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Außenwirkung Wenn Sie diese Sätze sagen, klingen Sie herablassend und narzisstisch

Psychologie: Eine Frau lehnt an einer Spiegelwand
© javiindy / Adobe Stock
Was wir sagen, hat einen Einfluss darauf, wie andere Menschen uns sehen und einordnen. Folgende Sätze sind daher besser mit Bedacht zu verwenden: Sie assoziieren die meisten mit Arroganz und Narzissmus.

Wir können nicht ständig darüber nachdenken, wie das, was wir sagen, bei anderen ankommt – und wir müssen es glücklicherweise nicht. Menschliche Kommunikation funktioniert im Großen und Ganzen, obwohl sich dabei wieder und wieder Missverständnisse, Fehlinterpretationen und sonstige Störungen ergeben. Wir verstehen uns vielleicht nicht immer hundertprozentig, aber wir können uns zumindest verständigen. Ohne dass wir uns dafür übermäßig anstrengen müssten. 

Uns trotzdem grundsätzlich bewusst zu sein, dass unsere Worte zu dem Bild beitragen, das unsere Mitmenschen von uns haben, kann von Vorteil sein. So könnten wir folgende Sätze zum Beispiel eher sparsam verwenden: Laut Untersuchungen können sie uns narzisstisch und arrogant wirken lassen.

Wenn Sie diese Sätze sagen, klingen Sie herablassend und narzisstisch

1. "Ich möchte jetzt nicht angeben, aber ..."

Bescheidenheit ist sympathisch, falsche Bescheidenheit dagegen eher unangenehm. Es spricht nichts dagegen, stolz auf sich zu sein und andere Menschen daran teilhaben zu lassen. Solange Sie nicht ständig über Ihre Erfolge und Leistungen sprechen und in der Lage dazu sind, anderen Menschen Aufmerksamkeit zu zeigen, brauchen Sie nicht die Befürchtung zu äußern, angeberisch zu wirken. Sonst bringen Sie Ihr Umfeld dadurch überhaupt erst auf die Idee, dass Sie es sein könnten. 

2. "Ich dachte, das wüsste man."

Zu glauben, dass das, was wir wissen, selbstverständlich ist und allen Menschen bekannt, ist zwar natürlich – es zu äußern, kann aber herablassend wirken. Obwohl bei vielen eher Bescheidenheit dahinter steckt und sie sich denken, "Wenn sogar ich das weiß, weiß es mein Gegenüber sowieso", hören andere Leute daraus meist etwas Urteilendes und Wertendes wie "Das muss man doch wissen." Sie unterstellen der sprechenden Person, sich selbst als Maßstab anzusetzen, anhand dessen sie andere einordnen. Die Unterstellung mag ungerechtfertigt sein, doch durch sie entsteht das Bild eines von sich eingenommenen, narzisstischen Menschen.

3. "An Ihrer Stelle würde ich ..."

Eine Person versucht, sich in die andere Person hineinzuversetzen, um dann den optimalen Ratschlag geben zu können – was ist daran schon verkehrt? Im Prinzip nichts, außer dass es übergriffig und egozentrisch ankommen kann, besonders wenn niemand nach einem Rat gefragt hat. Wer davon ausgeht, sich wirklich ohne Weiteres in einen anderen Menschen hineinversetzen zu können, demonstriert damit Ignoranz, Selbstgerechtigkeit und Missachtung dieser Person. Wer das nicht möchte, behält kluge Ratschläge am besten für sich, bis sie ausdrücklich gefragt sind. 

4. "Sie verstehen es nicht."

Stellen wir uns einmal vor: Wir teilen mit unserem Gegenüber eine Idee, doch anstatt von unserer Genialität begeistert zu sein, stellt es kritische Fragen und zeigt uns Probleme auf. Wem liegt obiger Satz da nicht auf der Zunge? In gewisser Weise mag sogar etwas daran richtig sein: Unser Gegenüber versteht wahrscheinlich wirklich nicht vollumfänglich, was es für uns bedeutet, auf diese Idee gekommen zu sein. Doch das heißt nicht, dass es nicht versteht, was wir ihm sagen und mit ihm teilen. Reagieren wir allerdings auf Rückfragen oder Kritik mit dem Satz "Sie verstehen es nicht", kann das bei unserem Gegenüber abwertend ankommen und den Eindruck vermitteln, dass wir von uns und unserer Genialität eingenommen sind – selbst wenn wir damit für uns eigentlich nur Enttäuschung zum Ausdruck bringen.

5. "Sie wissen es sicherlich nicht, aber ..."

Davon auszugehen, dass alle etwas wissen, kann arrogant wirken, und davon auszugehen, dass jemand etwas nicht weiß, auch? Ja, das kann es. Mit einer solchen Aussage vermitteln wir einer Person, wie wir sie einschätzen – in diesem Fall als unwissend. Doch wer sind wir, dass wir Annahmen darüber anstellen könnten, was andere Menschen wissen (können)? Sie mögen berechtigt sein und sogar nett gemeint, doch dass es anmaßend auf andere wirken kann, wenn wir sie äußern, ist durchaus verständlich.

Verwendete Quellen: cnbc.com, fatherly.com

sus Brigitte

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