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Warum fauchen Katzen?

 

Wenn Katzen fauchen -

Was es bedeutet und wie man richtig reagiert


 

Wenn Katzen fauchen, dann flößt dies in der Regel jedem Respekt ein, denn das Bild der Katze sagt mehr als tausend Worte. Aber was bedeutet Fauchen genau? Zeigt es automatisch, dass das Tier bösartig ist und alles und jeden ablehnt?

 

Nein. Das Tier möchte mit dem Fauchen nur den Abstand zwischen sich und einem Menschen, oder einem Tier, vergrößern. Fauchen ist eine Abwehrreaktion. Das bedeutet, dass das Tier in der Regel nicht daran interessiert ist anzugreifen, sondern sich nur verteidigen will. Das Fauchen einer Katze sagt somit: "Lass mich in Ruhe!", "Komm mir nicht zu nahe!" aber auch: "Kommst Du näher, dann greife ich an!"

 

Wenn Katzen fauchen, dann ist dies eine Warnung. Fauchen dient in der Regel dem eigenen Schutz, also zur eigenen Verteidigung. Aber: Wird der Individualabstand der Katze unterschritten, dann kann dies durchaus einen Angriff oder eine Abwehrreaktion (kratzen, beißen etc.) auslösen.

 

Der Individualabstand ist bei jedem Tier unterschiedlich. Es ist der Abstand, bei dem die Katze sich noch relativ sicher fühlt. Wird dieser von Mensch oder Tier unterschritten, dann bleibt nur Flucht oder Angriff. 


 

Warum fauchen Katzen?

 

Meine Katze faucht mich an


 

Jeder, der eine Katze hat, wurde bereits einmal von dem eigenen Tier angefaucht. Das bedeutet jedoch nicht, dass Ihre Katze Sie hasst. 

 

Ihre Katze faucht, wenn:

 

  • sie Angst hat,
  • sich bedroht fühlt,
  • sich erschreckt, 
  • sie wütend ist oder
  • wenn sie krank ist.

 

Eine fauchende Katze will darauf aufmerksam machen, dass sie mit etwas nicht einverstanden ist oder etwas nicht möchte. Dies kann zum Beispiel sein:

 

  • hochnehmen und tragen,
  • Pflegemaßnahmen wie z.B. bürsten,
  • Kontakt zu Kindern oder fremden Personen
  • ungewollte Streicheleinheiten

 

Fauchen ist ein klares Signal, dass die meisten Halter*innen nicht verstehen oder ignorieren. 

 

Wenn Ihre Katze Sie anfaucht, dann überlegen Sie bitte:

 

Wo haben Sie die Grenzen Ihrer Katze überschritten?

Bedrängen Sie Ihr Tier nicht und akzeptieren Sie die aufgezeigten Grenzen!

 

Nehmen Sie Ihre Katze bitte nicht zum Spaß hoch oder drücken Sie diese einem Kind in den Arm.

 

Jedes Tier hat, genau wie jeder Mensch, spezielle Ansprüche und Bedürfnisse, die unbedingt respektiert werden sollten. Aggressives Verhalten ist ein häufiges Problem in der Katzenpsychologie, das allerdings von dem Halter*in falsch gedeutet wird. 

 

 

Möchten Sie wissen, wann Ihre Katze bereit ist gestreichelt zu werden?

 

 

Dann halten Sie Ihr behutsam den Zeige- und Mittelfinger vor die Nase. Streckt sie ihre Nase in Richtung Finger oder reibt sie sich daran, dann heißt das, dass sie gestreichelt werden darf. Dreht sie hingegen den Kopf zur Seite bedeutet dies: "Jetzt bitte nicht! Finger weg"

 

Wenn Sie die Grenzen Ihrer Katze akzeptieren, dann hilft dies ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen. 


 

Die Katze faucht ohne Grund

 

 

Denken Sie immer daran: Keine Katze faucht ohne Grund. Wenn Ihre Katze plötzlich bei Handlungen faucht die sie sonst genossen hat (Fellpflege, kuscheln etc.), oder aus dem Nichts heraus, dann sollte Sie das aufhorchen lassen. 

 

In diesem Fall ist es sehr wichtig, Ihr Tier sofort tierärztlich untersuchen zu lassen. Abwehrverhalten, bzw. aggressives Verhalten, wird sehr häufig durch Schmerzen ausgelöst. Schmerzen bei Katzen erkennen. 

 

 


 

Meine Katze faucht mich an beim Streicheln

 

 

Wenn Ihre Katze Streicheleinheiten genießt und plötzlich bei der Schmusestunde anfängt zu fauchen, dann:

 

  • haben Sie die körperlichen Signale übersehen, die Ihnen signalisieren sollten: "Ich habe genug!"
  • Katzen lieben Streicheleinheiten, ABER: Sie besitzen im Fell bestimmte Haare, die Signale an die Haut übertragen. Werden diese "überreizt", dann verursacht dies dem Tier Unbehagen oder Schmerzen,
  • viele Katzen mögen eine kurze Schmusestunde, lieben es aber auch nach einigen Minuten "nur" zu dösen oder
  • Ihre Katze hat an einer Stelle, an der Sie sie berührt haben, Schmerzen. 

 

Achten Sie auf die Körpersprache Ihrer Katze, die Ihnen sagen möchte: "Ich habe genug":

 

  • die Katze dreht die Ohren nach hinten (zum Teil wird auch nur ein Ohr nach hinten gerichtet),
  • schaut sie kurz zu Ihnen,
  • fängt der Schwanz an zu schlagen,
  • "zuckt" das Fell.

 

Das Motto lautet: Übertreiben Sie nicht und hören Sie lieber auf, solange Ihr Tier es noch als schön empfindet. 


 

Die Katze faucht neue Katze an 

 

 

Dass Katzen eine unbekannte Katze anfauchen ist vollkommen normal. Damit sagen sie dem Gegenüber: "Komm mir nicht zu nahe. Ich kenne dich nicht!"

 

Sehr oft tritt dieses Verhalten auf, wenn eine neue Katze einzieht. Dabei kann es sein, dass der Neuzugang faucht oder auch die alt eingesessene Katze. Das Fauchen ist dabei ein Zeichen von Unsicherheit, da die Katzen sich noch nicht kennen. Sie müssen den anderen, und seine Grenzen, erst kennenlernen. 

 

Jede gut sozialisierte, und rücksichtsvolle Katze, wird das Fauchen akzeptieren und sich zurückziehen. Es ist wichtig jedem Tier sein Tempo zu geben, um das andere Tier kennenzulernen.

 

In der Katzenverhaltensberatung werde ich häufig bei Problemen zwischen zwei Tieren oder im Mehrkatzenhaushalt zu Rate gezogen. Auffällig ist, dass sehr oft die Konstellation Katze - Kater zu Problemen führt. Leider deuten viele Halter*innen das Verhalten der Katze als "zickig" oder aggressiv, wenn diese den Kater durch Fauchen in seine Schranken weist. 

 

Dabei wird leider übersehen, dass Katzen und Kater in der Regel ein vollkommen anderes Verhalten an den Tag legen. Dies gilt vor allem für das Spielverhalten. Kater "überfallen" den gewünschten Spielpartner sehr gerne, reißen diesen um, klammern und fangen an mit den Hinterbeinen zu treten. Katzen mögen diese Raufspiele hingegen kaum. Sie lauern und jagen sehr gerne. Bei der Konstellation Katze - Katze wird es in der Regel so verlaufen, dass ein Tier das andere jagt. Dann kommen sie wieder zurück und die Rollen haben gewechselt: Die Gejagte ist der Jäger.

 

Katzen kommen mit der rauen Spielweise von Katern in der Regel schlecht zurecht. Sie sehen eine fauchende Katze bereits bei dem kleinsten Anzeichen, dass der Kater in Spiellaune ist. Für die Katze bedeutet dies Stress, denn sie muss ständig auf der Hut sein. 

 

Es kommt jedoch auch vor, dass bekannte Katzen sich einmal anfauchen. Sehr häufig ist dies beim Spielen zu beobachten, wenn es das übertriebene Kabbeln gibt. Faucht eine Katze, dann bedeutet dies nur: "AU, das tut weh...Mach bitte etwas vorsichtiger!"


 

 

 

Die Katze faucht beim Spielen

 

Die fauchende Katze Was bedeutet es und wie sollte man sich verhalten?

 

 

Katzen spielen gerne. Egal ob jung oder alt. Aber wieso faucht meine Katze ab und zu beim Spielen?

 

Die Katze faucht beim Spielen, wenn sie sich bedroht fühlt oder Angst hat. Sehr häufig tritt das Verhalten auf, wenn das Spielzeug die Form einer Schlange (beispielsweise Spielbänder) hat, oder bei der Nutzung der beliebten Zappelfische.

 

Katzen sind Jäger. Trotzdem sind sie immer darum bemüht körperlichen Schaden von sich fern zu halten. Denn eine verletzte Katze wird in der freien Natur selber zu einem Beutetier. Zusätzlich wird sie bei einer Verletzung nicht mehr jagen können und verhungern.

 

Große und wehrhafte Beutetiere können die Gesundheit einer Katze gefährden. Ist das Spielzeug zu groß, bewegt es sich zu schnell oder "springt" direkt auf die Katze (wehrhafte Beute), dann löst dies Angst aus. 

 

Deshalb faucht die Katze beim Spiel. Suchen Sie ein kleineres Spielzeug aus und bewegen Sie es niemals direkt auf die Katze zu. Nur wehrhafte Beute geht in den direkten Angriff mit einer Katze... 


 

Katze faucht Besuch an

 

 

Die meisten Menschen finden Katzen niedlich. Wahrscheinlich bedingt durch das Kindchenschema: Große Ohren, große Augen...Selbst erwachsene Katzen sehen zum Teil immer noch aus wie junge Kitten. Und natürlich möchte sofort jeder zu ihnen hin und sie streicheln. Egal ob jung oder alt...

 

Doch nicht jede Katze mag es von fremden Personen belagert, geschweige denn angefasst zu werden. Denken Sie bitte daran: Halten Sie Ihre Katze niemals fest, nur damit sie gestreichelt werden kann! Überlassen Sie Ihrer Katze die Entscheidung, ob sie dies zu dem Zeitpunkt möchte oder nicht. Tiere sind keine Spielzeuge und verdienen es, dass Grenzen akzeptiert werden!

 

Wenn Sie Ihrem Besuch die Möglichkeit geben möchten Ihre Katze zu streicheln, dann geben Sie bitte folgende Hinweise:

 

  • In einem Abstand von mindestens zwei Metern bleiben,
  • hinknien oder auf den Boden setzen (das ist für die Katze nicht so bedrohlich wie ein aufrecht stehender Mensch),
  • den Oberkörper etwas von der Katze abwenden,
  • die Katze nicht anstarren,
  • langsam mit den Augen blinzeln,
  • die Hand hinhalten, damit sie daran riechen kann.

 

Geht Ihre Katze nicht auf das Angebot ein: Dann lassen Sie sie bitte in Ruhe! Sie wird von alleine kommen, wenn sie dies möchte. 

 

Jede Katze hat einen ganz eigenen Wohlfühlabstand, die so genannte Individualdistanz. Aufdringliche Menschen, die auf die Katze zustürmen und diese "ungefragt" streicheln wollen, ernten unter Umständen fauchen und eine erhobene Pfote. Die Katze ist bei dieser Reaktion weder aggressiv noch zickig, sondern fordert das ein, was auch wir Menschen NICHT möchten:

 

Von jeder fremden Person ungefragt angefasst werden...


 

Katze faucht andere Katze nach Tierarztbesuch an

 

 

Ihre Katze war beim Tierarzt weil sie operiert werden musste, zur Impfung oder zur allgemeinen Untersuchung. Jetzt haben Sie Ihr Tier wieder nach Hause gebracht und die vorhandene Katze faucht sie an. Sie verhält sich, als wenn sie ihren Kumpel noch nie zuvor gesehen hat...

 

Das liegt daran, dass sie vollkommen anders riecht: Nach Desinfektionsmittel, nach fremden Menschen etc.

Zusätzlich trägt sie nach einer Operation womöglich eine Halskrause oder einen Verband, was zusätzlich extrem befremdlich ist. Womöglich hat sie nach der Narkose einen wackeligen, unsicheren Gang.

 

Das Fauchen sagt auch in diesem Fall aus: "Lass mich in Ruhe, du riechst komplett anders und verhältst Dich komisch! Ich kenne Dich nicht!"

 

Wenn Sie Ihre Katze vom Tierarzt nach Hause holen, dann vermeiden Sie am Besten solche Begegnungen:

 

  • bringen Sie das Tier, das beim Tierarzt war, für einen Tag in einem anderen Zimmer unter,
  • dadurch kann sich das Tier von einer Narkose erholen,
  • sich putzen, um den eigenen Geruch wieder anzunehmen,
  • und den Stress durch den Tierarztbesuch abbauen.

 

Damit vermeiden Sie ungewollte Kämpfe, die durch Panikreaktionen entstehen und das Verhältnis der Katzen untereinander zerstören können.

 

Hier finden Sie Infos zu dem Ablauf einer Katzenberatung.

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Mi, 31. August 2022

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