Ein Kind ist ermordet: Viel Schlimmeres lässt sich nicht denken. Die Tat liegt zehn Jahre zurück: Das macht die Schuld nicht geringer. Auch nicht die lähmende Gewissheit, dass Ungeheures geschah. Auch nicht das Leid - über die Einzeltat hinaus vervielfacht es sich unüberschaubar. Vor wenigen Tagen gestand der gelernte Jugendpfleger Martin N., 2001 den neunjährigen Dennis K. entführt, missbraucht und ermordet zu haben; die Tötung zweier weiterer Jungen räumte er gleich mit ein. Zum Un-Menschen stempeln ihn seine Taten: Für einen wie ihn ist in der Gesellschaft kein Platz.