»Update vom 5.6.2020«
Es ist nicht viel, was ich inzwischen an Neuem erfahren habe. Sicher ist, dass die beiden Skulpturen seit 1990 an Ort und Stelle sind. Im Auftrag des Architekturbüros Spenhoff und Strunck waren sie für ein öffentliches Gebäude bestimmt gewesen, wurden dann aber aus mir nicht bekannten Gründen nicht mehr benötigt und fanden nach Absprache mit der Stadt ihren Platz hier am Stadtgarten.
Bei der Dame handelt es sich nicht um Selene, sondern um eine der vielen Nymphen,... weiterlesen mit denen Pan ja der Sage nach sehr vertraut war.
»Bewertung vom 23.11.2014«
Es ärgert mich immer wieder, wenn ich eine Örtlichkeit finde, aber keine Information darüber bekommen kann. So ist es mir mit dem griechischen Hirtengott Pan in Dortmund gegangen.
Gegenüber vom Opernhaus, an der Außenseite des Stadtgartens habe ich die Skulptur 'Pan' entdeckt, die Skulptur besteht aus drei Teilen, einer Informationstafel und zwei Stelen mit einer männlichen und einer weiblichen Figur. Die Tafel berichtet kurz darüber, wer Pan war und gibt eine der vielen Möglichkeiten seiner Abstammung vor. Da gibt es nämlich verschiedene Versionen, wer Vater und Mutter waren.
Zum Künstler, zum Material, zur Entstehungszeit - nichts. Möglicherweise ist irgendwo noch ein kleines Täfelchen im wuchernden Efeu, das an den Figuren hochklettert, versteckt. Im Internet gibt es nur eine kurze Notiz, dass die Skulptur existiert.
Über das Material kann ich auch nicht viel sagen, es wirkt wie Beton, der vor der Aushärtung mit einer Bürste oder einem Striegel bearbeitet wurde. Von der Farbe her könnte es sich um Sandstein handeln.
Nun aber zum interessanteren Teil, auf der linken Stele finden wir reliefartig den Hirtengott Pan dargestellt, Leich zu erkennen ist, dass er Hörner und den Unterkörper (Fell, Bocksbeine und Hufe) eines Ziegenbocks hat. Viele Darstellungen des christlichen Teufels orientieren sich ikonographisch daran. Während Pan aber als sehr lustbetont gilt, werden dem Teufel die Eigenschaften "sündiger Wollust" zugeschrieben. Pan ist der Gott, der durch sein Flötenspiel panischen Schrecken verbreitet. Auch dieser Pan bläst auf einer Flöte, allerdings nur auf einer einfachen Hirtenflöte, und nicht auf der mehrteiligen Panflöte.
Es gibt noch eine Katze, die um seine Beine streicht, einen kleinen Affen auf seiner linken Seite und eine undefinierbare menschenähnliche Figur auf seiner rechten Schulter, diese drei kann ich nicht wirklich deuten.
Schwierig ist auch die Deutung der Frauenfigur auf der rechten Stele, da Pan unzählige Liebschaften hatte. Eine Möglichkeit wäre die Mondgöttin Selene, Pans große Liebe. Die Figur ist nämlich in schlafender Haltung mit einem Schleier als Hintergrund dargestellt, und das ist eine Darstellungsweise, die für Selene häufig genutzt wird, allerdings fehlt die Mondsichel, die eigentlich als Beiwerk dazugehört.
Die Darbietung ist recht realistisch, aber ein wenig grob. Sobald ich neue Informationen zu der Skulptur bekomme, werde ich ein Update machen. Klar ist für mich aber, dass es sich um eine rein dekorative Skulptur handelt und dass es ein recht neues Werk ist.[verkleinern]