"Findest du Finn nicht auch total süß?", fragt Lea leise ihre beste Freundin Melanie und blickt über den Schulhof zu einem ihrer Mitschüler hinüber. Schon seit Tagen beobachtet sie Finn, der ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf geht. Keine Frage: Lea schwebt auf Wolke 7.
"Eigentlich nicht", meint Melanie irritiert und sieht sich Finn genauer an, "Der hat doch gar nichts Besonderes an sich!" Lea scheint das anders zu sehen: "Tja, da scheiden sich die Geister." Melanie schaut verdutzt: "Welche Geister denn jetzt schon wieder?"
Was die Redensart bedeutet
Die Redensart "Da scheiden sich die Geister" meint hier nicht Gespenster oder andere Spukgestalten, sondern beschreibt den menschlichen Geist - unsere Meinungen und Ansichten. Die "Geister", die sich an einem Punkt scheiden, gehen also auseinander - sie sind unterschiedlich.
In unserem Beispiel haben Lea und Melanie eine unterschiedliche Meinung zu Finn - ihre "Geister scheiden" sich also. Diese bildliche Vorstellung von zwei unterschiedlichen Meinungen findet man übrigens auch in der oft benutzten Formel "Die Meinungen gehen auseinander".