Adobe gibt Firefly für kommerzielle Nutzung frei

Nach der Betaphase gibt Adobe seine generative KI Firefly für die kommerzielle Nutzung frei und integriert sie in die Creative Cloud und in Adobe Express.

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Firefly unterstützt Texteingaben in über 100 Sprachen. In der Betaphase entstanden laut Adobe mehr als 2 Milliarden Bilder.

(Bild: Adobe)

Lesezeit: 3 Min.
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Die sechsmonatige Betaphase ist abgeschlossen: Adobe hat seine generative KI namens Firefly nun nativ in sein Softwarepaket für Profis, die Adobe Creative Cloud, und in seine gehostete Software für Webmarketing Experience Cloud integriert. Nutzer können die generative künstliche Intelligenz ab sofort in den Vollversionen von Adobe nutzen.

Das Retuschewerkzeug "generative Füllung" und das Tool "generative Expand" sind ab sofort native Teile von Photoshop, "generative Neufärbung" ist Bestandteil des Vektorzeichenprogramms Illustrator. Der Bildgenerator und der Generator für Texteffekte halten ferner Einzug in Adobe Express, ein vereinfachtes Designtool für Nutzer ohne abgeschlossenes Grafikstudium.

Weiterhin gibt es auch die Web-App, die jetzt nicht mehr den Hinweis „Beta“ trägt und außerdem zusätzliche Werkzeuge anbietet. Sie umfasst den Bildgenerator, der Prompts in Pixel wandelt, ein Tool "Generative Füllung" zur inhaltsabhängigen Retusche von Bildbereichen, einen Generator für Texteffekte, ein Tool, um Vektorgrafiken umzufärben, und jetzt auch je eines, das Skizzen in farbige Grafiken wandelt und eines, das dasselbe mit 3D-Szenen macht.

Kein Betahinweis mehr in der Web-App: Adobe gibt Firefly für die kommerzielle Nutzung frei.

Über diese Werkzeuge hinaus arbeitet Adobe an weiteren Funktionen, darunter personalisierte Bildergebnisse, die den eigenen Stil reflektieren, sowie Tools, die aus Prompt Vektorgrafiken, Pinselspitzen, Vorlagen oder Muster erstellen. Firefly unterstützt Texteingaben in über 100 Sprachen, darunter auch auf Deutsch. In der Regel verstehen KI-Bildgeneratoren bisher nur englischsprachige Eingaben. Laut Adobe haben Nutzer seit März dieses Jahres mehr als zwei Milliarden Bilder mit Firefly generiert.

Mit Ende der Betaphase führt Adobe ein Bezahlmodell für die generative KI ein. Firefly-Abonnenten erhalten "generative Credits". Dabei handelt es sich um Tokens, die Nutzer einlösen können, um aus Prompts Bilder, Vektorgrafiken oder andere zu erzeugen. In der Regel kostet jeder Auftrag an die KI einen Credit. Texteffekte lassen sich bis 1. November 2023 kostenlos erstellen. Die Anzahl der Credits wird jeden Monat zurückgesetzt. Wenn alle Credits verbraucht sind, lassen sich weiterhin Bilder erstellen, allerdings in gedrosselter Geschwindigkeit und offenbar mit einem Wasserzeichen versehen.

Im kostenlosen Abo lassen sich 25 Credits monatlich nutzen. Für 5,49 Euro monatlich erhalten Nutzer 100 Credits für "von Firefly erstellte Bilder ohne Wasserzeichen". Bis zum 1. November gibt es für kostenpflichtige Creative Cloud-, Adobe Firefly-, Adobe Express- und Adobe Stock-Abos keine Limits. Danach will Adobe die Nutzung offenbar begrenzen.

Die Bildbearbeitung Photoshop nutzt Firefly, um Fotos über ihre Grenzen hinaus zu erweitern.

(Bild: Adobe)

Adobe stellt außerdem das GenStudio vor, das Unternehmenskunden der Experience Cloud von der Idee mithilfe von generativer KI zum Inhalt führen soll. Anders als Midjourney oder Stabile Diffusion können Unternehmen damit Inhalte erstellen, die für die kommerzielle Nutzung sicher sind.

Adobe GenStudio umfasst den Zugriff auf Firefly-APIs, die Adobes generative KI in unternehmensspezifische Workflows integrieren.

Über generatives Füllen lassen sich nicht nur Bildbereiche kontextbezogen retuschieren, sondern auch mit Motivelementen füllen.

(Bild: Adobe)

Der Firefly-Bildgenerator wurde mit Bildern aus Adobe Stock sowie mit offen lizenzierten und Bildern aus der Public Domain trainiert, deren Urheberrecht erloschen ist. Alle von Firefly generierten Inhalte enthalten sogenannte Content Credentials, die in den Metadaten das KI-Modell und die Anwendung nennen, in der das Bild entstand. Wenn die Metadaten entfernt wurden, lassen sich über die Tools der Content Authenticity Initiative auf contentauthenticity.org wiederfinden und verifizieren. (akr)