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Der Bohsdorfer Diapir EarthCache

Hidden : 12/30/2017
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Die Geologietour

Auf der Geologietour durch den Muskauer Faltenbogen, einem Fahrradrundweg, kann man an mehreren Stationen etwas über die Entstehung dieser besonderen Landschaft erfahren. Für diesen Earthcache müsst ihr nur zwei Stationen besuchen, empfehlenswert ist natürlich die ganze Runde. Die Terrain-Wertung erklärt sich durch die Länge der Strecke.
Die Tour erklärt den Zusammenhang heutiger Landschaftsformen, Bodenbildungen und Rohstoffvorkommen mit den geologischen Prozessen und Formationen im Untergrund. Der Kohlenschurf am Felixsee schließt einen Blick in das Innere eines Giesers auf. Die Tour quert den längsten Gieser im Faltenbogen (Eulenschlucht) und führt euch zum Bohsdorfer Diapir. Der Finkenstein (zweitgrößter Findling im Faltenbogen) liegt am Weg zum Reuthener Gutspark. Zwischen Horlitza und Groß Düben überraschen die „Bunten Seen“: von dunklem Türkis bis zu Rostrot gefärbte Bergbaurestgewässer. Mit der Wolfshainer „Grube Julius“begann 1843 der Bergbau im Faltenbogen.
Die Gesamtlänge beträgt 23 km. Gute Startpunkte sind: Felixsee, Parkplatz am Reuthener Park und „Radlers Rast“ in Lieskau.


Dieses Zeichen weist euch den Weg.

Der Muskauer Faltenbogen

Während des 2. Vorstoßes der Elster-Eiszeit vor etwa 450 000 Jahren erreichte eine im Verhältnis zur Inlandeismasse der Elster-Eiszeit kleine Eiszunge, der "Muskauer Gletscher", etwa 20 km breit, 20 km lang und 500 m mächtig, das Gebiet des heutigen Faltenbogens. Sie stieß dabei schneller als der Rest nach Süden vor. Ihr Druck verformte und stauchte den Untergrund und presste die verschiedenen Schichten, u.a. Tone, (Glas-) Sande und Braunkohle, in Form von Falten und Schuppen aus der Erdtiefe an die Oberfläche. Die Eismasse übte auf ihren Untergrund einen so starken Druck aus, daß er „nachgab" und sich zu einer Stauchendmoräne verformte. Die Geologen sagen „das Eis stauchte den Untergrund".



Der Muskauer Faltenbogen wurde 2006 in die Liste der 77 ausgezeichneten Nationalen Geotope aufgenommen.
Der Gletscher, das Inlandeis, stauchte die vor und unter ihm liegenden Sand- und Braunkohleschichten auf mehr als 40 km Länge zu einem kleinräumigen hufeisenförmigen Faltenbogen auf, der als flachwelliger Hügelzug erhalten und weltweit nahezu einmalig ist.

"Hufeisen"

Gieser, eine Besonderheit im Faltenbogen

Oft wird das Gebiet des Muskauer Faltenbogens von einer ungewöhnlich welligen Landschaft geprägt. Das Innere wird hier von schmalen, scharf eingeschnittenen, abflusslosen Tälern durchzogen. Sie werden als Gieser bezeichnet. Der Name geht auf das wendische Wort jezero (=Sumpf) zurück und bedeutet, dass die Gieser häufig einen feuchten oder nassen Talboden haben. Durch Oxidation und damit einhergehendem Volumenverlust der oberflächennahen Bereiche der Braunkohlenflöze bildeten sich Geländefurchen von 3 m bis 5 m, maximal 20 m Tiefe, 10 m bis 30 m Breite und bis zu mehreren Kilometern Länge.

Der Bohsdorfer Diapir

Bohsdorfer Diapir im Blockbild

Eine besondere Faltenform sind die sogenannten Diapire. Ein Diapir (von altgriechisch διαπείρειν diapeirein „durchdringen“) ist in der Geologie ein Bereich, in dem Material aus tieferen Schichten aufgestiegen ist. Im Muskauer Faltenbogen sind das, durch Gletscherkraft entstandene, aufrecht stehende Falten, bei denen die Schichten im Faltenkern das "Dach", den Umbiegungsbereich der Falte, durchbrochen haben. Allein im brandenburgischen Teil des Faltenbogens sind etwa 20 Diapire bekannt. Der Gieser an dieser Stelle ist mit einer Tiefe von knapp 3 m sehr flach.



In einem hochauflösenden digitalen Geländemodell erscheint der Bohsdorfer Diapir als knapp 400 m lange, schmale Ellipse. Das heißt, hier liegt eine lange, schmale aufrechte Falte, die "nach vorn" und "nach hinten" abtaucht. Das Geländemodell zeigt außerdem, dass die Diapirstruktur nicht nur aus dem Kohleflöz besteht. Auch die Begleitschichten (Sande, Schluffe und Tone) wurden mit aufgefaltet, so dass der gesamte Diapir ungefähr 1400 m lang und 300 m breit ist.
Dieser Diapir ist eine etwa 150 m hohe aufrecht stehende Falte, deren oberer Teil nicht mehr existiert.

Der rote Punkt auf dem Bild markiert euren Standort am Wegpunkt. Ihr könnt an diesem Ort also vom Rand aus genau auf die Spitze des ellipsoid umlaufenden Giesers sehen. Dies ist die am vollständigsten ausgebildete und ästhetisch schönste Gieserstruktur im Muskauer Faltenbogen.

Aufschluss eines Giesers



Dieser Kohlenschurf am Felixsee lässt euch ins Innere eines Giesers schauen. Hier wurde 2004 ein künstlicher Aufschluss von 25 m Breite und einer Tiefe von 5 m angelegt, der einen Querschnitt durch einen typisch ausgebildeten Gieser zeigt.

Bitte besucht beide Wegpunkte und beantwortet folgende Fragen!

1. Schätzt die Breite der sichtbaren Ellipse des 400 m langen Bohsdorfer Diapirs! (S1)
2. Bis zu welcher Tiefe reichte die Druckeinwirkung des Gletschers hier? (Infotafel)
3. Im Anhang findet ihr eine Skizze mit den einzelnen gestauchten Schichten des Gieser-Aufschlusses. Bitte ergänzt die fehlenden Schichten zu den Buchstaben! Einzusetzen sind: Braunkohle, Torf und Ton. (S2)
  • A= Bodenauflage
  • B= eiszeitliche Sande
  • C= ???
  • D= Feinmaterial: Sand und Schluff
  • E= ???
  • F= Kies
  • G= ???

Freiwillig: Mache ein Foto von dir/deinem GPS an einem der Punkte der Geologie-Tour und füge es deinem Log bei!

Schickt eine Mail mit euren Antworten an uns! Nach dem Absenden der Antworten könnt ihr gleich loggen. Falls etwas nicht in Ordnung ist, melden wir uns. Ihr braucht nicht unsere Logfreigabe abwarten! Wir wünschen euch viel Spaß bei dieser geologischen Entdeckungsreise!




Quellen: Broschüren und Flyer des Muskauer Faltenbogens, geobasis-bb.de, wikipedia, Buch: Wanderungen in die Erdgeschichte (24), muskauer-faltenbogen.de, Infotafeln vor Ort

Additional Hints (No hints available.)