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Unterschiede einplanen und im Blick behalten

Unterrichtsplanung in heterogenen Lerngruppen

Inklusion sollte alle Schülerinnen und Schüler einschließen, denn alle sind verschieden, bringen unterschiedliche Voraussetzungen mit. Für die Inklusionspädagogik ist diese Heterogenität der Schülerinnen und Schüler grundlegend. Lehrkräfte stellt sie in ihrer Unterrichtsplanung grundsätzlich immer wieder vor große Herausforderungen, die gelöst werden müssen.

Bauklötze in verschiedenen Formen
Alle Kinder in ihrer Unterschiedlichkeit zu erkennen und zu fördern, ist Bedingung von gelingender Inklusion , © Lashchuk/Shutterstock.com

aus: Klasse leiten Nr. 14 / 2021

Chancengerechtigkeit und Inklusion

  • Praxiswissen
  • Schuljahr 1-13
Thema Inklusion & Diversität, Unterricht Autor/in Cornelius Dahlem Veröffentlicht 05.02.2021 Aktualisiert 25.08.2022

Cornelius Dahlem

Unterrichtsplanung in heterogenen Lerngruppen

Inklusion sollte alle Schülerinnen und Schüler einschließen, denn alle sind verschieden, bringen unterschiedliche Voraussetzungen mit. Für die Inklusionspädagogik ist diese Heterogenität der Schülerinnen und Schüler grundlegend. Lehrkräfte stellt sie in ihrer Unterrichtsplanung grundsätzlich immer wieder vor große Herausforderungen, die gelöst werden müssen.

Die Heterogenität einer Inklusionsklasse kann in ihren Extremen von einer geistigen Behinderung bis hin zur Hochbegabung reichen. Es ist die grundlegende Frage, wie die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen bereits in der Planung sowie bei der weiteren Vorbereitung und Durchführung von Unterricht ausreichend berücksichtigt werden können. Welchen Beitrag die inklusive Didaktik aus dem Bereich der Sonderpädagogik dazu leisten kann, wird hier anhand eines exemplarischen Beispiels aus dem Mathematikunterricht verdeutlicht. Die Grundlage dazu bildet der Ansatz des „Lernens am gemeinsamen Gegenstand (Feuser 1995 sowie Behrendt, Heyden, Häcker 2019).
Bereits die Integrationspädagogik in den 80er-Jahren hat sich damit beschäftigt, wie Unterricht unter den Bedingungen großer Heterogenität gelingen kann (Eberwein 2009). Heute liegt der Fokus der Inklusionspädagogik stärker auf der Unterschiedlichkeit aller Schülerinnen und Schüler und nicht mehr auf der bloßen Integration von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf.
Ein Bespiel für ein entsprechendes didaktisches Modell ist die „Entwicklungslogische Didaktik von Georg Feuser, der Integration von Anfang an im Sinne der heutigen Inklusion verstanden hat. Es geht letztlich um die Frage des Umgangs mit der Heterogenität der Lernvoraussetzungen sowie der daraus entstehenden individualisierten Lernziele und dem Lernen an einem „gemeinsamen Gegenstand. Darauf gibt Feusers Theorie eine Antwort: „Als integrativ bezeichne ich eine Allgemeine (kindzentrierte und basale) Pädagogik, in der alle Kinder und Schüler in Kooperation miteinander, auf ihrem jeweiligen Entwicklungsniveau, nach Maßgabe ihrer momentanen Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungskompetenzen, in Orientierung auf die ‚nächste Zone ihrer Entwicklung, an und mit einem ‚gemeinsamen Gegenstand spielen, lernen und arbeiten. (Feuser 1995, S.168 und Grafik )
Vorbereitung inklusiven Unterrichts
Aus diesem didaktischen Modell ergeben sich für die Unterrichtsplanung in einer Lerngruppe folgende Arbeitsschritte:
1. Formulierung des Unterrichtsthemas als gemeinsamen Gegenstand für die Lerngruppe
Es geht dabei um das Thema als die verbindende Basis. Das Thema ergibt sich zwar häufig aus den Vorgaben der Lehrpläne, sollte aber so formuliert sein, dass die Differenzierung auf unterschiedlichen Lern- und Entwicklungsniveaus nicht von Beginn an bereits thematisch eingeengt wird. Es ist zu berücksichtigen, dass in einer heterogenen Lerngruppe für einzelne Schülerinnen und Schüler je nach Bildungsgang unterschiedliche Lehrpläne und Rahmenrichtlinien zugrunde liegen. Für das Lernen am gemeinsamen Gegenstand bietet sich vor allem ein projektorientiertes Vorgehen an. Unter dem Dach eines verbindenden Themas kann so stark individualisiert gearbeitet werden. Es ist dabei besonders zu beachten, kooperative Arbeitsformen zu ermöglichen, damit inklusiver Unterricht als ein gemeinsames Geschehen erfahrbar wird und nicht als ein Nebeneinander der unterschiedlichen Lern- und Entwicklungsniveaus.
2. Abklärung der Lernvoraussetzungen
Die Orientierung auf die Zone der nächsten Entwicklung…
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