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Ein Punkt für die Stehaufmännchen

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Dimitri Pätzold im Tor des EV Landshut vereitelt am Freitag zahlreiche Chancen der Roten Teufel. Hier klärt der Keeper gegen Stefan Reiter. © CHUC

(mn). Power, Tempo, Dynamik - und Chancen en masse! Der EC Bad Nauheim hat am Freitagabend gegen den EV Landshut im Stile eines Stehaufmännchens gleich fünfmal einen Rückstand ausgeglichen, musste sich aber nach Verlängerung unglücklich mit 5:6 (2:2, 2:2, 1:1/0:1) geschlagen geben.

Im Colonel-Knight-Stadion war 2106 Zuschauern ein packendes Duell geboten worden. Andreas Pauli und der in der Vorbereitung so glücklose Tristan Keck trafen je zweimal für die Roten Teufel, schließlich sicherte ein Tor von Kevin Schmidt den Gastgebern einen hochverdienten Punkt zum Hauptrunden-Start in die Deutsche Eishockey-Liga 2.

»Das Spiel war gut für das Publikum, nicht aber für die Trainer. Bad Nauheim hat es uns mit seiner Schnelligkeit sehr schwer gemacht«, bilanzierte EVL-Trainer Leif Carlsson. Harry Lange, der Coach der Roten Teufel, meinte: »Im ersten und zweiten Drittel waren wir dominant. Dass wir sechs Gegentore bekommen, obwohl wir eigentlich nicht viel zugelassen haben, ist natürlich nicht so das Wahre.«

Bad Nauheim hatte sich nach einem frühen Gegentor, quasi mit dem ersten Schuss auf Felix Bick, erstmal schütteln müssen, animierte mit hoher Laufbereitschaft, Kampf, Leidenschaft und erzwungenen Turnover tief im gegnerischen Drittel aber immer wieder zu stehenden Ovationen und konnte der Partie überwiegend sogar den Stempel aufdrücken.

Das große Manko: die Effizienz: Die Hessen ließen schlicht zu viel liegen, trafen teils das leere Tor aus kurzer Distanz nicht, konnten auch ihr Übergewicht an Powerplay-Situationen nicht entscheidend nutzen. Vielmehr erlaubten sich die Teufel auch einen Gegentreffer in nummerischer Überlegenheit.

Der sonst so zuverlässige Felix Bick verlor zudem den Vergleich zu seinem Gegenüber Dimirj Pätzold (Carlsson: »Trotz der fünf Gegentore war er für mich der beste Mann«). Bick als Keeper der Roten Teufel wurde gleich viermal bei freier Sicht aus der Halbdistanz überwunden. Dennoch: Das Spiel gegen das im Sommer zusammgengestellt Starensemble aus Bayern, die Athmosphäre, eine tolle Jubliäums-Choregraphie, die vor Spielbeginn in der Fankurve zu stehen war - all das weckte den Appetit.

Sicherlich gewöhnungsbedürftig wirkte die kleinliche Regelauslegung. Nach nur 15 Minuten hatten die Unparteiischen bereits fünf Hinausstellungen in einer physischen, aber überwiegend fairen Partie ausgesprochen.

Im Stenogramm / Tore: 0:1 (3.) Pfleger (Weihager, Hult - PP), 1:1 (13.) Pauli (Pollastrone - PP), 1:2 (14.) Alderson (Schwarz, Gill - PP), 2:2 (18.) Keck (Körner, Kevin Schmidt), 2:3 (23.) Valenti (Schwarz, Kronthaler), 3:3 (24.) Keck (Vause, Hickmott), 3:4 (31.) Dersch (Schwarz, Marco Baßler), 4:4 (35.) Pauli (Mick Köhler, Reiter), 4:5 (48.) Mühlbauer (Brückner, Alderson - SH), 5:5 (57.) Kevin Schmidt (Pollastrone, Vause - PP2) 5:6 (63.) Gill (Brückner, Alderson). - Schiedsrichter: Klein/Neutzer. - Strafminuten: Bad Nauheim 6, Landshut 12. - Zuschauer: 2106.

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