Auf den dienenden Charakter ging Erzbischof Schick auch in seiner Predigt ein. Am Beispiel Johannes des Täufers als erster Diakon Jesu führte er aus, was heute für den diakonischen Dienst der Kirche grundlegend sei. Zunächst zeichne sich Johannes dadurch aus, dass er gewusst habe, wozu er bestimmt war. "Diakon kann man nur werden, wenn man seine Identität gefunden hat", erklärte der Erzbischof. Es gehe dabei auch um die Selbstwirksamkeitserwartung im Vertrauen auf Gott. Diese stünde auch hinter dem Hauptgebot der Nächstenliebe.
Wichtig sei außerdem zu wissen, in wessen Dienst man stünde. Johannes habe immer betont, dass nicht er das Licht der Welt sei, sondern Jesus Christus. Diese Haltung setze Demut voraus. Weiter mahnte Erzbischof Schick: "Diakonische Demut darf aber nicht mit einer buckligen und falschen Demut, die auch hinterhältig und stolz sein kann, verwechselt werden." Die Benediktsregel gebe dazu einige Hinwiese. Zudem gehöre zum diakonischen Dienst Mut und Offenheit, auch und vor allem in der Öffentlichkeit.
Nicht zuletzt, so der ehemalige Bamberger Oberhirte weiter, hätten Diakone und der diakonische Dienst die Aufgabe, Kirche diakonisch zu formen. "Kirche muss dienende Kirche sein!" Mit einem Zitat des den französischen Bischofs Jacques Gaillot machte er deutlich: "Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts." Er führte das Diakonengewand als symbolisches Beispiel an, dass jeder Priester und jeder Bischof, wenn er es unter dem Messgewand trage, dieser Kirche diene. Innerlich müsse die Diakonenweihe immer prägend bleiben, auch wenn es bei Br. Wolfgang auf dem Weg zum Priester äußerlich nur vorübergehend sein würde. Für den ihn wünschte sich der Erzbischof, dass er ein Diakon würde, der die Kirche heute so gestalte, dass die mehr und mehr eine dienende Kirche würde: "Eine Kirche, die dient, dient zu was."
Von: Julia Martin (Pressearbeit, Abtei Münsterschwarzach)