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Reptilien vermutlich ausgesetzt

Rätsel um Schlangen: Neun Pythons an See im Emsland entdeckt

Auf der Schaufel: In der Samtgemeinde Dörpen hat die Feuerwehr mehrere Würgeschlangen gefunden.

Auf der Schaufel: In der Samtgemeinde Dörpen hat die Feuerwehr mehrere Würgeschlangen gefunden.

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Dörpen. Neun Königspythons in elf Tagen – an einem kleinen Baggersee in der Samtgemeinde Dörpen (Landkreis Emsland) rückt die Feuerwehr derzeit beinahe täglich aus, um die ungiftigen Würgeschlangen einzufangen. Die Menschen in dem kleinen Örtchen Hasselbrock an der deutsch-niederländischen Grenze rätseln: Woher kommen die Pythons, die derzeit in ihrem Ort gefunden werden?

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„Wir vermuten, dass die Schlangen dort ausgesetzt worden sind. Es gibt allerdings noch keine handfesten Erkenntnisse“, sagt Daniel Mäß, Sprecher der Samtgemeinde Dörpen. Der See ist von Wald umschlossen und somit kaum einsehbar. Alle gefundenen Pythons seien in einem schlechten Zustand gewesen und werden derzeit im Tierpark Nordhorn versorgt. Eine Schlange ist dort bereits verstorben. Der Zoo komme an seine Kapazitätsgrenzen, heißt es von der Feuerwehr.

Tiere können sich vor Ort nicht vermehrt haben

Die erste Python war am 19. August entdeckt worden. Alleine am Sonntag fingen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr mit Schaufeln, Kisten und Säcken vier weitere Pythons ein. Die Reptilien seien vergleichsweise klein gewesen. „Es ist ausgeschlossen, dass sich die Tiere dort vermehrt haben“, betont Mäß. Das ließen die klimatischen Bedingungen im Emsland nicht zu, hätten Tierärzte der Verwaltung bestätigt. Die Königspythons sind vor allem in Zentral- und Westafrika verbreitet.

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In Sicherheit: Die Schlangen werden im Tierpark Nordhorn versorgt.

In Sicherheit: Die Schlangen werden im Tierpark Nordhorn versorgt.

Die Samtgemeinde Dörpen habe das kleine Biotop nun vorsichtshalber absperren lassen – auch wenn von den Pythons derzeit keine Gefahr für den Menschen ausginge. Wegen der kälteren Temperaturen seien sie aktuell sehr träge. „Wir können aber nicht ausschließen, dass dort eventuell auch andere Schlangen ausgesetzt worden sind, die eventuell sogar giftig sind“, erklärt Mäß. Es sei zudem unwahrscheinlich, dass die Tiere das Wäldchen derzeit verlassen würden.

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Einen ähnlichen Fall gab es Anfang des Jahres in Oberbayern. Dort hatte ein Unbekannter ebenfalls neun Pythons ausgesetzt. Bei winterlichen Temperaturen erfroren alle Tiere im Schnee. Wegen der steigenden Energiepreise warnte der Tierschutzbund davor, dass vermehrt exotische Tiere ausgesetzt werden könnten. „Reptilien sind keine Haustiere“, schreibt die Organisation. Die Unwissenheit bei einigen Halterinnen und Halter sorge für viel Leid bei den Tieren.

HAZ

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