Zweitligaerhalt ist geschafft
Die Bavaria-Schachfrauen ringen dem Meister FC Bayern ein Remis ab

26.03.2024 | Stand 26.03.2024, 18:15 Uhr

Freudiger Bavaria-Heimspieltag: Marie Oberhofer, Steffi Arnhold, Liliane Pavlov, Siri Marlen Prinzen, Jana Bardorz, Sophie Bauer (von links) bleiben in der zweiten Liga. Foto: Christian Brüssel

Nach einem klaren 4,5:1,5-Sieg im Abstiegsduell gegen die SG Augsburg und einem sehr überraschenden Punktegewinn beim 3:3 gegen Meister FC Bayern München vermieden die Schach-Damen des SC Bavaria bei ihrem Heimspieltag in der 2. Bundesliga Süd einen Absturz auf einen der beiden Abstiegsplätze, dürfen sich nun nach einer wechselhaften Saison auf ein weiteres Zweitligajahr freuen und schließen mit ausgeglichenem Punktekonto auf Rang vier im Achterfeld ab.

Vor dem letzten Doppelspieltag in der 2. Frauen Bundesliga Süd waren gute Nerven gefragt. Fünf der acht Teams kämpften in zum Teil direkten Duellen noch gegen den Abstieg. Mitten drin war auch das Bavaria-Frauenteam: Nach zwei Siegen zum Saisonauftakt waren die Regensburgerinnen nach zuletzt drei Niederlagen in Folge in die Abstiegszone gerutscht. Damit war gegen die punktgleichen Augsburgerinnen ein Sieg Pflicht. Mit dem FC Bayern wartete ja zudem eine schier unlösbar erscheinende Aufgabe.

Die Älteste ist 23

Wild entschlossen ging das sehr junge Team von Bavaria mit der erst 23-jährigen Marie Oberhofer als ältester Spielerin an die Bretter. Jana Bardorz sorgte schnell für das beruhigende 1:0 und ließ der österreichischen Frauen-Fidemeisterin Maria Horvath nicht den Hauch einer Chance. Die Jüngste im Bavaria-Team, die erst 14-jährige Laura Sophie Bauer, ein großes Schach-Nachwuchstalent, sorgte mit ihrem Sieg für eine Vorentscheidung. Auch die Niederlage von Liliane Pavlov, die sich lange, jedoch erfolglos, gegen den Partieverlust stemmte, brachte Bavaria nicht mehr aus dem Konzept.

Steffi Arnhold stellte am Spitzenbrett die Weichen endgültig auf Sieg. In einem hart umkämpften Match hatte ihre Konkurrentin zwar lange Zeit Stellungsvorteile, leistete sich aber einen folgenschweren Fehler, der sie zur Aufgabe zwang. Siri Marleen Prinzen sicherte Bavaria beim Zwischenstand von 4:1 den extrem wichtigen Mannschaftssieg. Sehenswert war die kämpferische Leistung von Marie Oberhofer, die sich nach einem Figurenverlust gegen die Niederlage stemmte. Nach über fünfstündigem Kampf sicherte sich die Mannschaftsführerin die Punkteteilung.

Kampflos gewonnen

Mit diesem Sieg gegen Augsburg war der Ligaerhalt fast gesichert. Nur eine sehr hohe Niederlage gegen den FC Bayern und ungünstige Ergebnisse bei der Konkurrenz hätten Bavaria Regensburg noch einmal in Abstiegsgefahr bringen können. Die mit vielen internationalen Titelträgerinnen angetretenen Meisterinnen aus der bayerischen Landeshauptstadt waren klare Favoritinnen und hatten alle ihre bisherigen Mannschaftskämpfe in dieser Saison gewonnen. Auf Grund einer Erkrankung einer ihrer besten Spielerinnen mussten sie jedoch ein Brett kampflos verloren geben und brachten Bavaria mit 1:0 in Führung.

Die Regensburgerinnen, die ihr Team an zwei Positionen im Vergleich zum Kampf gegen Augsburg verändert hatten, nutzen diese Vorlage. Am Spitzenbrett rang Steffi Arnhold ihrer nominell stärkeren Gegnerin ein sicheres Remis ab. Als Marie Oberhofer einen Fehler der österreichischen Frauen Fidemeisterin Nikola Mayrhuber zur 2,5:0,5 Führung für Bavaria nutzte, schien sogar ein sensationeller Sieg möglich.

Nach der Niederlage von Siri Marleen Prinzen hatte es Laura Sophie Bauer in den Händen. Unter Zeitdruck fand die junge Bavarianerin nicht die ihr den Sieg bringende Zugfolge und gab sich mit einer Punkteteilung zufrieden. Beim Zwischenstand von 3:2 hatte das Regensburger Team das Unentschieden sicher und Bayern den ersten Punktverlust beigebracht. Trotz einer mutigen Vorstellung scheiterte mit der auch erst 15-jährigen Elisabeth Reich ein weiteres großes Nachwuchstalent aber am Ende an der Routine ihrer bundesligaerfahrenen Konkurrentin.