KommentareDrucken

Für Tobias Utter (CDU) ist zu Hause der Lieblingsort.
Für Tobias Utter (CDU) ist zu Hause der Lieblingsort. © Sascha Rheker

Der Bad Vilbeler Tobias Utter (CDU) verteidigt sein Landtagsmandat in der südlichen Wetterau. Er will Europa in seiner Heimat transparenter machen.

Von Peter Hauff

Der Bad Vilbeler Tobias Utter (CDU) verteidigt sein Landtagsmandat in der südlichen Wetterau. Er will Europa in seiner Heimat transparenter machen.

Stimmt es, dass Hunde ihren Besitzern ähneln? Brav und verschlafen liegt Schäferhund-Rüde Falk auf dem kühlen Boden, während sein Herr über Politik plaudert. Treue und Selbstsicherheit sind die Kerneigenschaften des Deutschen Schäferhundes. Ein Schäferhund habe hohen Kampftrieb, heißt es aber auch. Er ist wachsam, klug, stark und mutig.

Fest steht, dass Tobias Utter sich mit dem „angeheirateten“ Haustier seiner Frau Irene gut verträgt. „Morgens stürme ich mit ihm hier bei Massenheim über die Felder“, sagt der 50-Jährige. „Den Tag mit so einem Spaziergang zu beginnen, ist schön.“

Nur selten kommt der Vollblutpolitiker zurzeit in den Genuss ausgedehnter Wanderungen. Der Wahlkampf kostet Zeit, und mit der Überschneidung der Bundestags- und Landtagswahl ist Utter nicht immer glücklich: „Natürlich steigt dabei die Aufmerksamkeit für Wahlthemen. Andererseits überlagert die Kanzlerfrage leider auch viele Landesthemen“, meint der Christdemokrat.

Das Kinderfördergesetz sei so ein Beispiel, wie kompliziert es heutzutage sein kann, Wählern, die oft nur aus Schlagzeilen oder Kurzkommentaren über Facebook informiert sind, die Details von Landesgesetzen nahe zu bringen, schildert Utter. Es gehe nicht nur „um 70 Millionen Euro Mehrausgaben für das Land“, sondern vor allem um die Frage, wie sich Gebühren gerechter auf Eltern verteilen lassen, die es sich leisten können. Letzlich sei das Thema lokale Kernaufgabe.

Von seinen Kollegen im Stadtparlament von Bad Vilbel verlangt der Christdemokrat auch gelegentlich, auf ein 20 000 Euro teures Gerät für einen Kinderspielplatz zu verzichten. Zum Beispiel da draußen vor dem Fenster seines Wohnhauses, zeigt Utter hinaus: „Zur Politik gehört der Mut, auch einmal Nein zu sagen.“

Als CDU-Europaexperte erlebt der Landtagsabgeordnete häufig, wie populär es ist, gegen Brüssel zu wettern. „Die öffentliche Diskussion um eine angeblich beabsichtigte Privatisierung von Trinkwasser war so ein Beispiel“, sagt Utter. „Schnell ging darin unter, dass es der Kommission bei der Dienstleistungsrichtlinie vielmehr um die Transparenz öffentlicher Ausschreibungen ging.“

Engagiert in der Kirche

Auch in Zukunft werde er versuchen, Vorurteilen gegen die EU mit differenzierten Argumenten zu begegnen. „Entscheidungen in Brüssel sind wichtig“, sagt Utter. Die Hessische Landesvertretung formuliert in seinen Augen sehr erfolgreich, welche Sonderinteressen zum Beispiel für den Flughafen Frankfurt, aber auch für Hessens Finanz- oder Pharmaunternehmen eine Rolle spielen.

Seit der sogenannte Lissabonvertrag der EU im Jahr 2009 in Kraft getreten ist, können Länder wie Hessen ihre Position bei EU-Kommissaren sowie im Kabinett selbst vortragen.

Themen gibt es genug: „Dass beispielsweise unser Datenschutz in Deutschland föderal aufgebaut ist, ist Politikern in anderen EU-Mitgliedsländern kaum bewusst“, erklärt der Christdemokrat. Bei der Ausbildung von Polizisten hat Brüssel ebenfalls nichts zu sagen, weil Ausbildung in Deutschland ebenfalls Ländersache ist. Dafür könne und müsse jeder Landespolitiker dann auch streiten.

Seit 2008 ist Utter direkt gewählter Landtagsabgeordneter. Noch vor seinem Einstieg in die Politik, in frühen Jugendjahren, engagierte sich der Sohn eines Lufthansa-Flugkapitäns auch für Kirchenthemen.

Seit seinem 13. Lebensjahr, fügt Utter hinzu, lese er täglich mindestens eine Zeitung. „Ich wollte schon damals mehr über fremde Länder erfahren.“ Der Blick über den Tellerrand ist ihm seit 1976 geblieben. Damals fand der Teenager den US-Wahlkampf von Jimmy Carter spannend.

Doch ebenso sehr schätzt der 50-Jährige lokale Bodenhaftung in Bad Vilbel und setzt auf das persönliche Gespräch. Sein Wahlkampf führe ihn bewusst „von Tür zu Tür“, betont Utter: „Für mich lebt Demokratie davon, dass möglichst viele Bürger informiert sind und sich engagieren.“

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir erweitern den Kommentarbereich um viele neue Funktionen. Während des Umbaus ist der Kommentarbereich leider vorübergehend geschlossen. Aber keine Sorge: In Kürze geht es wieder los – mit mehr Komfort und spannenden Diskussionen. Sie können sich aber jetzt schon auf unserer Seite mit unserem Login-Service USER.ID kostenlos registrieren, um demnächst die neue Kommentarfunktion zu nutzen.

Bis dahin bitten wir um etwas Geduld.
Danke für Ihr Verständnis!