Fabian Gerber nimmt aus der Verletzung von Hajrulla auch etwas den Zündstoff, indem er die Frage nach der Absicht verneint. Mit Blick auf Zwickau wartet ein Traditionsduell nach über fünf Jahren in einem Ligaspiel.
Im Frühjahr 2018 standen sich zuletzt beide Vereine in einem Pflichtspiel gegenüber. Damals verloren die Erfurter klar und deutlich zu Hause (0:3). Seit dem ist viel passiert, Insolvenz in Erfurt, sportlicher Absturz in die Oberliga und der Neuaufbau. Seit gut zwei Jahren zeigt der Pfeil in der Thüringer Landeshauptstadt aber stetig nach oben. Und auch in der neuen Saison machten die Rot-Weißen von Beginn an deutlich, dass sie in Sachen Meisterschaft mitmischen wollen. Vier Spiele, zehn Punkte! Alles im Soll oder? „Natürlich sind wir zufrieden mit dem Start. Aber es ist auch noch nicht alles bei 100 Prozent, was aber normal ist. Die Neuzugänge sind die gewünschten Verstärkungen. Auch wir haben einen Umbruch hinter uns und einige Sachen müssen sich noch finden“, sagt Fabian Gerber.
Mit Blick auf das eigene Personal hat der 43-jährige Trainer allerdings selber noch ein paar Fragezeichen im Kopf. Der Kader ist breiter und qualitativ besser als in der Vorsaison, was in der frühen Saisonphase schon zum Tragen kommen muss. Denn neben den langfristigen Ausfällen von Romario Hajrulla und Ben-Luca Moritz scheinen weitere Kicker zu fehlen. Auch Mansaray fehlt den Erfurter noch länger. Seidemann und Felßberg sind erst wieder ins Training eingestiegen. Biek und Krasucki befinden sich noch im Aufbau. Im Training unter der Woche verletzten sich zudem Simic und Muteba. „Eine Startelf habe ich noch nicht im Kopf, dafür gibt es noch zu viele Fragezeichen. Aber ich denke mit der tollen und zahlreichen Unterstützung unserer Fans wollen wir weiter ungeschlagen bleiben“, blickt Gerber voraus.
Sicher in der Anfangsformation stehen, dürfte wohl Michael Seaton, der sich zuletzt mit zwei Toren und Vorlage gegen den BAK (4:0) als langfristiger Hajrulla-Ersatz empfahl. „Es ist natürlich für Romario bitter, dass er uns in kurzer Zeit das zweite Mal so lange fehlt. Aber ich bin weit davon entfernt irgendwelchen Gegenspielern oder Mannschaften hier eine Absicht zu unterstellen. Fußball ist ein Kampfspiel und es kann immer was passieren. Natürlich war es ärgerlich“, sagt Gerber abschließend zur Verletzung seines Angreifers. Damit nimmt er auch etwas Feuer aus der medialen Diskussion. Feuer was er hingegen auf dem Platz am Sonntag von seiner Elf sehen will…