„Die Kuh als Klimaschützerin“

Hintergrund „Bei richtiger Haltung ist die Kuh keineswegs ein Klimakiller, sondern vielmehr eine Klimaschützerin. Denn: Frisst die Kuh Gras, regt sie es damit zum Wachstum an. Das Gras bildet Feinwurzeln aus, die deutlich mehr CO2 speichern als etwa Wälder.“
Nicht sie ist das Problem – sondern ihre Haltung.
Nicht sie ist das Problem – sondern ihre Haltung.

Foto: JENS SCHLUETER/AFP via Getty Images

Das Bild weidender Kühe auf grünen Wiesen empfinden viele auch deshalb als Idyll, weil es selten geworden ist. In der Massentierhaltung stehen Rinder auf Spaltenböden im Stall. Sie werden mit Sojaschrot ernährt, denn Gras würde den auf Hochleistung gezüchteten Tieren nicht die nötige Energie für die Milch- und Fleischleistung liefern, die sie erbringen sollen. Der klimaneutrale Kreislauf zwischen Kuh und Grasland funktioniert unter diesen Bedingungen nicht mehr.“ – ndr.de

So geht Klimaschutz: Kühe auf die Weide

Echte Weidehaltung ist aber nicht nur besser für die Umwelt. Auch das Tierwohl profitiert. Wenn die Tiere mehr als sechs Stunden in der Sommersaison auf die Weide dürfen, dann geht es ihnen messbar besser. Vor allem leiden sie seltener an Gelenk- sowie Klauenerkrankungen, hat das Thünen-Institut belegt. Schließlich können Tiere sich auf der Weide besser bewegen, was die Knochen und Gelenke gesund hält, und sie können ihrem natürlichem Verhalten nachgehen.“ – taz.de

Weniger umweltschädlich: Weidehaltung

Ökologisch produzierte Milch von Kühen, die auf der Weide stehen, ist umweltfreundlicher als Milch aus konventionellen Betrieben mit reiner Stallhaltung. Grund dafür ist vor allem der Anbau des Futters [...] Ökobetriebe mit Weidehaltung verursachten dabei mit bis zu 27 Cent die geringsten, konventionelle Betriebe mit reiner Stallhaltung mit bis zu 34 Cent pro Kilogramm Milch die höchsten Umweltschadenskosten.“ – umweltbundesamt.de

„Methan mit jedem Pups“

Bei der Tierhaltung wird vor allem das Treibhausgas Methan frei. Es entsteht bei der Verdauung der pflanzlichen Nahrung. Rinder rülpsen und pupsen es buchtstäblich in die Atmosphäre. Und dort richtet es weitaus mehr Schaden an als Kohlendioxid. Methan ist für das Klima zehn- bis zwanzigmal schlimmer als CO2. Es findet sich aber auch in den übrigen Verdauungsprodukten und wird ebenso frei, wenn Gülle auf den Feldern ausgebracht wird. Aber das ist erst die halbe Rechnung. Noch wichtiger ist die Frage, womit die Kuh gefüttert wird.“ – ardalpha.de

13.01.2024, 19:53

Buch: Weitere Artikel


Von der Umweltsünderin zur Weltenretterin

Von der Umweltsünderin zur Weltenretterin

Leseprobe So wie die Kuh der Nukleus unserer ganzen Kultur ist, weil wir unsere Zivilisation auf dem Rücken der Rinder aufgebaut haben, so kann die »Kuhwende« der Nukleus einer umfassenden Agrarwende werden. Mit ihr sichern wir unsere Zukunft
Einsatz für den Umweltschutz

Einsatz für den Umweltschutz

Biografie Florian Schwinn ist Autor und Journalist im Bereich Wissenschaft und Politik – schon lange bearbeitet er hauptsächlich Umweltthemen. Für seine Arbeit erhielt er u.a. 2017 den Deutschen Umwelt-Medienpreis
Gegen gezieltes Missverstehen

Gegen gezieltes Missverstehen

Netzschau Stimmen aus dem Netz: „Mythen nach Hausmacherart: Wenn die Argumente gegen den Fleischkonsum nicht stimmen, wird es schwer mit dem Überzeugen.“

Bernward Geier und Florian Schwinn | Westend

Video Florian Schwinn und Bernward Geier sprechen über die moderne Landwirtschaft, insbesondere die Nutztierhaltung


Moderner Mythos Methan | Florian Schwinn

Video Roberto De Lapuente spricht mit Florian Schwinn über sein neustes Buch »Die Klima-Kuh«. Woher kommt der Mythos von der Klima-Killer Kuh?


Wirtschaft neu denken | Westend

Video Der Diplom-Meteorologe Sven Plöger und der Umweltjournalist Florian Schwinn diskutieren über die zentralen Fragen einer Klimapolitik, die diesen Namen auch verdient. Und sie zeigen auf, was zu tun wäre, damit das Schlimmste noch verhindern


Die Ehrenrettung der Kuh | BR

Video Kühe haben in Sachen Klimabilanz einen schlechten Ruf: Eine Kuh belastet das Klima etwa so stark wie ein Auto. Aber sind sie deswegen "Klima-Killer"? Immerhin pflegen Weide-Kühe einen wichtigen Co2-Speicher