Von maßstäblichen zu mentalen Modellen des Sonnensystems

Modellexperimente und Aufgaben zur phänomenologischen Astronomie

Maßstäbliche Modelle des Sonnensystems können im Unterricht von Lernenden selbst entwickelt werden. Damit lassen sich in Modellversuchen u.a. die Größe der Sonne, die Wahrscheinlichkeit für Finsternisse oder die Exzentrizität der Mondumlaufbahn abschätzen. Zur Unterstützung werden Arbeitsblätter angeboten.

Sonnenfinsternis Corona
Totale Sonnenfinsternis , © NASA/Aubrey Gemignani (Ausschnitt)
Material & Downloads zu diesem Beitrag
Experiment zur Bestimmung des Mond- und des Sonnendurchmessers Wie groß ist der Durchmesser des Mondes und der Sonne?
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Thema Astrophysik & Relativitätstheorie
Fach Unterricht Physik
Beitragsart Experimente
Schuljahr 7 – 8
Aufbau eines Modellsonnensystems durch die Schüler:innen Ein maßstabsgetreues Modell des Sonnensystems
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Thema Astrophysik & Relativitätstheorie
Fach Unterricht Physik
Beitragsart Experimente
Schuljahr 7 – 8
Aufgaben und Messungen zur Bestimmung der Bahnellipsen von Erde und Mond Wie „elliptisch“ sind die elliptischen Umlaufbahnen von Erde und Mond?
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Thema Astrophysik & Relativitätstheorie
Fach Unterricht Physik
Beitragsart Experimente
Schuljahr 7 – 8
Modellexperimente zu Finsternissen Warum sind Mondfinsternisse so häufig und Sonnenfinsternisse selten? Warum finden sie nicht bei jedem Voll- und Neumond statt? (1)
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Thema Astrophysik & Relativitätstheorie
Fach Unterricht Physik
Beitragsart Experimente
Schuljahr 7 – 8
Modellexperiment zur relativen Bewegung von Erde und Mars Warum bewegt sich der Mars mal vorwärts und mal rückwärts durch den Fixsternhimmel?
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Thema Astrophysik & Relativitätstheorie
Fach Unterricht Physik
Beitragsart Experimente
Schuljahr 7 – 8

aus: Unterricht Physik Nr. 194 / 2023

Astronomie & Astrophysik

  • Experimente
  • Schuljahr 7-8
Thema Astrophysik & Relativitätstheorie Autor/in Thomas Rubitzko Veröffentlicht 26.04.2023 Aktualisiert 28.04.2023

Thomas Rubitzko

Modellexperimente und Aufgaben zur phänomenologischen Astronomie

Physikalische Lerngegenstände sind dann leicht zugänglich, wenn sie sich in unseren Alltagsbereich durch ein Modell abbilden lassen, das sich in wesentlichen Bereichen analog zum Original verhält [1]. Das gilt beispielsweise für die ohne Instrumente beobachtbare Astronomie unseres Sonnensystems – darunter die Umlaufbahnen, Größenverhältnisse, Mondphasen, Finsternisse oder die zyklisch auftretende, retrograde Bewegung einiger Planeten.
Für die Mittelstufe ist dieser Lernbereich nicht zuletzt wegen seiner einfachen physikalischen Themen geeignet: „Licht und Schatten sowie „Bewegungen beschreiben und beobachten. Mathematisch benötigt man nur die Strahlensätze und den Dreisatz. Wegen des Wechsels von Bezugsystemen sind in diesem Themenbereich aber auch in der Oberstufe noch spannende Einsichten möglich. Mit solchen scheinbar einfachen Naturphänomenen erreichen wir laut der Interessenstudie Physik des IPN [2] zudem eine für den Physikunterricht große und vor allem breite Schüler:innenschaft.
Aufgaben für die phänomenologische Astronomie
Ein Unterricht zur phänomenologischen Astronomie sollte neben der Vermittlung von fachlichen Zusammenhängen (s. Kasten 1) auch und gerade die Arbeit mit Modellen und Modellexperimenten beinhalten. Dazu sind hier Aufgaben für Schüler:innen formuliert (s. AB 1 – 5 ) und jeweils mit einem didaktischen Kommentar versehen. Die Aufgaben bauen teilweise aufeinander auf, sind jedoch auch einzeln einsetzbar.
1 | Informationen: Astronomie im inneren Sonnensystem
1 | Informationen: Astronomie im inneren Sonnensystem
Im Folgenden sind die zentralen Daten zu Erde, Sonne, Mond und Mars zusammengestellt (im Überblick auch in Abb. 1 ).
Erde und Sonne
Der Durchmesser der Erde von rund 12800 km ist seit der Antike durch die Bestimmung des Eratosthenes über die Krümmung der Erdoberfläche bekannt (mehr hierzu für die Schule in [5]).
Der Sonnendurchmesser beträgt 1400000 km. Der mittlere Abstand der Erde zur Sonne, die in einem Brennpunkt einer Ellipse steht, beträgt heute etwa 149600000 km und ist als Astronomische Einheit festgelegt. Die erste brauchbare Messung im 17. Jahrhundert gelang Cassini über die Marsparallaxe. Als Ekliptik wird die Ebene bezeichnet, in der sich die Erde um die Sonne dreht. Der sonnennächste Punkt der Erdbahn (Perihel) beträgt aktuell 147000000 km, der sonnenfernste Punkt (Aphel) 152000000 km. Von Norden aus betrachtet dreht sich die Erde gegen den Uhrzeigersinn in etwa 365 Tagen um die Sonne.
Mond
Der Durchmesser des Mondes beträgt 3470 km. Sein mittlerer Abstand von der Erde ist 384000 km und ebenfalls seit der Antike durch die Bestimmung Hipparchs bekannt (mehr hierzu für die Schule in [6]).
Der erdnächste Punkt der Mondbahn beträgt aktuell 363000 km, der erdfernste 406000 km. Die Ebene seiner Umlaufbahn ist um etwa 5° gegen die Ekliptik geneigt. Der Mond dreht sich ebenfalls gegen den Uhrzeigersinn in 27,3 Tagen bezogen auf den Fixsternhimmel (siderische Umlaufzeit) um die Erde. Dies führt zu den Mondphasen im zyklischen Wechsel von 29,5 Tagen (synodische Umlaufzeit, d.h. wieder die gleiche Stellung gegenüber der Sonne).
Während die nur bei Neumond stattfindenden Sonnenfinsternisse an einem bestimmten Ort der Erde nur sehr selten zu beobachten sind (nächste totale Sonnenfinsternis in Deutschland: 2081), beobachtet man die ausschließlich bei Vollmond stattfindenden totalen Mondfinsternisse im Schnitt weltweit etwas weniger als einmal pro Jahr [7].
Mars
Mars, dessen Durchmesser 6800 km beträgt, bewegt sich weitgehend in der Ekliptik mit einem mittleren Abstand zur Sonne von 228000000 km. Dieser Wert ist ebenfalls seit Cassini durch die…
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