Deshalb lieben Camper den Platz am Natels-Heidesee
Die Vorbereitungen für die neue Saison auf dem Campingplatz Natels-Heidesee laufen auf Hochtouren. Die ersten Gäste sind schon da. Betreiberin Anja Krüger (links) klönt mit Astrid Pennartz, Peter Dennhardt und Birgit Krott.
Quelle: Julia Polley
Bissendorf-Wietze. Tische rausräumen, Rasen mähen, die Deko platzieren und die Holzfliesen auf der Terrasse verlegen: In diesen Tagen gibt es auf dem Campingplatz Natels-Heidesee für Anja Krüger jede Menge zu tun. Die Inhaberin des circa sieben Hektar großen Geländes mit Badesee steckt mitten in den Vorbereitungen für die neue Saison. Diese beginnt offiziell am 1. Mai – doch bereits in den Osterferien haben viele Dauercamper und Gäste die Sonne am See genossen. „Ich bin noch nicht wirklich fertig“, sagt die 52-Jährige. Aber das sehen ihr die Besucher nach.
So auch Undine und Klaus-Dieter Kraus aus Dettum bei Wolfenbüttel. Die beiden liegen in ihren Liegestühlen neben dem Wohnwagen. Die Woche vor Ostern haben sie hier ihren Urlaub verbracht. „So einen Platz haben wir noch nicht gesehen“, sagt Undine Kraus und ist voll des Lobes. „Es ist alles mit so viel Liebe gemacht – man fühlt sich gleich willkommen.“ Die 46-Jährige und ihr 51 Jahre alter Mann sind seit 17 Jahren mit ihrem Wagen unterwegs und haben nach eigenen Angaben schon einige Campingplätze gesehen. Seit drei Jahren fahren Kraus’ an langen Wochenenden regelmäßig für eine Auszeit auf den Platz in der Wedemark.
Platz ist ein Familienunternehmen
„Kein Luxus, dafür alles mit Herz und viel Liebe“: Das ist die Philosophie von Besitzerin Anja Krüger. So schreibt sie es auf der Internetseite des Platzes. Krüger ist auf dem Gelände direkt an der Autobahn 352 in Bissendorf-Wietze groß geworden. 1964 haben ihre Eltern aus einer landwirtschaftlich genutzten Fläche nach und nach das Areal geschaffen. Seit 2000 führt die 52-Jährige das „Familienunternehmen“ fort. „Ich bin immer hier“, sagt die gelernte Hotelfachfrau. Nur zum Schlafen fahre sie nach Bissendorf, woher sie stammt. Doch Feierabend zu machen, fällt ihr nach eigenen Angaben schwer.
Auch im Winter gebe es jede Menge zu tun – unter anderem Hecke schneiden, Laub harken und Reparaturarbeiten erledigen. „Man ist nie fertig. Wenn man mal fertig ist, fängt man vorne wieder an.“ In diesem Winter hat sie zusammen mit Familie und Freunden – von denen sie viel Unterstützung bekommt – den Weg zwischen Kiosk und Imbiss neu gepflastert. „Wir haben hier jeden Stein selbst verlegt“, sagt sie nicht ohne Stolz. „Das hat echt super Bock gemacht.“Auch die passenden Bänke aus Paletten hat sie selbst gebaut.
Urlauber fühlen sich am See wohl
Auf der Tageswiese haben Astrid Pennartz und Birgit Krott ihren Wohnwagen abgestellt. Im Vorzelt sitzen die beiden Freundinnen aus Aachen an diesem Nachmittag gemeinsam mit Ehepaar Dennhardt – seit mehr als 50 Jahren Dauercamper auf dem Platz – zum Klönen. „Mir gefällt es so gut, ich will gar nicht mehr weg“, sagt Birgit Krott. Sie ist zum ersten Mal auf dem Platz zu Gast, ihre Freundin Astrid Pennartz hatte im August 2017 ihre Premiere. Damals sei sie durch Zufall im Internet auf den Platz gestoßen. Seitdem fährt die 47-Jährige regelmäßig von Aachen in die Wedemark. Dafür sei sie viereinhalb Stunden unterwegs – „Aber das ist mir egal.“ Warum sie nicht mit dem Wohnwagen an die Nordsee fahren? Das sei zu überlaufen und zu teuer, sagt Pennartz. „Ich bin hier glücklich.“
Ehepaar Dennhardt aus Langenhagen verbringt jeden Sommer auf dem Campingplatz direkt am See. „Dann sitzen wir hier besser, als Zuhause auf dem Balkon“, sagt Sigrid Dennhardt. Nur zum Wäschewaschen, Blumengießen und Postholen fahre sie zwischendurch heim. Die direkt angrenzende Autobahn stört sie und ihren Mann – genau wie die anderen Gäste – nicht. „Ich höre das gar nicht mehr“, sagt die 78-Jährige.
Krüger kennt alle Dauercamper persönlich
Krüger kennt ihre Dauercamper alle persönlich. „Es sind alles super nette Gäste“, sagt die 52-Jährige. Auch von ihnen bekommt die Campingplatz-Inhaberin Unterstützung bei Arbeiten, die auf dem Gelände anfallen.
Und wann war Krüger das letzte Mal selbst im Urlaub? Das ist ihren Angaben zufolge schon „ewig“ her. „Aber ich vermisse nichts“, sagt die 52-Jährige. Ihre Freunde kommen einfach nach Feierabend zu ihr auf den Platz und besuchen sie.
Das ist der Campingplatz mit Badesee
Der Campingplatz Natels-Heidesee liegt in Bissendorf-Wietze an der Straße Regeldamm 1. Ab 1. Mai ist das Gelände täglich für Camper und Badegäste geöffnet. Wetterabhängig steht Besuchern täglich ab mittags das Areal offen. Kinder zwischen vier und 14 Jahren zahlen 1,50 Euro für den Eintritt zum Badesee. Erwachsene können für 2,50 Euro in dem circa zwei Hektar großen See schwimmen. An den Wochenenden im Sommer führen die Rettungsschwimmer der DLRG-Ortsgruppe Wedemark dort Badeaufsicht. Nach einem Sprung auf dem Wassertrampolin im See, können Schwimmer am Strand anschließend im Sand liegen oder auf der Sonnenterrasse relaxen.
105 Dauercamper kommen jedes Jahr auf das Gelände an der Autobahn 352. Auf einer Wiese für Tagesgäste finden 13 Wohnwagen, Wohnmobile oder Zelte Platz. Bei einem Kiosk und einem Imbiss können sich Besucher stärken. Und auf dem Areal sind viele weitere Aktivitäten möglich: Neben einem Spielplatz für die kleinen Gäste gibt es einen Fußball-, Beachvolleyball und Basketballplatz. Zudem können Besucher Billard spielen oder auf dem Wasser die vorhandenen Surfbretter nutzen. Ein Holz-Tipi mit Grillstation kann ebenfalls von Besucher genutzt werden. Für Hunde gibt es eine extra Wiese. Im Internet auf www.natelsheidesee.de gibt es weitere Informationen zu Preisen, dem Campingplatz und Kontaktdaten.
Leser-Umfrage: Das sind die schönsten Badeseen der Region
Sommertemperaturen – perfekte Bedingungen für einen Besuch am See. Die HAZ-Leser haben abgestimmt: Das sind die schönsten Badeseen in der Region Hannover.
Von Julia Polley
HAZ
