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Interaktive Bilder Wie farbenblinde Menschen die Welt sehen

Farbenblindheit
Farbschwächen sind meistens angeboren
© H_Ko - Adobe Stock
Ob im Straßenverkehr, in der Mode oder in der Natur - ständig werden wir mit unterschiedlichen Farben konfrontiert. Wie selbstverständlich unterscheiden wir zwischen Rot, Grün, Blau und Gelb. Doch etwa vier Millionen Menschen in Deutschland können das nicht - sie sind farbenblind. Wie unterschiedlich sie ihre Umgebung wahrnehmen, zeigen diese Bilder

Manchmal fällt es bereits im Kindergarten auf: Ein Erzieher oder eine Erzieherin bittet ein Kind, den roten Stift zu reichen, doch dieses greift zu einer anderen Farbe. Es leidet an einer Farbschwäche (Dyschromatopsie), die in Deutschland gar nicht so selten ist.

Farbschwächen sind meistens angeboren, doch auch Krankheiten oder Nebenwirkungen von Medikamenten können das Erkennen von Farben beeinträchtigen. Eine totale Farbenblindheit ist dagegen wesentlich seltener - unter 100.000 Menschen ist ein Betroffener zu finden.

Insgesamt unterscheidet man zwischen vier verschiedenen Arten der Farbenblindheit: Rot-Grün-Schwäche, Rot-Grün-Blindheit, Blaustörungen und die totale Farbenblindheit (Achromatopsie).

Wie Menschen, die unter einer Farbenblindheit oder Farbschwäche leiden, die Welt sehen, veranschaulichen die folgenden Bilder der britischen NGO Colour Blind Awareness in Zusammenarbeit mit Lenstore. Nutzen Sie den Slider und ziehen Sie diesen von links nach rechts, um den Unterschied in den einzelnen Aufnahmen zu sehen.

Protanopie

Bei der Rotblindheit (Protanopie) sind Betroffene nicht in der Lage, rotes Licht zu verarbeiten. Daher können sie Unterschiede zwischen Rot und Grün sowie Blau und Grün nur schlecht unterscheiden. Bei der Rotblindheit sind die Zapfen, die Sinneszellen der Netzhaut, beschädigt, die für das Sehen von Rottönen zuständig sind.

Bild: Park Güell, Barcelona (Spanien)

Bild: The Wave, Coyote Buttes, Arizona und Utah (USA)

Deuteranopie

Menschen, die unter der Grünblindheit (Deuteranopie) leiden, können kein grünes Licht verarbeiten. Es liegen keine Zapfen, also die Sinneszellen des Auges, vor, wodurch Grüntöne nicht wahrgenommen werden können. Für Menschen mit einer Grünblindheit ist es deshalb schwieriger, Grün von Rot sowie zwischen manchen grauen, lilanen und blauen Farbtönen zu unterscheiden.

Bild: Kew Gardens, London (Vereinigtes Königreich)

Bild: Venedig (Italien)

Tritanopie

Bei Menschen, die unter eine Blaublindheit (Tritanopie) leiden, sind die lichtsensitiven Photorezeptoren für das Erkennen von Blautönen auf der Netzhaut des Auges nicht ausgebildet. Als Folge verwechseln sie oft Hellblau mit Grau, Dunkellila mit Schwarz, Mittelgrün mit Blau und Orange mit Rot. Denn Sie können kein blaues Licht verarbeiten.

Bild: Machu Pichu, Peru

Bild: Petersdom, Vatikan (Italien)

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