Nachrichten vom Heizprofi zum Thema Luft in Heizkörpern oder Heizleitungen

f4a13664-1898-42b6-9abc-98af4b3ce970

Wer kennt es nicht? Es befindet sich Luft in Heizkörpern oder Heizleitungen. Luft hat im Heizwasserkreislauf nichts verloren. Nicht nur, weil die mit dem Heizwasser durch die Rohrleitungen gepumpten Luftblasen störende Geräusche verursachen. Ungeliebt ist Luft in der Heizung auch, weil die Radiatoren so nicht komplett mit Wasser gefüllt sind, teilweise kalt bleiben und die Wohnstuben nicht richtig warm werden. Lästiges, immer wiederkehrendes Entlüften ist die Folge. Das Ergebnis: Unnötige Wartungsstunden mit teilweise hohen Folgekosten erhöhen die Unzufriedenheit des Betreibers. Zudem wirkt der Sauerstoffanteil der «Fehlluft» zerstörerisch. Die Innenwände von Heizkörpern, Pumpen und Rohrleitungen korrodieren – wenn auch nur ein wenig. Aber über die Jahre lässt Luft im Heizkreislauf die Anlage deutlich schneller altern, als es bei einem hermetisch geschlossenen und damit luftfreien Heizsystem der Fall wäre.

Luft in der Heizung ist (wie überhöhte Körpertemperatur beim Menschen) ein Indiz dafür, dass etwas nicht stimmt. Und dabei gilt: Je mehr Luft in das System gedrungen ist, desto grösser ist der Defekt, wobei die Ursachen sehr unterschiedlich sein können. So wird bei Anlagen, die wie eh und je mit einem Schlauch befüllt werden, oft der Fehler gemacht, dass der Schlauch nicht vollständig mit Wasser gefüllt wird, bevor man die Verbindung zur Heizung herstellt. Tut man das nicht, wird mit dem Nachfüllwasser unweigerlich wieder Luft in das System gepumpt.

Mikroblasen verschlechtern die Wärmeabgabe

Eine weitere Ursache kann ein zu kleines Expansionsgefäss sein, welches jede Heizung hat und dafür sorgt, dass das Volumen des Heizwassers, das sich wegen schwankender Wassertemperaturen ändert, aufgenommen wird. Ist dies z. B. zu klein ausgelegt oder nicht mehr funktionsfähig, baut sich beim Abkühlen des Heizwassers, etwa während der Nachtabsenkung, ein Unterdruck auf, der so gross werden kann, dass die Heizung durch schlecht sitzende Muffen und Verschraubungen Luft zieht. Zum «Einschnüffeln» von Luft kann es auch kommen, wenn man sich einer zu leistungsstarken Umwälzpumpe bedient. Immer dann, wenn die Pumpe startet, baut sich hinter ihr im Heizwasserstrang ein Unterdruck auf, der im ungünstigsten Fall ausreicht, Luft ins System zu ziehen.

Im Heizwasserkreislauf treten jedoch nicht nur «Grossblasen» auf. Solange sich Luft in dem System befindet, bilden sich im Wasser unweigerlich sogenannte Mikroblasen. Die sind mikroskopisch klein und ihre Konzentration hängt ganz von der Temperatur des Heizwassers ab. Diesen Zusammenhang hat bereits der englische Naturwissenschaftler W. Henry (1774–1836) erkannt, als er ermittelte, dass in einem Kubikmeter zehn Grad kalten Wassers rund 25 Liter Luft gelöst sein können, während 50 Grad warmes Wasser nur etwa zehn Liter Luft aufnehmen kann. Auch diese Mikroblasen sind unerwünscht, wirken sie sich doch negativ auf die Strömung im Wasserkreislauf aus. Zudem wird die Wärmeabgabe verschlechtert, und es besteht die Gefahr, dass die Lager der Umwälzpumpe nicht mehr ausreichend vom Wasser geschmiert werden.

Deutlich trivialer läuft das Entlüften der Heizkörper ab. Immer dann, wenn das Geglucker überhandnimmt und die Radiatoren nicht mehr warm werden, kann man das oben am Heizkörper gegenüber dem Thermostatventil sitzende Entlüftungsventil öffnen, vorausgesetzt, man hat den dazu notwendigen «Aussen»-Vierkantschlüssel zur Hand. Doch Vorsicht: Zuvor sollte man die Umlaufpumpe gestoppt und einige Minuten gewartet haben, so dass sich möglichst alle Luft in den Radiatoren sammelt und sich nicht mehr in den Steigleitungen befindet. Öffnet man jetzt den Hahn, strömt erst zischend Luft aus, die sich immer mehr mit dem dreckig-schwarzen Heizungswasser anreichert. Sollen Wände oder Teppichboden nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, empfiehlt es sich, einen Lappen oder ein Auffanggerät bereitzuhalten.

Montage eines Luftabscheiders

Immer wieder Luft in der Heizungsanlage muss nicht sein. Es gibt einen Luftabscheider, der die Anlage ständig luftfrei hält. Ein Entlüfter, der als Mikroluftblasenabscheider funktioniert.

Der Luftabscheider muss am jeweils heissesten Punkt der Anlage installiert werden. Bei Zentralheizungen ist dies die Stelle, an der das Wasser den Kessel verlässt. An diesen Stellen werden die Mikroblasen freigesetzt. Ihr Entstehen beruht auf der Löslichkeit von Gasen in Wasser. Die Löslichkeit nimmt bei Temperaturanstieg ab. Bei Druckabfall nimmt die Löslichkeit nach dem Gesetz von Henry weiter ab. Der Luftabscheider macht sich dieses Gesetz zunutze, indem er eine Absorptionsentlüftung für die gesamte Anlage in Gang setzt.

Das sind die Vorteile für Installateur und Benutzer

  • Kein manuelles Entlüften nach Inbetriebnahme
  • Optimaler Wärmeübergang
  • Längere Lebensdauer der wasserführenden Anlagenteile
  • Keine Kavitation in der Anlage
  • Keine störenden Geräusche in Leitungen, und Heizkörpern