Kurzgefaßte Künstlerbiographien haben den Vorteil der Übersichtlichkeit und Popularität Sollen sie darüber hinaus auch genauer auf Werke eingehen und womöglich neue Einsichten bringen, so werden sie leicht überfordert Das ist auch in Peter Dannenbergs mit hervorragendem Bildmaterial ausgestattetem Schumannbüchlein der Fall.
Wenn er meint Schumann habe die Titel seiner „Kinderszenen" nachträglich erfunden und sie seien keine Programmusik, kommt er in wesentlichen Gegensatz zu einem solchen Kenner wie Walter Georgii. Wenn berichtet wird, daß Mendelssohn die Bach-sche „Matthäus-Passion" als erster wieder aufführte, verschweigt er, daß dabei Carl Friedrich Zelter bloß seinem prominenten Schüler für die ersten Aufführungen die Leitung abgetreten hatte. Wenn auch: Lesenswert ist das Buch natürlich trotzdem.
DAS KLEINE SCHUMANN. BUCH. Von Peter Dannenberg. Residenz-Verlag, Salzburg 1979. 128 Seiten, 45 Abbildungen, öS 148,-.
