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Gegen Keime und Bakterien Wasser abkochen: Wo es hilft und welche Fehler Sie vermeiden sollten

Wasser abkochen beim Camping
Wer Wasser abkochen muss – ob unterwegs oder Zuhause – sollte die wichtigsten Regeln kennen
© raland - Adobe Stock
Wer unterwegs in der Natur ist oder aber Zuhause Wasser abkochen möchte, sollte ein paar grundlegende Regeln beachten. Denn über Wasser und Trinkwasser übertragen sich leicht Krankheitserreger wie Bakterien

Ob auf der Wandertour in den Pyrenäen, bei der Radreise durch Portugal oder auf der Safari durch Afrika – im Urlaub sorgt die entspannte Atmosphäre schnell dafür, dass man nur allzu schnell sorglos wird. Doch gerade im Ausland sollte man beim Trinken von Leitungswasser und Trinkwasser vorsichtig sein.

Der Grund: Im Wasser aus öffentlichen Quellen und Tanks finden sich nicht selten Keime und Bakterien. Besonders im außereuropäischen Ausland lauern Erreger gefährlicher Infektionskrankheiten. Wenn man mit Keimen, Bakterien oder anderen Verunreinigungen belastetes Wasser zu sich nimmt, kann das schnell ungewollte Folgen wie Übelkeit, Durchfall und weitere Erkrankungen haben.

Fünf simple Tipps helfen bereits, die größten Gesundheitsgefahren zu vermeiden:

  • Nur kommerziell abgefülltes Wasser trinken! Flaschen sollten nur in Ihrer Gegenwart geöffnet werden und zuvor nicht nur aufgefüllt worden sein.
  • Auf Eiswürfel verzichten! Vielen Keimen macht Kälte nichts aus. Sie überleben auch im Leitungswasser, wenn dieses in Form von Eiswürfeln gefroren wurde.
  • Besser aus Flaschen trinken! Kehren Sie unsauberen Gläsern oder Bechern den Rücken.
  • Um Kaffee oder Tee bitten! Wer angebotene Getränke nicht ausschlagen möchte, kann nach Kaffee oder Tee fragen. Das dafür verwendete Wasser wurde zuvor meist abgekocht.
  • Kein Leitungswasser fürs Zähneputzen! Nutzen Sie zum Zähneputzen besser aufbereitetes Wasser.

Bei Verunreinigungen gilt das Abkochgebot

Wenn trotzdem einmal nur Wasser aus Flüssen oder Seen, Brunnen- oder Leitungswasser zur Verfügung steht, sollten Sie vor dem Trinken das Wasser abkochen – oder wenigstens filtern. Eine Alternative bieten chemische Mittel wie Mircopur Forte, die mithilfe von Silberionen oder Chlor die Mikroorganismen im Wasser abtöten und es so trinkbar machen.

Und nicht nur im Ausland, auch hierzulande können Verunreinigungen drohen. Wenn zum Beispiel Keime in einem Leitungsnetz entdeckt werden, wird die Bevölkerung in den betroffenen Landkreisen entsprechend über die Medien oder Warn-Apps informiert und zum Wasser abkochen aufgerufen. Dann gilt das so genannte Abkochgebot für Trinkwasser. Es ist die einfachste und älteste Methode, um Wasser trinkbar zu machen.

Auch bei Extremwetterereignissen wie der Flutkatastrophe im Jahr 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz entstehen schnell Situationen, in denen Wasserversorger oder das Gesundheitsamt ein Abkochgebot verhängen. Dann müssen betroffene Bürgerinnen und Bürger ihr Trinkwasser vor der Verwendung abkochen.

Wasser abkochen: So geht's!

Um Keime, Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen abzutöten, ist es ratsam, Wasser für einige Minuten sprudelnd abzukochen. Da die verschiedenen Krankheitserreger unterschiedlich empfindlich auf Hitze reagieren, sollte man zur Sicherheit immer von den hitzebeständigsten Keimen ausgehen und das Wasser entsprechend lange kochen lassen.

Die folgende Anleitung zeigt, wie es am besten funktioniert:

  1. Schritt: Füllen Sie kaltes Wasser in einen ausreichend großen Topf mit Deckel.
  2. Schritt: Stellen Sie den Topf auf die Kochplatte und stellen Sie sicher, dass er sicher und stabil steht.
  3. Schritt: Drehen Sie die Herdplatte auf hohe Hitze und warten Sie, bis das Wasser beginnt zu kochen. Wenn es Blasen bildet und sprudelt, kocht es.
  4. Schritt: Wenn das Wasser kocht, drehen Sie die Hitze etwas herunter, um das Wasser auf einer gleichmäßigen Temperatur zu halten.
  5. Schritt: Lassen Sie das Wasser mindestens drei Minuten sprudelnd kochen. Wer ganz sichergehen möchte, kann das Trinkwasser auch zehn Minuten kochen lassen.
  6. Schritt: Nehmen Sie den Topf vom Herd und lassen Sie das Wasser abkühlen, bevor Sie es verwenden.
  7. Schritt: Nun können Sie das abgekochte Wasser trinken, zum Zubereiten von Essen (auch Säuglingsnahrung) oder zum Waschen von Lebensmitteln verwenden.

(Diese Anleitung funktioniert natürlich genauso für das Wasserkochen über einem Feuer oder auf einem Campingkocher.)

Unbedingt beachten: Wer unterwegs in der Natur ist, sollte den Vorratsbehälter zum Abkochen des Wassers vorher Zuhause einmal auskochen oder zumindest heiß ausspülen. Darüberhinaus sollte man das abgekochte Wasser schnellstmöglich verbrauchen und keinesfalls länger als einen Tag stehen lassen.

Ebenfalls gut zu wissen: Wasser, das abgekocht worden ist, schmeckt leicht fade. Das ist völlig normal und kein Grund zur Beunruhigung. Der fade Geschmack liegt an den entweichenden Gasen, die sich beim Kochen aus dem Wasser lösen. Wer dem Trinkwasser etwas Geschmack geben möchte, kann ein wenig Salz oder Zitronensaft hinzufügen.

Abgekochtes Wasser schützt nicht vor Schwermetallen

Während Bakterien, Viren und Pilze beim Abkochen im Wasser abgetötet werden, gilt dies übrigens nicht für Schwermetalle und andere Schadstoffe. Zwar wird die höchstzulässige Konzentration von Schwermetallen im Trinkwasser in Deutschland durch die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) geregelt. Doch die Vertreiber von Trinkwasser sind nur dazu verpflichtet, bis zum Ende ihres Verteilungsnetzes die Grenzwerte einzuhalten.

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Zwischen der Hauseinführungsleitung und dem Wasserhahn kann es gerade bei alten Häusern zu einer Beeinträchtigung der Wasserqualität kommen, wenn sich veraltete Wasserleitungen innerhalb der Hausinstallation befinden. Der Grund: Bis Mitte der 1970er Jahre wurden in Deutschland häufig Trinkwasserleitungen aus Blei verlegt.

Wer einen Verdacht hat und testen möchte, ob mit dem Wasser auch Schwermetalle aus der Leitung kommen, sollte einen Wassertest nutzen, der auf chemische Parameter im Wasser prüft. Je nach Ergebnis müssen im schlimmsten Fall die Leitungen im Haus ausgetauscht werden.

Dieser Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

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