Make Sonderheft 2018
S. 92
Projekt
Aufmacherbild
Schwerkraftwerk: Ein Gewicht fällt, treibt einen Generator an, und eine LED-Zeile leuchtet. Räder und Ritzel sorgen für eine ausreichende Generator-Drehzahl.

Hubspeicherkraftwerk – Schwerkraftwerk

Mein „Schwerkraftwerk“ erzeugt mit mechanischer Energie Strom. Im Sinne der Nachbaubarkeit und Anschaulichkeit besteht es aus allgemein erhältlichen und bezahlbaren Bauteilen. Es vermag in sinnlicher Weise ein Gefühl dafür zu vermitteln, welche Energie in unzähligen alltäglichen elektrischen Geräten – gerade eben auch „kleinen“ batteriebetriebenen – steckt und umgesetzt wird.

Bei der Recherche nach vergleichbaren Systemen findet man die Begriffe „Hub- oder Lageenergie-Speicherkraftwerk“: Eine Masse wird angehoben. Solange sich der Masseträger nicht wieder absenkt, ist die Energie gespeichert. Fällt er, kann man etwa einen Generator antreiben und so Strom erzeugen. Dementsprechend stellt dieses Projekt ein transparentes und funktionierendes Modell eines Hubspeicherkraftwerkes dar.

Schon vor etlichen Jahren spukte diese Idee in meinem Kopf herum, inspririert von Küchen-Waagen, wie man sie so kennt: An der Wand hängend, das zu wiegende Objekt wird auf die Waagschale aufgelegt, und sie senkt sich ein wenig. Ein Zeiger wird bewegt – den Bruchteil einer Sekunde. Für einen deutlich größeren Zeitraum sollte da was mit einem Getriebe zu machen sein. Die klassische Standuhr zeigt den Weg: Hier liefern Gewichte im Bereich einiger Kilogramm die Antriebsenergie. Die Verfügbarkeit von Schrittmotoren aufgrund zunehmender Ausmusterung von Diskettenlaufwerken (schon etwas her) belebte diese Idee. Aufgrund meines Berufes konnte ich eine gewisse Anzahl davon erretten. Meine erste Kreation in dieser Richtung war eine mittels Schrittmotor als Dynamo betriebene LED-Lampe (siehe Link in der Kurzinfo).