1. Gießener Allgemeine
  2. Gießen

Herbstzeit ist Igelzeit

KommentareDrucken

Der Igel ist ein Wildtier und darf keinesfalls als Haustier gehalten werden. 	FOTO: PM
Der Igel ist ein Wildtier und darf keinesfalls als Haustier gehalten werden. FOTO: PM © Red

Gießen (pm). Vielleicht ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass Igel, die meist nachts auf Wanderschaft gehen, überfahren am Straßenrand liegen. Findet man einen verletzten Igel, ist man oft unsicher, ob und wie man dem Tier helfen kann. Deshalb gibt die Untere Naturschutzbehörde Informationen zu seinem Schutz.

Igel gehören nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Arten. Daher ist es verboten, sie aus der Natur zu entnehmen. Allerdings macht das Gesetz eine Ausnahme bei verletzten, kranken oder untergewichtigen Tieren. Diese darf man selbstverständlich aufnehmen, gesund pflegen und im Frühjahr wieder in die Natur entlassen. Hat ein Ende des Herbsts gefundener Igel ein Gewicht von unter 600 g, so sollte er unbedingt in Menschenobhut genommen werden. Ein Tierarztbesuch mit einem untergewichtigen Igel ist in jedem Fall anzuraten. Als Nahrung für den Igel eignet sich nasses Katzenfutter gemischt mit Haferflocken oder auch ein Rührei ohne Salz. Weitere Informationen zur richtigen Fütterung eines Igels findet man auch unter www.pro-igel.de.

Auf keinen Fall darf der Igel Milch erhalten, auch wenn er sie gerne trinkt, da er den darin enthaltenen Milchzucker nicht verdauen kann. Milch verursacht dann heftigsten Durchfall und kann zum Tod des Igels führen.

Der Igel ist ein nützlicher Gartenbewohner, der u. a. unliebsame Insekten und Schnecken vertilgt. Am wohlsten fühlt er sich in eher unaufgeräumten und strukturreichen Gärten. Allerdings lauern auch zahlreiche Gefahren auf den kleinen Gesellen. Neben dem Straßenverkehr und Giften (u. a. Schneckenkorn), die im Garten zum Einsatz kommen, sind offene Schächte und Schwimmbecken, in welche sie hineinfallen können, lebensgefährlich. Deswegen sollten Lichtschächte und Ähnliches immer igelsicher abgedeckt und auch kontrolliert werden. Ebenso kann ein Mähroboter (besonders nachts) zur Todesgefahr werden. Von der Nutzung solcher Gerätschaften rät die Untere Naturschutzbehörde aus Gründen des Artenschutzes generell ab.

Und bevor jetzt unter Hecken und Gebüschen eventuell noch ein letztes Mal gemäht wird und Laubhaufen entfernt werden, sollte nachgesehen werden, ob sich dort nicht bereits ein Igel versteckt hat. Im eigenen Garten kann im Herbst immer etwas Gutes für Igel getan werden, denn gesunde, ausgewachsene Igel verstecken sich gerne den Winter über in dichten Laub- und Astwerkhaufen. Es hilft den Tieren sehr, wenn im Winter in einer Ecke Reisig und Laubhaufen im Garten liegen bleiben. Ein kuscheliges, mit Laub bedecktes Igelkörbchen bietet ebenso einen guten Unterschlupf für den Winter.

Mehr Informationen findet man im Merkblatt »Igel« der Unteren Naturschutzbehörde. Dieses kann im Internet über giessen.de heruntergeladen oder per E-Mail (Umweltamt@giessen.de) bzw. Telefon (06 41/3 06 11 18) angefordert werden.

Auch interessant

Kommentare