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Dank Tauschgeschäften: Fast wie Weihnachten das ganze Jahr

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Ofizielle Eröffnung des Tauschhäuschen am Pfahlbronner Kindergarten Pusteblume
Ofizielle Eröffnung des Tauschhäuschen am Pfahlbronner Kindergarten Pusteblume © Andrea Rohrbach

Das Tauschhäuschen „Kleine Villa Wünsch“ in Pfahlbronn erfüllt ganzjährig Kinderwünsche. Was angeboten wird und was noch fehlt.

Alfdorf-Pfahlbronn

Welche Eltern kennen die Situation nicht: Das Kinderzimmer quillt über vor Spielen, Büchern und Bastel- und Lernmaterial. Manches fristet ein ungeliebtes Dasein. Da gibt es gut gemeinte Fehlkäufe oder die Kinder sind dem Spielzeug einfach entwachsen.

Nicht einfach wegwerfen

Der Gedanke, ein „Spiel-, Lern- und Bastelwaren-Tauschhaus“ in Pfahlbronn einzurichten, kam Lisa Köngeter von der Mutter-Kind-Gruppe der evangelischen Friedenskirche aus Alfdorf und Pfahlbronn. In Alfdorf gebe es einige nachhaltige Aktionen, wie das Foodsharing-Bänkle oder das Bücherregal, die dafür sorgen, dass nicht so viel achtlos entsorgt werde.

Nachdem coronabedingt keine Kinderbedarfsbörsen oder Mutter-Kind-Treffen stattfinden durften, kam der Gedanke nach einem stationären Tauschhaus, einer kleinen „Villa Wünsch“ auf und stieß beim Team rund um die Leiterinnen des Kindergartens Pusteblume in Pfahlbronn, Sina Rommel und Andrea Hudelmaier und beim Alfdorfer Bürgermeister Ronald Krötz auf offenen Ohren. Der Bürgermeister stellte eine Fläche für das Tauschhäuschen bei der Kindertagesstätte zur Verfügung. Über soziale Netzwerke konnten Regalböden und die Hütte beschafft werden.

Am 1. Oktober ging „Villa Wünsch“ nach einer „kleinen“ Eröffnung mit Bürgermeister Ronald Krötz und den am Projekt Beteiligten an den Start. Jetzt steht das Tauschhäuschen allen Kindern von Alfdorf und Pfahlbronn zur Verfügung, jeder kleine Besucher darf sich hier einen Herzenswunsch erfüllen und einfach mitnehmen.

Keine Textilien oder Kuscheltiere

Lisa Köngeter, Sina Rommel, Andrea Hudelmaier und Ronald Krötz freuen sich darüber, dass sich auch Kinder aus Familien mit „schmalem Geldbeutel“ einen langersehnten Wunsch erfüllen können, es ist nicht auszuschließen, dass hier auch Bobby Cars, Tretschlepper oder Inliner zu finden sind. „Fast wie Weihnachten das ganze Jahr über“ freut sich Lisa Köngeter, die sich gerührt und überrascht zeigt, wie sozial und verständnisvoll die meisten kleinen Tauscher auf die Villa Wünsch reagieren. Viele Kinder möchten unbedingt etwas für andere Kinder dalassen, bevor sie sich selbst etwas aussuchen.

Der erste Gedanke, „Tausch vor Ort“, wie bei öffentlichen Bücherregalen üblich, wurde von den Beteiligten wieder verworfen. Zwar heißt es jetzt, „macht Platz im Kinderzimmer und schenkt euren ehemaligen Lieblingsstücken ein neues Zuhause“.

Aus hygienischen Gründen wird aber gebeten, auf Textilien oder Kuscheltiere zu verzichten, auch den Zustand und die Sauberkeit der Spenden möchte Lisa Köngeter etwas im Auge behalten.

Noch erstrahlt die Villa-Wünsch nicht in ihrem vollen Glanz. Wer also Lust und Zeit hat, das Projekt mit Sachspenden, Manpower, Farbe, Dachpappe, Dekoration oder Ideen weiter zu begleiten, ist herzlich willkommen.

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