Seite 2: Gebraucht, Refurbished, Rebuy - so spart ihr mit nachhaltiger Hardware

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Luxus-Gamer wie das Asus ROG hier im Bild solltet ihr bei den Refurbished-Angeboten nicht erwarten, dort lässt sich eher Officehardware finden. Luxus-Gamer wie das Asus ROG hier im Bild solltet ihr bei den Refurbished-Angeboten nicht erwarten, dort lässt sich eher Officehardware finden.

Gebraucht oder neu - Notebook

Auch wenn hochgezüchtete Gamingnotebooks nicht die Domäne der Refurbished-Anbieter sind, sucht ihr ein Office-Notebook, kann der Gedanke nahe liegen, mit einem Gebrauchten die Umwelt zu schonen und Geld zu sparen. Aber spart ihr damit überhaupt?

Die meisten generalüberholten Notebooks stammen aus Unternehmen, wo sie bis zur Abschreibefrist des Finanzamtes genutzt wurden. Und dabei natürlich eher selten Gamingreihen wie ROG Strix oder Razer Blade sondern eher robustere Businessmodelle.

Wie stark der Akku dieser Laptops beansprucht wurde, weiß man beim Kauf aber nicht. Mit Glück wurde das Notebook nur selten mobil genutzt und verfügt über einen fast neuwertigen Akku, mit Pech reicht es nur noch für wenige Minuten Mobilität. Da neue Akkus nicht günstig sind und bei Noname-Modelle oft gefälschte Typen oder minderwertige Li-Ionen-Zellen zum Einsatz kommen, kann das den Spaß am neuen Gerät schnell rauben - vom Umweltschutzgedanken ganz abgesehen. Achtet also darauf, dass der Händler eine möglichst hohe Restkapazität garantiert.

Den Sprung zu Quad- und Hexacoremodellen auch in der Businessklasse haben die aktuell angebotenen Refurbished-Notebooks zumeist noch nicht mitgemacht. Die Leistung liegt also, vor allem bei den preiswerteren Modellen, auf dem Niveau aktueller Celeron-CPUs, zwei Kerne sind gängig. Dafür finden sich oft bereits SSDs (mitunter auch vom Händler nachgerüstet) und ausreichend große Mengen Arbeitsspeicher (ab 8 Gigabyte würden wir raten).

Vergleichen wir am besten zwei Notebooks aus der gleichen Preisklasse und schauen, ob ihr mit dem Gebrauchtgerät besser fahrt als mit dem aktuellen Modell:

Der Veteran: Lenovo Thinkpad T460s

Gut als platzsparender Arbeitsplatz-PC, der gelegentlich von Raum zu Raum transportiert wird - aufgrund der unbekannten Akkukapazität aber nur bedingt für ausdauerndes mobiles Arbeiten geeignet. Gut als platzsparender Arbeitsplatz-PC, der gelegentlich von Raum zu Raum transportiert wird - aufgrund der unbekannten Akkukapazität aber nur bedingt für ausdauerndes mobiles Arbeiten geeignet.

Solider Gebrauchter: Zugegeben, früher hatten Thinkpads einen noch besseren Ruf als heute, trotzdem handelt es sich auch bei aktuelleren Geräten um zuverlässige und sehr solide Arbeitstiere. Die Neupreise eines Neugerätes lagen und liegen bei mindestens 1.200 Euro. Gebraucht bietet AfB beispielsweise das Lenovo Thinkpad T460s mit 14" FHD, Core i7-6600U für 349 Euro an.

Mit dem Core i7-Dualcore (mit Hyperthreading), 8 Gigabyte RAM und 250 Gigabyte SSD sowie 14" FHD-Display lässt es sich gut arbeiten, angenehm ist die gute Tastatur (und auch der rote Trackpoint-Knubbel hat viele Fans). Der Akku soll laut AfB üblicherweise über 60% Kapazität aufweisen, garantiert wird das aber leider nicht. Windows 10 Pro ist vorinstalliert.

Pro
  • Hochwertige Verarbeitung
  • schnell genug für Office und Internet
  • sehr gute Tastatur
Contra
  • Akkukapazität unbekannt
  • Display nur Durchschnitt
Lenovo Thinkpad T460s bei AfB kaufen

Der Neuling: Lenovo Ideapad 3

Das günstige Officenotebook von Lenovo bietet für mobile Nutzer das bessere Gesamtpaket - schon wegen des lange durchhaltenden Akkus, der garantiert neu ist. Das günstige Officenotebook von Lenovo bietet für mobile Nutzer das bessere Gesamtpaket - schon wegen des lange durchhaltenden Akkus, der garantiert neu ist.

Angesichts des preislichen Gleichstandes zum Gebrauchtmodell ist beim Neuling natürlich kein Thinkpad zu erwarten. Wir bleiben, der Vergleichbarkeit zuliebe, trotzdem bei Lenovo. Das Lenovo Ideapad 3 ist in Punkto Gehäuseverarbeitung weit vom Thinkpad entfernt und entspricht hier tatsächlich seiner Preisklasse. Dafür gibt es deutlich mehr Leistung und einen brandneuen Akku sowie 24 Monate Gewährleistung.

Dualcore vs. Dualcore: Im Ideapad steckt der recht aktuelle Intel Core i3-10110U mit zwei Kernen (und Hyperthreading). Takt und Pro-MHz-Leistung liegen deutlich höher als beim Core i7-6600U des Thinkpads, bei rechenlastigeren Anwendungen werdet ihr das auch spüren können. Gleichstand hingegen gibt es bei RAM und SSD mit 8 und 240 Gigabyte und auch das 14" Display löst mit 1.920x1.080 Pixeln auf.

Pro
  • Leistung und Mobilität
  • 2 Jahre Gewährleistung
  • Akku garantiert neu und ausdauernd
Contra
  • Verarbeitung
  • Display bestenfalls Durchschnitt
Lenovo Ideapad 3 bei Notebooksbilliger.de

Fazit des Notebookvergleiches: In diesem Fall herrscht Patt zwischen Alt und neu. Beim Gebrauchtgerät bekommt ihr das hochwertigere Gehäuse, eine extrem gute Tastatur und ein zumindest etwas besseres Display. Das Neugerät hingegen lockt mit mehr Rechenleistung (auch wenn die Core-Zahl identisch bleibt) und einem garantiert neuwertigen Akku sowie doppelt so langer Gewährleistungszeit sowie deutlich weniger Gewicht.

Unsere Tendenz würde aber trotzdem eher zum Gebrauchtgerät gehen, da das Thinkpad beim Arbeiten mit der Tastatur mehr Freude bereitet und die Leistung oft ausreicht - wäre da nicht der Akku, der, sofern euch mobiles Arbeiten damit wichtig ist, beim Neugerät zuverlässiger lange durchhält.

Noname-Akkus für Lenovos Thinkpads finden sich überall im Netz, wie gut deren Qualität ist, erfährt man aber immer erst nach dem Kauf. Originalakkus hingegen sind deutlich teurer. Noname-Akkus für Lenovos Thinkpads finden sich überall im Netz, wie gut deren Qualität ist, erfährt man aber immer erst nach dem Kauf. Originalakkus hingegen sind deutlich teurer.

Gebraucht oder neu - PC

Auch bei den PCs findet ihr im Refurbished-Segment primär ausgemusterte Bürocomputer. Diese sind aus mehreren Gründen kaum fürs Gaming geeignet: Nachvollziehbarerweise verzichten diese größeren Schreibmaschinen auf leistungsfähige Grafikkarten, große SSDs und meist auch auf schnelle Prozessoren. Und auch hier kauft ihr eine ältere Plattform, die sich selten auf neue CPU-Klassen aufrüsten lässt. Was aber denkbar ist, wäre der Kauf einer sehr preiswerten Basis um zusammen mit einer günstigen (ok, wir lachen selbst) Grafikkarte zumindest einen Einsteiger-Gamer-PC zu erstellen. Ist das wirklich günstiger?

Die Aufrüstbasis: Dell Precision T5810

Im Gegensatz zu den Dell Optiplex-Modellen bieten die Precision-Workstations Platz (und Netzteil) für leistungsfähigere Grafikkarten. Im Gegensatz zu den Dell Optiplex-Modellen bieten die Precision-Workstations Platz (und Netzteil) für leistungsfähigere Grafikkarten.

Auf den ersten Blick ok: Die technischen Daten klingen in Ordnung, mit einem Quadcore-Prozessor, dem Intel Xeon E5-1620 v3, 16 Gigabyte DDR4-RAM und einer 500 Gigabyte SSD lässt sich durchaus etwas anfangen. Zumal das Gehäuse des Computers normalbreite Grafikkarten zulässt. Einfach eine GTX 1070 dazustecken und schon kanns losgehen!

Nicht ganz. Moderne Highend-Grafikkarten stellen andere Anforderungen an die Spannungsversorgung, das Netzteil des Dell ist allerdings schon acht Jahre alt und auch wenn es über 600 Watt liefert, kann es Probleme geben. Wechseln könnt ihr das Netzteil leider nicht. Dafür liefert der Xeon-Prozessor vier Kerne und Hyperthreading, allerdings nur mit Haswell-Innenleben in 22nm. Das Mainboard stammt aus der Workstationklasse mit Sockel 2011-3.

Eine Grafikkarte steckt bereits im PC, es handelt sich um die für professionelle Anwendungen gedachte Nvidia Quadro K2200. Dabei handelt es sich allerdings auch nur um eine mit speziellen Treibern für CAD und ähnliches ausgestattete Geforce GTX 750 Ti.

Pro
  • Erstaunlich viel Leistung fürs Alter
  • Inklusive Grafikkarte
Contra
  • .. allerdings nur eine GTX 750 Ti
  • Netzteil nicht wechselbar
Dell Precision T5810 bei AfBshop kaufen

Intel hat auch im Einstiegsbereich interessante und bezahlbare Prozessoren, die sich als Basis für spätere Upgrades gut eignen. Intel hat auch im Einstiegsbereich interessante und bezahlbare Prozessoren, die sich als Basis für spätere Upgrades gut eignen.

Neuware, zum Selbstbauen

Zugegeben, vergleichen wir dieses Komplettsystem mit einem zufällig ausgewählten Amazon Gaming-PC, schneidet das Gebrauchtsystem wahrscheinlich gar nicht schlecht ab. Wir trauen euch aber zu, diese Angebote gar nicht erst wahrzunehmen und im Zweifel mit dem Schraubendreher umgehen zu können. Das müsstet ihr beim Upgrade des Senior-Computers ja ebenfalls.

Für die 359 Euro des Dell Precision T5810 sind natürlich keine großen Sprünge möglich, wir gehen daher Kompromisse ein.

Gesamtpreis bei Mindfactory: 410,18 Euro

Das ist etwas teurer als der Gebrauchte, dafür ist dieses System trotz der teils unvernünftig sparsam ausgewählten Komponenten aufrüstbar. Und zwar sowohl um Prozessor, RAM und auch Grafik. Natürlich wird aus dieser Basis kein Highend-PC mit RTX 3090 und Core i9 aber ein schnuckeliges Mittelklassesystem ließe sich damit später noch basteln. Investiert aber trotzdem besser ein paar Euro mehr bei Gehäuse und Mainboard, wenn ihr leistungshungrigere GPUs plant auch beim Netzteil. Unsere Zusammenstellungs-Kaufberatung hilft euch da weiter.

Pro
  • Gute Aufrüst-Basis
  • Flexibel beim Einkauf
  • Aktuelle CPU-Architektur
Contra
  • etwas teurer
  • .. und trotzdem teils sehr sparsame Komponenten

Fazit des PC-Vergleiches: Ganz so schlecht schlägt sich der Gebrauchte nicht, immerhin erwerbt ihr für 360 Euro ein ehemaliges Workstationmonster mit 140 Watt CPU. Mit einer etwas aktuelleren Grafikkarte wäre Gaming damit gut möglich. Allerdings steckt ihr in der Aufrüstsackgasse mit acht Jahre alter Hardware und einem proprietären Netzteil. Das System aus Neuware ist zwar etwas teurer, dafür aber eine deutlich bessere Basis für weitere Upgrades.

Smartphones, PC-Zubehör und Games

Für die nächsten drei Kategorien braucht es keine Pro- und Contra-Listen. Bei Smartphones raten wir euch eher vom Kauf eines generalüberholten Modells ab. Einzig mittelalte iPhones wären aufgrund der guten Upgrade-Versorgung bei Apple eine Überlegung wert. Android-Geräte werden nur in Ausnahmefällen mehr als vier Jahre mit Updates versorgt, bei günstigeren Modellen ist schon viel früher Schluss. Selbst etwas angestaubte Highend-Handys fallen daher zu früh aus der Updateversorgung heraus um sie euch ans Herz legen zu wollen.

Bei Exoten wie Fold- oder Flip-Smartphones ließe sich sparen, wenn ihr zur ersten Generation greift. Diese waren aber nur bedingt ausgereift und dafür auch refurbished zu teuer. Und dann ist da ja auch noch die oft unklare Frage, wie lange der Akku noch durchhält.

Generalüberholte Smartphones bei Amazon Renewed

Bei gebrauchten Monitoren geht ihr hingegen das Risiko ein, bereits ein Gerät mit Pixelfehlern zu bekommen oder Alterungsprobleme wie mit der Zeit ausfallenden Pixeln oder Backlight-Bleeding an den Bildschirmrändern zu erleiden. Zu viel würden wir also nicht in ein Gebrauchtgerät investieren - und günstige Einstiegs-Monitore gibt es auch als Neuware recht günstig.

Gebrauchte Monitore von HD bis 4K bei AfB

Games sind auf dem PC bereits seit Jahren fast immer an einen Account gebunden und daher nicht verkaufbar. Entsprechend finden sich auch so gut wie keine aktuelleren PC-Games bei Rebuy und anderen Händlern. Retro-Fans hingegen können durchaus spannende Oldies günstig abstauben. Besser sieht es bei Konsolenspielen aus, hier ist die Auswahl groß und der Zustand üblicherweise transparent angegeben.

Gebrauchte Videospiele bei rebuy
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