1. Startseite
  2. Wissen

Komet Leonard entfernt sich von der Erde – jetzt nähert er sich der Sonne

KommentareDrucken

Der Komet Leonard (C/2021 A1) entfernt sich von der Erde und rast weiter in Richtung Sonne.

Update vom Dienstag, 14.12.2021, 13.00 Uhr: Komet Leonard hat seine erdnächste Position am 12. Dezember 2021 erreicht und entfernt sich mittlerweile längst wieder vom blauen Planeten. Am 3. Januar 2022 wird er seine sonnennächste Position erreichen und sich danach aus dem Sonnensystem hinausbewegen. Mit dem Überschreiten der erdnächsten Position ist Komet Leonard auf der Nordhalbkugel kaum noch zu sehen (mit viel Glück in der Abenddämmerung tief am Horizont) – seine Zeit als gutes Fotoobjekt ist vorbei.

Update vom Dienstag, 07.12.2021, 15.55 Uhr: Der Komet Leonard wurde am 6. Dezember 2021 erstmals mit bloßen Augen entdeckt, berichtet der Bayerische Rundfunk (BR) auf seiner Website. Ein Beobachter auf La Palma habe den Kometen gesehen, er schätze seine Helligkeit auf Magnitude 6, so der BR weiter. In den kommenden Tagen dürfte sich die Helligkeit des Kometen weiter steigern, da er sich der Erde täglich weiter annähert.

NameC/2021 A1 Leonard
HimmelskörperKomet
Entdeckung3. Januar 2021 von Greg J. Leonard
Perihel (größte Annäherung an die Sonne)0,6151 AU am 3.01.2022
Größte Annäherung an die Erde0,233 AU am 12.12.2021

Am 12. Dezember erreicht der Komet seine kleinste Entfernung zur Erde, danach entfernt er sich wieder von ihr. Allerdings wird es täglich schwieriger, Komet Leonard zu beobachten: Am 12. Dezember geht er erst gegen 6 Uhr morgens auf – die beginnende Dämmerung könnte den Kometen jedoch „verschlucken“.

Wer den Kometen tatsächlich findet, sollte angesichts wunderschöner Bilder vom Kometen nicht zu viel erwarten: Mit bloßem Auge wird maximal ein „matschiger“ Fleck am Himmel zu sehen sein. Erst im Fernglas oder Teleskop kann man den Schweif erkennen. Der Anblick von Komet Leonard wird nicht an den Anblick des Kometen Neowise aus dem Sommer 2020 herankommen.

Komet Neowise C2020 kommt der Erde heute am nächsten Komet Neowise C2020 kommt der Erde heute am nächsten Baden-Der Komet Neowise (C/2020 F3) war im Sommer 2020 mit bloßem Auge am Himmel zu sehen. Im Winter 2021 könnte ihm Komet Leonard (C/2021 A1) nachfolgen. (Archivbild)
Der Komet Neowise (C/2020 F3) war im Sommer 2020 mit bloßem Auge am Himmel zu sehen. Im Winter 2021 könnte ihm Komet Leonard (C/2021 A1) nachfolgen. (Archivbild) © Imago

Komet Leonard mit bloßem Auge sichtbar – aber schwierig zu sehen

Update vom Freitag, 03.12.2021, 09.00 Uhr: In der Astronomie gilt der Spruch „Kometen sind wie Katzen: Sie haben einen Schweif und machen, was sie wollen.“ Er bezieht sich darauf, dass man die Helligkeit eines Kometen nur schwer vorhersagen kann. Bisher jedoch hält sich Komet Leonard (C/2021 A1) einigermaßen an die Vorhersagen und ist bereits im Fernglas oder einem kleinen Teleskop zu sehen. Bis zu seiner größten Annäherung an die Erde am 12. Dezember könnte er eine Helligkeit von Magnitude 4 erreichen und dann bei einem dunklen Himmel möglicherweise mit bloßem Auge gesehen werden. So hell und beeindruckend wie der Sommerkomet Neowise im Jahr 2020 wird Komet Leonard jedoch eher nicht werden.

Wer Komet Leonard am Himmel beobachten möchte, muss früh aufstehen. Derzeit geht der Komet gegen 2 Uhr nachts im Osten auf und steigt dort am Himmel nach oben. Wer ihn beobachten möchte, sollte warten, bis Leonard aus den Dunstschichten in Horizontnähe herausgestiegen ist – besonders empfehlenswert ist die Beobachtung in der Zeit, bevor die Sonne aufgeht, da der Komet dann möglichst weit oben am Himmel steht und gut zu sehen ist. Derzeit befindet sich Komet Leonard (C/2021 A1) in der Nähe des auffälligen Sterns Arktur im Sternbild Bärenhüter.

Komet Leonard ist schnell unterwegs: Mit einer Geschwindigkeit von 254.412 Kilometern pro Stunde rast er derzeit der Erde entgegen – doch Gefahr besteht keine: Bei seiner größten Annäherung an die Erde, am 12. Dezember 2021, besteht zwischen Komet Leonard und dem blauen Planeten ein Abstand von 34,4 Millionen Kilometern.

Komet Leonard (C/2021 A1) nähert sich der Sonne und der Erde

Update vom Dienstag, 30.11.2021, 16.15 Uhr: Komet Leonard (C/2021 A1) nähert sich derzeit immer weiter der Sonne an, am 3. Januar 2022 hat er sein Perihel erreicht, die geringste Entfernung zur Sonne. Noch vorher sollte er am Himmel auffälliger werden. Derzeit hat er etwa Magnitude 7, er kann also bei wolkenfreiem Himmel mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop beobachtet werden. Momentan befindet sich der Komet im Sternbild „Haar der Berenike“ und ist auf dem Weg in Richtung der Sternbilder „Jagdhunde“, „Bärenhüter“, „Schlange“ und „Schlangenträger“. Am 12. Dezember hat er seine erdnächste Position erreicht – etwa 34,4 Millionen Kilometer entfernt.

Wie sich der Komet in der nächsten Zeit entwickelt, wird maßgeblich dafür sein, ob er mit bloßem Auge am Himmel sichtbar wird. In letzter Zeit hat er sich gut entwickelt, seine Helligkeit hat um mehrere Magnituden zugenommen. Auf Bildern kann man sehen, dass er einen grünen Kern hat und einen zarten Schweif. Fachleute gehen davon aus, dass Komet Leonard Magnitude 4 erreichen kann – dann wäre er mit bloßem Auge am Himmel sichtbar.

Komet Leonard (C/2021 A1) ist bereits deutlich heller geworden

Update vom Freitag, 26.11.2021, 20.40 Uhr: Der Komet Leonard (C/2021 A1) zieht weiter seine Bahnen über den Nachthimmel und ist im Vergleich zu Anfang November deutlich heller geworden. Mittlerweile wird er von Beobachtenden auf eine Magnitude zwischen 7 und 8 geschätzt – das heißt, er kann mit einem Fernglas oder kleinen Teleskop bereits am Himmel entdeckt werden. Komet Leonard befindet sich derzeit in der Region des Sternbilds „Haar der Berenike“ und der Galaxie NGC4656 und bewegt sich in Richtung des Sternbilds „Bärenhüter“. Am 6. Dezember befindet sich Komet Leonard in der Nähe des auffälligen Sterns Arktur und kann so leicht gefunden werden.

Wer den Kometen Leonard beobachten möchte, muss sich darauf einstellen, lange wach zu bleiben oder früh aufzustehen: Der Komet geht erst gegen Mitternacht im Nordwesten auf und steigt im Laufe der Nacht am Himmel nach oben. Auch wenn Komet Leonard von manchen „Weihnachtskomet“ genannt wird, ist diese Bezeichnung irreführend: Der Komet erreicht am 12. Dezember seinen sonnennächsten Punkt (das sogenannte Perihel) und wird dann von der nördlichen Halbkugel aus beobachtet schon sehr tief am Himmel stehen. Der beste Beobachtungszeitraum liegt also eigentlich vor dem 12. Dezember 2021.

Komet Leonard: Kein „Weihnachtskomet“, aber möglicherweise ein Himmelsspektakel

Erstmeldung vom Sonntag, 07.11.2021, 20.22 Uhr: Frankfurt – Ein Komet, der mit bloßem Auge am Himmel zu sehen ist, kommt nicht oft vor. In den vergangenen Jahren gab es nur einen Kometen, der halbwegs in diese Kategorie fällt: Komet Neowise (C/2020 F3) war im Sommer 2020 für einige Zeit und bei sehr dunklem Himmel mit bloßem Auge zu sehen. Doch schon bald könnte es einen Nachfolger geben: Komet Leonard (C/2021 A1) wird derzeit von Astronom:innen genau beobachtet – er hat das Potenzial, hell genug zu werden. Doch zu früh sollte man sich nicht freuen – denn das Verhalten von Kometen ist sehr schwer einzuschätzen.

Komet Leonard war der erste Komet, der im Jahr 2021 entdeckt wurde: Am 3. Januar 2021 wurde er vom Astronomen Greg J. Leonard am Mount Lemmon Observatory in Tucson, Arizona, erstmals gesichtet. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Komet etwa 750 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Am 3. Januar 2022 wird seine Flugbahn die größte Nähe zur Sonne, das sogenannte Perihel, erreichen.

Leonard ist dann noch etwa 92,2 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Seine größte Annäherung an die Erde hat er bereits vorher: Die US-Raumfahrtorganisation Nasa schätzt, dass Komet Leonard am 12. Dezember 2021 gegen 14.54 Uhr deutscher Zeit der Erde am nächsten kommt – in einer sicheren Entfernung von knapp 35 Millionen Kilometern.

Komet Leonard (C/2021 A1) könnte im November/Dezember 2021 mit bloßem Auge zu sehen sein

Wie hell der Komet Leonard im November und Dezember 2021 werden wird, wird sich erst mit der Zeit zeigen. Schätzungen gehen dem Portal „EarthSky“ zufolge von einer Helligkeit zwischen Magnitude 5 und 2,6 aus. Je niedriger dieser Wert ist, desto heller ist das Objekt zu sehen.

Doch das Verhalten von Kometen gilt generell als unberechenbar, was es sehr schwer macht, vorherzusagen, wie sich die Helligkeit von Komet Leonard entwickeln wird. Der Komet Atlas galt beispielsweise 2020 als Hoffnungsträger – und zerbrach, bevor er eine Show am Himmel abliefern konnte. Ähnlich ging es Komet Ison im Jahr 2013, der bei seiner größten Annäherung an die Sonne zerbrach.

Wie man Komet Leonard am Nachthimmel findet

Sollte Komet Leonard mit bloßem Auge sichtbar werden, wird er zuerst auf der Nordhalbkugel zu sehen sein, später dann auf der Südhalbkugel. Der Komet ist mit einer Geschwindigkeit von 254.412 Kilometern pro Stunde unterwegs – trotzdem wird man ihn nicht über den Himmel „rasen“ sehen, da Leonard sehr weit von der Erde entfernt ist.

Eins steht schon fest: Wer den Kometen am Himmel sehen möchte, muss am frühen Morgen nach ihm Ausschau halten. Etwa Mitte November wandert Komet Leonard ins Sternbild „Haar der Berenike“, das gegen 1.30 Uhr im Osten aufgeht. Am 2. Dezember ist der Komet ganz in der Nähe des Kugelsternhaufens M3 zu sehen, um dann in Richtung des hellen Sterns Arktur im Sternbild „Bärenhüter“ weiterzuziehen.

Komet Leonard könnte bereits Mitte November mit Teleskopen zu sehen sein

Das Fachmagazin „Sky & Telescope“ schätzt, dass der Komet Mitte November eine Magnitude von 10 erreichen könnte – eine Helligkeit, die man zwar noch nicht mit dem bloßen Auge, dafür aber bereits mit kleineren Teleskopen sehen kann. Rund um die Zeit, in der sich Komet Leonard in der Nähe des Sterns Arktur befindet, könnte er eine Helligkeit von Magnitude 5,5 erreichen und damit zu einem Objekt werden, das mit bloßem Auge schwach wahrgenommen werden kann.

Auf der Nordhalbkugel kann man demnach am 12. Dezember 2021 den letzten Blick auf den Kometen am Morgenhimmel erhaschen – kurz vor seiner theoretisch größten Helligkeit. Anschließend wird er in der Abenddämmerung tief am südwestlichen Himmel zu sehen sein. Beobachtende auf der Südhalbkugel haben jetzt auch die Möglichkeit, einen Blick auf den Kometen zu werfen.

Alle wichtigen Nachrichten aus der Astronomie und Raumfahrt erhalten Sie mit unserem kostenlosen Newsletter direkt in Ihr Postfach.

Kometen sind „schmutzige Schneebälle“ aus den Tiefen des Weltalls

Kometen kommen aus den Tiefen des Weltalls und bestehen aus Staub und Gestein, das von Eis zusammengehalten wird. Kommt ein Komet der Sonne näher, schmilzt das Eis und Staub sowie Steine werden freigesetzt – der charakteristische Kometenschweif entsteht. Genau das macht die Vorhersage der Helligkeit von Komet Leonard (C/2021 A1) so schwierig: Niemand kann genau vorhersagen, wie der Komet sich in der ansteigenden Wärme verhalten wird – er wird aktiver werden, aber wie aktiv genau? Das vermag derzeit niemand seriös vorherzusagen.

Kometen – Spitzname: „Kosmische Schneebälle“ – sind für die Forschung besonders interessant, weil sie als Boten aus den Tiefen des Universums gelten. Berechnungen der Nasa zufolge kommt Komet Leonard aus dem äußeren Sonnensystem, seit 40.000 Jahren bewegt er sich über 550 Milliarden Kilometer in Richtung Zentrum des Sonnensystems. Nachdem er sein Perihel erreicht hat, wird er den Nasa-Angaben zufolge wohl aus dem Sonnensystem geschleudert werden. Der Winter 2021/2022 ist also die letzte Chance, um den Kometen Leonard zu sehen.

Erst kürzlich haben zwei Forscher zufällig den größten bisher bekannten Kometen entdeckt. Er befindet sich auf dem Weg in Richtung Zentrum des Sonnensystems, 2031 soll er seinen sonnennächsten Punkt erreichen. (tab)

Auch interessant

Kommentare