OX-CNC: Stabile und günstige Portalfräse selbst bauen

Die Portalfräse mit Rollen in Aluminiumprofilen, Nema-23-Motoren und GT3-Riemen ist stabil und fräst Hartholz, Alu und Verbundmaterial. Wir haben sie gebaut.

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Inhaltsverzeichnis

Portalfräsen für Profis kosten meist über 10.000 Euro. Kein Wunder, dass Hobby-Ingenieure solche Preise mit selbst gebauten Maschinen unterbieten möchten. Die Mostly Printed CNC lässt sich bereits für 650 Euro aufbauen, allerdings mit Motoren und Riemen in 3D-Drucker-Stabilität. Die von Mark Carew und der Openbuilds-Community entwickelte OX-CNC kommt Profigeräten dagegen erstaunlich nah, weil sie wie die meisten Profi-Fräsen ein maximal versteiftes Portal verfährt und alle Rahmenteile aus Metall bestehen.

Sie nutzt kräftige Nema-23-Schrittmotoren, fünf Millimeter dicke Aluplatten und sechs Zentimeter hohe Aluprofile für den Rahmen sowie spielfreie GT-3 Riemen für den Antrieb. Riemen und Schrittmotoren sind eine Nummer größer als bei 3D-Druckern. X- und Y-Achse laufen auf Rollen in den Einkerbungen der Profile, bei der Anzahl der Rollen übertrifft die OX den 3D-Drucker "Ender 3" aber um Faktor 3. Viel stabiler als die OX lässt sich eine Portalfräse mit solchen Standardteilen gar nicht aufbauen. Wer für Hartmetall eine noch stabilere Maschine braucht, müsste sie wohl mit Stahlrahmen und Kugelumlaufspindeln bauen, was erheblich teurer wäre.

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Wie groß die OX wird, darf man vor dem Bau selbst entscheiden. Wir haben uns für eine Fräse mit 75 Zentimeter Breite und 100 Zentimeter Tiefe entschieden. Alle mechanischen Teile kauften wir für 750 Euro als Bausatz bei der Firma "Ooznest", was die Bestellung einfach machte. Die OX besteht aber weitgehend aus Standardteilen für den Anlagenbau, einzig die im Bausatz mitgelieferten 5-mm-Aluplatten müssen nach den frei verfügbaren Konstruktionszeichnungen hergestellt werden. Aber auch die Aluplatten gibt es als Teilesatz, beispielsweise beim portugiesischen Versender "RatRig". Die 750 Euro unseres Bausatzes kann man durchaus unterbieten, wenn man die Teile von den günstigsten Händlern bestellt.