20-Jahres-Tief: Immobilienverkäufe in NRW eingebrochen

Immobilienverkäufe in NRW eingebrochen

Stark gestiegene Zinsen und zugleich weiterhin sehr hohe Immobilienpreise: Diese Mischung hat vielen Menschen im letzten Jahr den Kauf einer Immobilie unmöglich gemacht. Inzwischen liegen die amtlichen Zahlen auf dem Tisch: Die Zahl der Immobilienkäufe fiel auf den niedrigsten Stand der letzten zwei Jahrzehnte, auch das Transaktionsvolumen brach deutlich ein.

Stark gestiegene Zinsen und zugleich weiterhin sehr hohe Immobilienpreise: Diese Mischung hat vielen Menschen im letzten Jahr den Kauf einer Immobilie unmöglich gemacht. Inzwischen liegen die amtlichen Zahlen auf dem Tisch: Die Zahl der Immobilienkäufe fiel auf den niedrigsten Stand der letzten zwei Jahrzehnte, auch das Transaktionsvolumen brach deutlich ein.

Düsseldorf. Im Jahr 2022 wechselten in Nordrhein-Westfalen so wenige Immobilien den Eigentümer wie seit 20 Jahren nicht mehr. Um satte 16 Prozent brach die Anzahl der abgeschlossenen Kaufverträge über Häuser, Wohnungen und Grundstücke letztes Jahr ein. Auch der bei den gut 119.000 Transaktionen erzielte Umsatz ging zurück, fiel um 17 Prozent auf 46,9 Milliarden Euro. Das geht aus dem amtlichen Grundstücksmarktbericht hervor, den das NRW-Innenministerium Ende Oktober veröffentlicht hat.

Wie jedes Jahr liefert der vom Oberen Gutachterausschuss erstellte Bericht interessante Einblicke in die näheren Details der Marktentwicklung. Einen herausragend hohen Rückgang erlebte der Kauf unbebauter Baugrundstücke: Mit 34 Prozent gingen die Käufe hier besonders stark zurück. Beim Verkauf von Grundstücken für Gewerbeimmobilien sank der Umsatz um 38 Prozent. Gesamtfazit der Autoren des Berichts: „Diese Rückgänge dürften insbesondere auf die Zinserhöhung für die Baufinanzierung seit Jahresbeginn 2022 zurückzuführen sein.“

Immobilien auch 2022 teurer geworden

Erschwerend hinzu kam neben den stark gestiegenen Zinsen die Tatsache, dass sich Immobilien auch weiterhin noch deutlich verteuerten, wenngleich sich im Laufe des Jahres ein stetiger Preisrückgang einstellte. Unter dem Strich blieb für 2022 ein deutliches Plus bei den Preisen: Für eine Eigentumswohnung mussten 2022 im NRW-Durchschnitt 8 Prozent mehr gezahlt werden als im Vorjahr. Wer ein Baugrundstück zur Errichtung eines Eigenheims kaufen wollte, hatte im Schnitt 6 Prozent mehr aufzubringen.

Landesweit am teuersten war Bauland in der Hauptstadt: In Düsseldorf wurden 1.150 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. In acht weiteren Städten – vorwiegend auf der Rheinschiene gelegen - rangierten die Bodenpreise mit mehr als 650 Euro pro Quadratmeter 2022 ebenfalls auf sehr hohem Niveau. Richtig günstig ist erschlossenes Bauland dagegen in einigen ländlichen Regionen: In Ostwestfalen-Lippe, im Sauerland, im Siegerland und in der Eifel waren letztes Jahr Preise unter 50 Euro pro Quadratmeter erzielbar.

Eine Eigentumswohnung ist landesweit in Köln am teuersten: Für eine Wohnung im Erstverkauf in mittlerer Wohnlage zahlten die Käufer letztes Jahr im Schnitt 6.640 Euro pro Quadratmeter. Auch der Kölner Vorort Pulheim kommt mit 6.286 Euro auf gesalzene Preise, liegt aber landesweit nur auf dem dritten Platz. In Münster kostete eine Eigentumswohnung nämlich mit 6.331 Euro noch etwas mehr. Der vollständige Grundstücksmarktbericht kann auf der Website www.boris.nrw.de heruntergeladen werden.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel nach seiner Veröffentlichung nicht mehr aktualisiert wird. Das Veröffentlichungsdatum ist über der Überschrift angegeben.

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