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Beamer-Test

Vier Mini-Projektoren für Heimkino in den eigenen vier Wänden

von Felix J. Strohbach
Sie passen in jede Tasche und liefern im Handumdrehen großes Kino. Im eigenen Wohnzimmer, im Garten oder irgendwo im Nirgendwo. Mit diesen vier Mini-Beamern haben Sie Ihr privates Kino immer mit dabei.

Tragbare Mini-Projektoren brauchen nicht mehr als eine weiße Wand, die sie in eine Leinwand verwandeln können. Einer der Mini-Beamer liefert zusätzlich einen satten 8-Watt-Sound, zwei passen in jede Hosentasche und alle vier kosten zwischen 200 und 600 Euro. Wir haben sie alle getestet.

BenQ GV1 Mini Beamer

Wie ein kleiner einäugiger Droide steht er da und neigt sein Köpfchen nach hinten. Unterhalb des Projektor-Kopfs öffnet sich ein gelber Spalt und grinst in Richtung Projektionsfläche. Bis zu 100 Zoll Bildgröße schafft der handliche Beamer von BenQ. Drei Sekunden den Power-Button in der Mitte gedrückt halten und schon wirft der GV1 Mini Beamer Urlaubsfotos, Präsentationen oder Netflix-Serien an die Wand.

Dank des integrierten Akkus lässt sich der Projektor kabellos mittig vor der Wand positionieren. Nach etwa drei Stunden braucht er wieder Strom. Wenn die Sonne untergeht oder man die Fenster etwas abdunkelt, liefert der GV1 im Akkumodus ein ausreichend helles Bild auch bei dezenter Raumbeleuchtung. In helleren Räumen kann mit dem Netzanschluss die Helligkeit des Bildes auf 200 Lumen erhöht werden. An einem kleinen Rädchen seitlich des Projektor-Kopfs lässt sich der Fokus einstellen. Er reagiert sehr sensibel und es braucht etwas Geduld, um das Bild richtig scharf zu bekommen. Automatisch passt der Beamer die Proportionen des Bildes an den Neigungswinkel an, Projektionen schräg von der Seite kann er nicht ausgleichen.

Im Lieferumfang ist eine Fernbedienung enthalten, mit der sich der Projektor einfach vom Sofa aus bedienen lässt. Apple- und Android-Geräte können über Airplay und Miracast via WLAN verbunden werden, Laptops lassen sich auch mit einem mitgelieferten HDMI-Adapter oder über USB-C anschließen. Via Bluetooth kann der GV1 auch als portabler Lautsprecher genutzt werden. Wer sattere Bässe möchte, sollte das Projektionserlebnis durch leistungsfähigere Lautsprecher ergänzen. Bei leisen Filmszenen ist der Lüfter des Beamers zu hören, aber sobald gesprochen wird oder leise Musik läuft, fällt das Surren nicht mehr auf.

Der BenQ GV1 wirkt hochwertig und durchdacht. Er lässt sich einfach bedienen, liefert ein gutes Bild und ausreichend Soundqualität für einen spontanen Filmabend. Gefühlt war die Bildqualität bei etwa 55 Zoll und einem Wand-Abstand von circa 1,6 Metern am besten. Der GV1 passt in jede Tasche, wiegt nur 700 Gramm und ist solide verarbeitet. Laut Hersteller hat die LED des Projektors eine Lebensdauer von 20.000 Stunden im Normalmodus. Für 369 Euro strahlt der BenQ GV1 Bilder in Full HD an jede freie Wand und wenn der kleine Projektions-Droide mal nicht gebraucht wird, steht er stilvoll im Regal oder ergänzt den Couchtisch um ein nettes Accessoire.

APEMAN M4

Eine dicke Scheibe Toastbrot. Viel größer ist der quadratische Apeman M4 nicht und er passt sogar in die Hosentasche. Er ist nicht nur unglaublich kompakt, sondern auch der günstigste Mini-Beamer im Test. Seine Ausstattung ist entsprechend puristisch, aber vollkommen ausreichend.

Auf dem kleinen mitgelieferten Stativ lässt sich der Mini-Projektor schnell und einfach ausrichten. Die Ausrichtung ist in diesem Fall sehr entscheidend, denn Trapez- oder Keystone-Korrektur hat der Beamer nicht. Für ein unverzerrtes Bild muss er mittig unterhalb der Projektionsfläche aufgestellt werden. Über ein kleines Rädchen an der Seite lässt sich das Bild in wenigen Sekunden scharf ziehen. An der anderen Seite sind Knöpfe für die Lautstärke und das An-/Ausschalten. Während der Projektion sollte der Raum relativ dunkel sein, denn mit 50 bis 100 Lumen ist das Bild nicht sehr hell. Für einen Filmabend nach Sonnenuntergang reicht die Helligkeit aus.

Das mitgelieferte Micro-USB-Ladekabel ist ziemlich kurz und eignet sich nicht für einen Netzbetrieb während des Films. In bis zu 2,5 Stunden kann man aber locker einen Spielfilm schauen, bis der Akku leer ist. Neben Micro-USB sind auch Anschlüsse für HDMI, USB und AUX vorhanden. Die Anschlüsse werden dringend benötigt, denn drahtlos funktioniert hier nichts. Jegliche Steuerung läuft über den angeschlossenen Laptop oder das Smartphone. Mitgeliefert wird ein HDMI-Kabel, damit ist eine Auflösung von maximal 854 x 480 Pixel möglich.

Für 199 Euro liefert der Apeman M4 eine minimalistische Ausstattung, garantiert aber eine LED-Lebensdauer von bis zu 45.000 Stunden und drei Jahre Garantie. Für vergleichsweise wenig Geld hält dieser Beamer alles, was er verspricht: Er projiziert ein solides Bild an die Wand und passt in jede Hosentasche. (Auch interessant: 8 Smartphones, die alles anders machen)

Nebula Capsule Max

Unscheinbar ruht der kleine schwarze Zylinder auf dem Sofatisch und wartet auf ein Signal. Per Knopfdruck fokussierter die Capsule Max kurz und zaubert nach wenigen Sekunden eine zwei Meter Bilddiagonale an die Wand. Sie ist kompakt wie eine Alu-Dose, doch klingt alles andere als blechern. Dieser Mini-Beamer von Nebula trifft aus jedem Winkel und liefert mit einen satten Klang.

Durch die vertikale und horizontale Trapez-Korrektur kann die Capsule Max auch schräg von der Seite projizieren und kann deshalb überall hingestellt werden. Auch an der Zimmerdecke korrigiert der Mini-Projektor das Bild und ermöglicht damit Filmvergnügen im Liegen. Sobald der Autofokus in Sekunden scharf gestellt hat, liefert er Bilder in HD und auch im Akkubetrieb eine Helligkeit von 200 Lumen. Spätestens nach vier Stunden Streaming ist der Akku leer und das Netzteil muss angeschlossen werden. Neben dem Netzteil sind auch Anschlüsse für USB, HDMI und AUX vorgesehen.

Über die mitgelieferte Fernbedienung lässt sich die Capsule Max auch kabellos bedienen. Praktisch ist auch die kostenlose Nebula Connect App: Bei der Film-Suche auf Netflix kann man bequem über die Tastatur des Smartphones tippen und muss nicht mühsam über die Fernbedienung jeden Buchstaben einzeln ansteuern. Wer direkt am Gerät die Lautstärke einstellen möchte, kann das durch einfaches Berühren der Plus und Minus Symbole auf der Oberseite des Zylinders. Für Orte ohne Internet lassen sich bis zu 16 Gigabyte Filme und Serien direkt auf dem Gerät speichern.

Eine einfache Bedienung sowie eine hohe Bild- und Klangqualität machen die Capsule Max von Nebula zu einem echten Zauber-Zylinder. Mit knapp 500 Euro ist dieser Mini-Beamer der Teuerste im Test, bietet aber auch am meisten.

ASUS ZenBeam Go E1Z + S2

Er sieht aus wie eine massive Powerbank, kann aber mehr als Akkus laden. Eine dünne Plastikkappe schützt die Linse des Pocket-Projektors vor Stößen während des Transports, mit einem Finger lässt sie sich zur Seite schieben. Zusätzlich schützt schwarze Lederhülle vor Kratzern, ein Stativ ist nicht dabei.

Ohne ein eigenes Stativ ist es nicht ganz leicht, den Mini-Beamer auszurichten. Sobald er aber mittig vor der Leinwand aufgestellt ist und schräg von unten projiziert, passt die automatische horizontale Trapez-Korrektur das Bild entsprechend an. Das Fokus-Rädchen vorne rechts reagiert sehr empfindlich, mit etwas Geduld lässt sich das Bild aber scharf stellen. Der ASUS ZenBeam Go E1Z liefert Bilder in Full HD und eine Helligkeit von bis zu 150 Lumen, für dunkle Räume ohne indirekte Beleuchtung reicht das aus.

Verbinden lässt sich der Projektor über HDMI, USB-C, USB und AUX, drahtlose Verbindungen sind nicht möglich. Über zwei verschiedene Apps und ein mitgeliefertes Kabel lassen sich Android Smartphones anschließen und die Bild-Einstellung anpassen. Der Akku hält bis zu fünf Stunden und ASUS verspricht eine LED-Lebensdauer von bis zu 30.000 Stunden.

Für circa 250 Euro ist der handliche Mini-Beamer preiswert und leistungsstark. Wem das Bild zu dunkel ist, für den hat ASUS den nicht viel größeren Projektor S2 im Angebot. Mit 500 Lumen bietet er ein deutlich helleres Bild, drahtlose Verbindungsmöglichkeiten und eine vertikale Trapez-Korrektur. Dieser Beamer wird mit Fernbedienung geliefert und kostet mindestens 550 Euro.

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