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Augenfälliges Zeichen der Hoffnung und Hilfe

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Spendenübergabe mit (v. l.) Manfred Vallen, André Fritsch, Elke Poth und Kevin Uhlschmid. © Thomas Brueckner

Grünberg (tb). Auf den »Tag der Kinderhospizarbeit«, bundesweit am 10. Februar begangen, hat das Grünberger Unternehmen AFB eSolutions mit einer außergewöhnlichen Aktion aufmerksam gemacht: Das Firmengebäude, exponiert am Eingang des Gewerbegebiets gelegen, wurde grün angestrahlt. Warum Grün? »Wohl weil die Farbe für Hoffnung steht«, mutmaßte Elke Poth.

Die Mitarbeiterin des Vereins Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst Gießen/Marburg war nach Grünberg gekommen, um eine Spende über 1250 Euro entgegenzunehmen. 750 Euro hatten die 27 Kollegen gesammelt, den Rest stellte die Firma.

Ehedem in Hamburg zu Hause, war Manfred Vallen dort bereits dem Deutschen Kinderhospizverein beigetreten, hatte auch das Hospiz »Sternenbrücke« besucht. Stunden, die ihn sehr bewegt haben, wie er berichtete.

Wichtiges Ehrenamt

Um den Verein zu unterstützen, initiierte er nun diese Aktion bei seinem neuen Arbeitgeber. Bei André Fritsch, Geschäftsführer des Unternehmens, rannte er damit offene Türen ein. Nicht zuletzt, da dieser die Kinderkrebsstation Peiper der Uniklinik Gießen kennt, wo seinem Kind zum Glück die Diagnose »gutartig« gestellt wurde.

Seit 2006 begangen, hat der Tag der Kinderhospizarbeit zum Ziel, Menschen für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen, finanzielle Unterstützer zu finden sowie das Thema »Tod und Sterben von jungen Menschen« zu enttabuisieren. Vor allem geht es aber darum, den Verein und seine Angebote bekannter zu machen.

Dafür stand nun auch Elke Poth bereit, eine von gut 30 ehrenamtlichen Begleitern der Gießen-Marburger »Dependance« des Vereins. Diese stehen Familien zur Seite, derzeit 20 an der Zahl, in denen es Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit einer letalen Diagnose gibt. Die Besuche im Krankenhaus, meist aber daheim, bedeuteten eine immens wichtige Hilfe und Entlastung der Familien. Ein Ausflug mit den Geschwistern, damit Mütter und Väter mal Luft holen können, sei als nur ein Beispiel erwähnt. Poth: »Wir sind keine Therapeuten, wir sind einfach da. Eltern können einmal alles loswerden, haben ein Ventil.«

Die Begleitung schwer kranker Kinder kann, auch dank des medizinischen Fortschritts, viele Jahre währen. Dafür verwies die ehrenamtliche Helferin auf eine Bekannte, die seit 15 Jahren ein Mädchen betreut, das jetzt ein Studium beginnt. Und am Ende sagte sie etwas, das wichtige Leitlinie ihrer Arbeit sein dürfte: »Die Kinder sterben bei uns nicht. Sie haben eine verkürzte Lebenserwartung.«

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