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Adnexitis: Entzündung von Eileiter und Eierstock

Grafik einer Eileiterentzündung
Erreger können auf verschiedenen Wegen zu Eileitern und Eierstöcken gelangen. © Bigstock/ tomozina

Kommt eine Eileiterentzündung und eine Eierstockentzündung zusammen vor, sprechen Ärzte von einer Adnexitis. Infos über Symptome, Behandlung & Vorbeugung findest du hier.

In diesem Artikel:

Leiden Frauen an starken Schmerzen im Unterbauch, Übelkeit und Fieber kann eine Entzündung der inneren Geschlechtsorgane dahinterstecken. In vielen Fällen handelt es sich dabei nicht nur um eine Eileiterentzündung (Salpingitis), häufig tritt gleichzeitig auch eine Eierstockentzündung (Oophoritis) auf.

Mediziner sprechen bei einer gemeinsamen Entzündung von Eileiter und Eierstock von Adnexitis. Die Erkrankung ist keine Seltenheit: Betroffen sind jährlich etwa 1 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter, vorwiegend zwischen dem 16. und 24. Lebensjahr.

Grafik: Adnexitis
Bigstock/ Betty Betty © Bigstock/ Betty Betty

Ursachen: Wie kommt es zu einer Eileiterentzündung?

Verursacht wird die Unterleibsentzündung in rund 70 Prozent der Fälle durch eine bakterielle Infektion mit Chlamydien oder Gonokokken.

Häufig treten auch Mischinfektionen mit Streptokokken, Staphylokokken, Coli-Bakterien und Clostridien auf. In seltenen Fällen wird eine Adnexitis durch Viren oder Tuberkulose-Bakterien ausgelöst.

Die Krankheitserreger können auf verschiedenen Wegen zu Eileitern und Eierstöcken gelangen:

: Risiken und Kosten

Ablauf einer Ausschabung

Risikofaktoren für Eileiter- und Eierstockentzündung

Folgende Faktoren begünstigen eine bakteriell bedingte Unterleibsentzündung:

Symptome bei Adnexitis: Wo treten Schmerzen bei einer Eileiterentzündung auf?

Eine akute Eileiterentzündung äußert sich meist durch plötzlich auftretende starke Unterbauchschmerzen, einseitig oder beidseitig.

: Andere Gründe

Unterleibsschmerzen ohne Periode

Die Bauchdecke ist hart, aufgewölbt und druckempfindlich. Zudem leiden Betroffene häufig unter Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl, Übelkeit und Erbrechen. Mögliche Beschwerden sind zudem ein übelriechender Ausfluss sowie vaginale Blutungen.

Vor allem eine durch Chlamydien bedingte Eileiterentzündung oder Adnexitis kann jedoch keine oder nur geringe Beschwerden verursachen. Wird sie nicht behandelt, können sexuell übertragbare Infektionen weiterverbreitet werden.

Zudem kann sich eine chronische Adnexitis mit Schmerzen in Unterbauch und Rücken, Müdigkeit und depressiven Verstimmungen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr entwickeln.

Eine für längere Zeit nicht oder nur unzureichend therapierte Adnexitis kann schwerwiegende Spätfolgen wie die Bildung von Abszessen, eine gefährliche Bauchfellentzündung oder Unfruchtbarkeit nach sich ziehen.

: Anzeichen und Ursachen

Bin ich unfruchtbar?

Therapie: Wie lange dauert eine Eileiterentzündung und wie wird sie behandelt?

Wird eine akute Adnexitis rechtzeitig erkannt und konsequent therapiert, bestehen gute Aussichten, dass die Erkrankung innerhalb von zwei bis drei Wochen ausheilt.

Die Behandlung erfolgt im Allgemeinen oral oder intravenös mit einem Antibiotikum, das die Krankheitserreger gezielt bekämpft. Zusätzlich werden entzündungshemmende Mittel zur Linderung der Beschwerden verordnet.

Zur Unterstützung der medikamentösen Behandlung sollte die Patientin Bettruhe einhalten, sich mit leichter Kost ernähren und viel Flüssigkeit zu sich nehmen.

Hilfreich ist zusätzlich eine physikalische Therapie: Eisbeutel auf dem Unterbauch lindern die Schmerzen und verhindern die Ausbreitung der Entzündung.

Nach Abklingen der akuten Krankheitsphase wird die Kälteanwendung durch eine Wärmetherapie in Form feuchtwarmer Umschläge, Sitzbäder oder Wärmebestrahlungen abgelöst, um die Durchblutung anzuregen und Vernarbungen entgegenzuwirken. Entsprechende Maßnahmen werden auch bei einer chronischen Adnexitis empfohlen.

Schlägt die konservative Behandlungsmethode nicht an oder handelt es sich um eine absteigende Infektion, bei der eine andere Entzündung im Bauchraum auf Eileiter und Eierstöcke übertragen wurde, ist eine Operation notwendig.

Prävention: Wie kann ich einer Adnexitis vorbeugen?

Die konsequente Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr schützt vor einer Scheidenentzündung, die häufig den Auslöser einer akuten Eileiter- und Eierstockentzündung darstellt.

Achte zudem auf eine gute Intimhygiene durch regelmäßige Waschungen des Intimbereichs mit klarem Wasser oder milden Reinigungslotionen. Aggressive Seifenprodukte sind hingegen nicht geeignet: Sie bringen die natürliche Scheidenflora aus der Balance und fördern so die Ausbreitung krankheitserregender Keime. Verzichten sollte man zudem auf Scheidenspülungen. Sie können ebenfalls eine Eileiterentzündung begünstigen.

Quellen

: Mehr dazu

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