„Kraft gleich Masse x Beschleunigung“ Speed ist die Formel für „Länge“ im Golfsport

Mein längster Drive ? oder auf den Spuren von Bryson DeChambeau

am 03. Oct 2020 um 16:43 Uhr von Karl-Heinz Heidenreich

„Kraft gleich Masse x Beschleunigung“ Speed ist die Formel für „Länge“ im Golfsport

Schlägerkopfgeschwindigkeit oder „Kraft gleich Masse x Beschleunigung“ Speed ist die Formel für „Länge“ im Golfsport


Es ist unbestritten, dass die Schlägerkopfgeschwindigkeit und die daraus resultierende Länge der Drives oder Hölzer und Eisen eng miteinander verbunden sind. Dabei es gibt viele Kräfte (Zentrifugalkräfte), die am Golfschwung beteiligt sind, aber die grundlegenden Kräfte, die auf den Golfball einwirken, gehen direkt auf die Gesetze der Mechanik und damit auf Sir Isaac Newtons Erstes und Zweites Bewegungsgesetz (von 1667) zurück.


Bryson DeChambeau hat somit etwas für sich neu definiert was schon rund 350 Jahre alt ist, und so hat die Formel:f=m*a, die eine unmittelbare Bedeutung für die „Ballflug-Länge“ im Golf hat, quasi für eine Wiedergeburt oder Renaissance der wissenschaftlichen Herangehensweisen der Diskussion um die Erhöhung derSchlägerkopfgeschwindigkeit gesorgt.

Das erste Newtonsche Gesetz besagt, dass ein in Bewegung befindliches Objekt in Bewegung und ein ruhendes Objekt in Ruhe bleibt, es sei denn, es wird von einer äußeren Kraft beeinflusst.

Das zweite Newtonsche Gesetz besagt, dass Kraft gleich Masse mal Beschleunigung (f=m*a) ist. Kennt man zwei der drei Größen kann man die dritte Größe berechnen.

Die Gleichung auf F=m*a lautet also: N=kg* m/s2

”F" ist die Kraft in Newton

"m" ist die Masse in Kilogramm

"a" ist die Beschleunigung in Meter pro Sekunde zum Quadrat

Wenn der Golfschläger eine unausgeglichene Kraft verursacht, bewirkt er eine Änderung der Geschwindigkeit. Die Änderungsrate der Geschwindigkeit ist die Beschleunigung. Aufgrund der Tatsache, dass die Masse des Golfballs konstant ist, ist die Beschleunigung umso größer, je größer die auf den Golfball ausgeübte Kraft ist.

Beispiel: Wenn ein 0,045 kg schwerer Golfball mit 10 m/s beschleunigt wird, welche Kraft wird auf ihn ausgeübt? Um dieses Frage zu lösen, müssen wir das zweite Newtonsche Gesetz anwenden und die uns bekannten Informationen einfügen.

Das heißt: f=m*a [ f=.0045kg X 10m/s = .45 Newton]. Benutze ich nun die typische Werte für die Startgeschwindigkeiten des Balls beim Golf also: v (Geschwindigkeit) = 40 bis 60 m/s wird der ruhende Ball mit 144 bis 216 km/h getroffen und nach vorne katapultiert und die Rechnung sieht wie folgt aus: f=m*a [ f=.0045kg X 50 m/s2 = 2.25 Newton]. Das heißt, dass jemand der sein Golfball mit 50 m/s2 vom Tee schlägt, ihn mit 2.25 N auf rund 179 km/h beschleunigt.


Ihr fragt Euch bestimmt warum ich mich hier mit den Gesetzten der Mechanik befasse. Nun im Golfschwung- und Sport haben wir es unweigerlich damit zu tun, denn ein Golfball auf einem Tee bleibt auf dem Tee, es sei denn, dass eine äußere Kraft bsp. die Eures Drivers auf ihn einwirkt.

Die obige Aussage ist eine einfache und offensichtliche Aussage. Aber warum geschieht dies? Warum fällt der Golfball nicht vom Tee ab? Die Antwort auf diese Frage bezieht sich auf das erste Newtonsche Bewegungsgesetz. In dieser Situation wirken ausgewogene Kräfte auf den Golfball, daher ist die auf den Ball wirkende Nettokraft gleich Null. Die nach unten gerichtete Anziehungskraft der Erdanziehung auf den Ball wird durch die nach oben gerichtete Kraft des Abschlags auf den Ball ausgeglichen. Wenn der Golfer jedoch den Ball trifft, verursacht dies eine unausgeglichene Kraft, da keine Kraft vorhanden ist, um den Schwung des Golfschlägers auszugleichen. Daher bewegt sich im Beispiel der Golfball, angetrieben durch 2.25 N, vorwärts.


Als Kraft bezeichnet man die Ursache für die Beschleunigung eines Körpers. Die SI-Einheit. (Internationales Einheiten System) der Kraft ist das Newton [N]. 1 Newton ist gleich die Kraft, die einem Körper der Masse 1 kg die Beschleunigung 1 m/s² erteilt.

Was bedeutet/e das aber für mich: Seit meinem Einstieg in den Golfsport hatte ich, vor allem in den ersten zweieinhalb Jahren, leider immer Probleme mit meinen Drives und auch mit den langen Eisen-Abschlägen vom Tee. Dies so dachte ich, ist vor allem meiner eingeschränkten Beweglichkeit meiner Wirbelsäule, die mehrmals operiert und 2012 versteift wurde, und der daraus resultierende geringeren Flexibilität meiner Wirbelsäule geschuldet, dachte ich immer…..aber mit sinkendem HCP wurden auch die Drives besser und vor allem länger. Automatisch wurde auch meine allgemeine Fitnesssituation und Beweglichkeit durch die regelmäßigen 18 Lochrunden und zahlreichen Trainingseinheiten auf der Range besser. Was blieb war der Slice. Daraus entstand mein Wunsch nach Verbesserung und so beschäftigte ich mich zunehmend mit dem Bewegungsablauf, trainierte mehrmals wöchentlich auch im Winter und fing an mein Bewegungsablauf zu studieren um Schwachstellen zu erkennen und gegensteuern zu können.

Ich wollte längere Drives schlagen um kürzere Annäherungen mit einem kleineren Eisen zu haben? Ich wollte (und will immer noch) einen ausgewogeneren Schwung haben? Und so fing ich an, a) etwas gegen meinen Slice, und b) etwas für meine Schlägerkopfgeschwindigkeit zu tun.


Gegen meinen Slice habe ich zahlreiche Trainingseinheiten mit theHanger in mein Training eingebaut. Sogar ganze 18 Loch Runden habe ich mit theHanger am Driver gespielt und kontinuierlich meinen Schwungablauf kontrolliert. Meinen Erfahrungsbericht zum: „theHanger“ kennt Ihr ja schon – oder? Wenn nicht schaut auf meiner Golf Post Seite nach. Ihr könnt ihn dort über einen Link downloaden. Zudem habe ich viele Stunden auf der Range verbracht, mein Training protokolliert und ausgewertet. Viel Aufwand für eine Freizeitgolfer aber was macht man nicht alles wenn einen der Virus „Golf“ infiziert hat.


Driver Trainings Kladde (s.Fotos)


Für mein Ziel eine höhere Schlägerkopfgeschwindigkeit aufzubauen fing ich an zunächst mit einfachen Speedübungen an. Ihr kennt sie alle. …Schwünge mit dem Alignment Sticks und mit einem umgedreht gefasstes 9er Eisen. Schläge gegen den Impact Bag etc. bis hin zum Training mit einer Gewichtsmanschette am Schläger. Ich fertigte mir eine spezielle Trainingskladde an, in der ich alle Schlagarten notierte und arbeitet mit einem FlightScope um meine Werte zu ermitteln.

Ihr fragt Euch sicher warum das alles…. nun ich interessierte mich schon immer für technische Details und im speziellen um technische Hilfsmitte und möchte gerne wissen ob es stimmt was in den Medien oder im Internet geschrieben steht und von den Pros berichtet wird.

Kommen wir nun noch zu den weiteren Faktoren warum Golfbälle weit fliegen. Diese sind:

Neben der Geschwindigkeit welche der Schlägerkopf im Treffmoment (Impact) beim Auftreffen auf den Ball hat sondern auch:

- der Winkel mit dem der Ball getroffen wird bzw. mit dem er dann abfliegt

- die Spinrate (also der Drall) den der Ball hat, ist diese Spinrate zu niedrig oder hoch, wikts sich das auf Kosten der Distanz aus.

- und die aerodynamische Beschaffenheit des Balles, sprich Dimples etc.


FlightScope ( s.Fotos)


Der Smash-Faktor ist Ballgeschwindigkeit geteilt durch die Schlägergeschwindigkeit.

Der Smash-Faktor bezieht sich auf die Energiemenge, die vom Schlägerkopf auf den Golfball übertragen wird. Je höher der Smash-Faktor, desto besser die Energieübertragung. Ein Golfer hofft, bei Driver-Schlägen einen Smash-Faktor nahe 1,50 zu erreichen. Das bedeutet, dass bei einer Schlägergeschwindigkeit von 100 mph die Ballgeschwindigkeit 150 mph betragen würde. Je höher der Loft des Schlägers, desto niedriger dürfte der Smash-Faktor sein. Mein Smash-Faktor lag im Training mit dem FlightScope bspw. bei 133. Im Durchschnitt bei 128.


Kontrolle und Korrektur

Um mein Ziel, meine Schlägerkopfgeschwindigkeit zu erhöhen und mein Golfschwung zu stabilisieren, nicht aus den Augen zu verlieren nahm ich in etwa 2monatigen Abständen eine PRO-Stunde um mich korrigieren zu lassen und die Grundlagen des Golfschwunges repetieren zu können. Mir war hierbei wichtig, dass ich mich nicht nur mit dem Driver verbessern wollte. Allerdings werden die erzielten Schlägerkopfgeschwindigkeiten häufig am Beispiel eines Driver-Schlages verglichen.

Bei einer dieser Trainings-Sessions erklärte ich meinem damaligen Pro dass ich immer wieder beobachten würde, dass ich sehr oft mit der Schlägerkopfspitze (Toe) Bodenberührungen habe und mein Ball stark nach rechts weg driftet. Nun, ich hatte zu diesem Zeitpunkt eine Satz Cobra XL Eisen deren Schaft +3 Inch verlängert waren. Ich erklärte Ihm weiter, dass der Schläger in der Ansprechposition plan auf dem Boden aufliegt. Diese Tatsache veranlasste meinen Pro zu der Aussage, dass ich mir doch im Idealfall einen Eisensatz fitten lassen sollte. Denn nur alleine den Schaft zu verlängerten wäre falsch, bei mir müsste wahrscheinlich auch der Lie-Winkel angepasst werden. Alleine schon wegen meiner Körpergröße würde ich sehr steil zum Ball kommen und im Treffmoment wahrscheinlich mit der Schlägerkopfspitze Richtung Boden zeigen. Er erklärte mir, dass je flacher der Lie-Winkel ist desto weiter rechts die Bälle starten und dass größere Spieler öfter einen steileren Lie-Winkel und kleinere eher einen flacheren Lie brauchen. Ein längerer Schläger (z.b. +1 Inch) spielt sich automatisch rund 1 Grad aufrechter (und umgekehrt bei einem kürzeren Schläger). Da ich +3 Inch längere Eisen hatte würden sie sich 3 Grad aufrechter spielen. Das ärgerliche daran ist, dass mir die Verlängerung der Schläger auch von einem Pro empfohlen und sogar gemacht wurde.


Der Lie-Winkel ist vereinfacht gesagt die Neigung zwischen Schaft und Schlägerkopf in Grad. Ein Schläger kann also steiler (upright) oder flacher (flat) gebogen sein.. Aber auch hier gibt es immer wieder Spieler, die aus der Reihe tanzen. Zudem wird der Lie-Winkel von der Schaftlänge beeinflusst. Ein längerer Schläger (z.b. +1 Inch) spielt sich automatisch rund 1 Grad aufrechter (und umgekehrt bei einem kürzeren Schläger).


Und so kam ich dann im letzten Jahr zu einem Fitting bei Tim Tippelt von Edelmetall.

Fortsetzung folgt….





Karl-Heinz Heidenreich

Karl-Heinz Heidenreich

GC Wilhelmshaven-Friesland

In meinem Blog schreibe ich über meine Erfahrungen mit: Golf-Gadgets, Trainings-Tools und alles was uns zu besseren Golfer*Innen macht. Außerdem nehme...

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