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Geld Dem Falschgeld auf der Spur

Falschgeld untergejubelt zu bekommen, ist wirklich ärgerlich. Die Blüten einfach wieder auszugeben, ist natürlich verboten. Aber auch bei der Bank bekommt man keinen Ersatz. Wer betrogen wurde, hat den Schaden. Im GEOlino.de-Geld-Check zeigen wir euch, wie ihr garantiert nicht auf den falschen Zaster hereinfallt.

Seit es Geld gibt, gibt es auch Geldfälscher. Um den Euro vor solchen Betrügern zu schützen, hat man bei der Herstellung der Euroscheine und Münzen eine ganze Menge Sicherheitsmerkmale eingebaut. Neueste Technologien kamen dabei zum Einsatz. Einen Euroschein hundertprozentig exakt zu fälschen, ist so gut wie unmöglich.

Das hält Geldfälscher jedoch nicht davon ab, es trotzdem zu versuchen: Dieses Jahr hat die Deutsche Bundesbank allein von Januar bis Juni rund 25000 falsche Euro-Banknoten entdeckt und aus dem Verkehr gezogen. Das ist eine ganze Menge Geld. Insgesamt hatten die Blüten, wie Falschgeld auch genannt wird, einen Wert von 1,7 Millionen Euro. Besonders der 50-Euro-Schein war bei den Fälschern sehr beliebt.

Geld: Diese Scheine sind falsch! Ein echter Folienstreifen sieht anders aus
Diese Scheine sind falsch! Ein echter Folienstreifen sieht anders aus
© Deutsche Bundesbank

Falsche Scheine? Nein Danke!

Ein Geldfälscher wird seine nachgemachten Euros auf keinen Fall direkt zur Bank bringen. Die Gefahr, hier aufzufliegen, ist einfach viel zu groß. Deshalb versuchen die Falschmünzer lieber, das unechte Geld unters Volk zu mischen. Im Supermarkt, im Restaurant oder in Geschäften wittern sie ihre Chance, mit dem Betrug davonzukommen. Fallen die Verkäufer darauf rein, geraten die Imitate in den Umlauf und können durch Zufall auch in deinem Geldbeutel landen.

Manche Fälschungen sind so perfekt, dass es selbst Spezialisten schwerfällt, sie zu erkennen. Die meisten stammen aber aus dem Farbkopierer oder aus dem Farbdrucker. Wer die Sicherheitsmerkmale sorgsam überprüft, kommt ihnen schnell auf die Schliche. Am besten untersuchst du gleich mehrere Sicherheitsmerkmale. Selbst wenn es den Fälschern gelungen ist, ein oder zwei davon täuschend echt zu imitieren, alle bekommen sie ganz bestimmt nicht perfekt hin. Mit den folgenden Tests bist du vor Falschgeldbetrügern sicher.

Der Kipptest

Halte den Schein schräg und wackle ihn ein bisschen hin und her. Wenn er echt ist, solltest du folgende Sicherheitsmerkmale erkennen:

1: Der Folienstreifen

Bei 5-, 10- und 20-Euro-Scheinen siehst du auf der Vorderseite einen silbernen Folienstreifen. Beim Hin- und Herkippen kannst du darauf abwechselnd das Eurosymbol oder die Wertzahl des Geldscheins als Hologramm erkennen.

2: Der Perlglanzstreifen

Auf der Rückseite der 5-, 10- und 20-Euro-Scheine wird beim Kippen in der Mitte ein schimmernder Streifen, der sogenannte "Perlglanzstreifen", sichtbar. In diesem kannst du untereinander mehrmals das Eurosymbol und die Wertzahl des Scheins entdecken.

3: Das Folienelement

Ab einem Wert von 50 Euro findest du auf der Vorderseite des Geldscheins ein silbriges Folienelement. Beim Kippen zeigt dieses in schillernden Farben abwechselnd die Wertzahl und das Architekturmotiv des Scheins.

4: Die Wertzahl

Auf der Rückseite der großen Scheine gibt es natürlich auch ein Sicherheitsmerkmal für den Kipptest. Die Wertzahl in der rechten unteren Ecke wechselt beim Hin- und Herwackeln ihre Farbe. Aus Purpurrot wird je nach Wert Olivgrün oder Braun.

Der Fühltest

Fahre mit dem Finger leicht über das Papier der Banknote. Am oberen Rand der Vorderseite befindet sich eine Reihe von Buchstaben. Es handelt sich um die Abkürzungen für "Europäische Zentralbank" in verschiedenen Sprachen. Du solltest sie als leichte Erhöhung ertasten können. Bei vielen Fälschungen ist dieser Schriftzug flach und lässt sich nicht erfühlen.

Geld: Auch dein Tastsinn ist beim Sicherheits-Check gefragt. Diese Buchstaben kannst du fühlen
Auch dein Tastsinn ist beim Sicherheits-Check gefragt. Diese Buchstaben kannst du fühlen
© Deutsche Bundesbank

Der Gegenlichttest

Geld: Wenn du einen Euroschein gegen das Licht hältst, kannst du gleich an fünf Sicherheitsmerkmalen sehen, ob er echt ist
Wenn du einen Euroschein gegen das Licht hältst, kannst du gleich an fünf Sicherheitsmerkmalen sehen, ob er echt ist
© Deutsche Bundesbank

Halte die Banknote gegen das Licht. Fünf Merkmale sollten dir bei allen Euroscheinen auffallen: Als Wasserzeichen wird am linken Rand das Architekturmotiv (1) und besonders hell die Wertzahl (2) sichtbar. Außerdem zeichnet sich im Gegenlicht der Sicherheitsfaden (4) als dunkle Linie ab.

Zwischen Wasserzeichen und Sicherheitsfaden kommen zudem dunkle senkrechte Balken (3) zum Vorschein. Zu guter Letzt bilden die Linien, die sich auf der Vorder- und Rückseite des Scheins in der oberen linken bzw. rechten Ecke befinden, zusammen die Wertzahl der Banknote. Dieses Sicherheitsmerkmal nennt man Durchsichtsregister (5).

Streng geheim!

Es gibt noch weitere Sicherheitsvorkehrungen, die sich aber nur mit Hilfe von Geräten erkennen lassen. Prüft man die Euroscheine unter UV-Licht, tauchen im Papier verstreute Fasern in den Farben Blau, Rot und Grün auf. Die Sterne in der Europaflagge leuchten orange. Auch andere Elemente leuchten in verschiedenen Farben. Das Banknotenpapier an sich bleibt hingegen dunkel. Gefälschte Scheine leuchten oft insgesamt hell auf.

Es wurden zudem ein paar Sicherheitsmerkmale in die Eurogeldscheine eingearbeitet, die nur von speziellen Maschinen in den Landeszentralbanken überprüft werden können. Diese Merkmale werden jedoch nicht verraten.

Geld: Dem Falschgeld auf der Spur
© Deutsche Bundesbank
Geld: Unter UV-Licht leuchten die Euroscheine in allen Farben
Unter UV-Licht leuchten die Euroscheine in allen Farben
© Deutsche Bundesbank

Auch Münzen werden gefälscht

In Fälscherwerkstätten werden nicht nur Scheine produziert. Auch vor Münzen schrecken die Betrüger nicht zurück. Die Euromünzen machen es Fälschern jedoch ganz schön schwer. Sie werden in einem aufwändigen Verfahren hergestellt, das so leicht nicht nachzuahmen ist.

Einige Falschgeldmünzen kannst du schon erkennen, wenn du ein bisschen genauer hinguckst. Bei echten Münzen sind die Konturen der Motive auf beiden Seiten gestochen scharf. Ein verschwommenes Bild oder tiefe Einkerbungen auf der Oberfläche des Geldstücks sind verdächtig. Auch der Rand der Münze ist eine Inspektion wert. Jede Cent- und Euromünze besitzt am Rand eine typische Riffelung.

Ist diese undeutlich oder gar nicht ausgeprägt, handelt es sich um eine Fälschung. Unechte Münzen fallen außerdem durch Verfärbungen auf. Manchmal überziehen die Betrüger das Falschgeld nur mit einer Beschichtung. Dann werden die Münzen fleckig, sobald darunter das echte Material zum Vorschein kommt.

Für ausgefuchste Münzfälschungen gibt es ein paar Tricks, mit denen du dem Betrug leicht auf die Schliche kommen kannst. Alles, was du hierzu brauchst, ist ein Magnet, ein Blatt Papier und eine harte Oberfläche.

Geld: Dem Falschgeld auf der Spur
© Deutsche Bundesbank

Der Magnettest

Halte einen Magneten an die Münze und beobachte, was passiert. 10-, 20- und 50-Cent-Stücke sollten vom Magneten gänzlich unbeeindruckt bleiben. Sind sie echt, haben sie keine magnetischen Eigenschaften. 1-, 2- und 5-Cent-Stücke hingegen sind aus kupferbeschichtetem Stahl gefertigt und stark magnetisch.

Besonders trickreich ist die Herstellung der 1- und 2-Euro-Münzen. Um sie ganz besonders fälschungssicher zu machen, werden zwei verschiedene Spezialmetalle verwendet. Der äußere Ring der echten 1- und 2-Euro-Stücke ist nicht magnetisch. Das Mittelstück ist leicht magnetisch. Wenn ihr einen Magneten direkt über eine Euromünze haltet, sollte diese daher angezogen werden.

Bei leichtem Schütteln sollte sie jedoch wieder von dem Magneten abfallen. Falsche Euros sind oft entweder gar nicht oder aber stark magnetisch. Besonders verdächtig ist, wenn auch das Ringmaterial eines 1- oder 2-Euro-Stücks vom Magneten angezogen wird.

Der Papiertest

Reibe die Münze mit dem Rand über ein Stück Papier. Im Gegensatz zu echten Münzen hinterlassen Fälschungen, die Blei oder Zinn enthalten, eine Linie ähnlich der eines Bleistiftes. Falschmünzen aus Hartmetall wird man mit diesem Test leider nicht entlarven. Sie hinterlassen genauso wenig eine Spur wie die echten Münzen.

Der Klangtest

Lasse die Münze auf eine harte Oberfläche fallen. Ist das Geld echt, hörst du einen reinen Klang. Klingt die Münze dumpf, hat man dir Falschgeld untergejubelt. Der dumpfe Klang entsteht, wenn die Betrüger ihre Fälschungen aus einem weicheren Material, wie zum Beispiel Blei oder Zinn, hergestellt haben.

Schwieriger wird es, wenn Fälscher ein Hartmetall für die unechten Münzen verwenden. Dann klingt die Münze höher als die echten. Hier erkennst du die Imitate am besten im direkten Vergleich mit einer garantiert ungefälschten Münze von der Bank.

Was tun, wenn du wirklich Falschgeld entdeckst?

Auf keinen Fall darfst du versuchen, das Falschgeld an andere weiterzugeben. Das ist nämlich genauso strafbar wie die Herstellung von Falschgeld selbst. Am besten wendest du dich sofort an die Polizei. Versuche dich zu erinnern, wo und von wem du das Falschgeld bekommen haben könntest. Vielleicht bringt das die Polizei auf die richtige Fährte, und die Fälscherwerkstatt fliegt auf.

GEOLINO EXTRA Nr. 36 - Geld: Von Banknoten, Börsen und Betrügern

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