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Interdisziplinärer Ansatz

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Die Krankheitsphase der schweren Demenz sollte mit allen zur Verfügung stehenden therapeutischen Möglichkeiten so lange es geht hinauszögert werden: Ergotherapie leistet hierbei einen wichtigen Beitrag.
Die Krankheitsphase der schweren Demenz sollte mit allen zur Verfügung stehenden therapeutischen Möglichkeiten so lange es geht hinauszögert werden: Ergotherapie leistet hierbei einen wichtigen Beitrag. © Archiv

Schätzungen zufolge gibt es etwa 1,5 Millionen Demenzpatienten in Deutschland - die meisten werden häuslich betreut. Die Kombination von pharmakologischer Therapie, pflegerischer Intervention und Ergotherapie kann vor allem in der frühen Phase eine Verschlimmerung der Erkrankung hinauszögern.

„Ergotherapie und Pflege spielen sogar oft eine größere Rolle als die Arzneimittelgabe. Aufgrund der gesundheitspolitischen Situation wird Ergotherapie aber leider immer noch viel zu wenig verordnet“, sagt Privatdozent Dr. Thomas Reuster von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus in Dresden.

Stabilisierung

Ergotherapie bei Demenzpatienten hat vor allem die bestmögliche Stabilisierung von Physis und Psyche der Betroffenen zum Ziel. Training alltagsrelevanter Tätigkeiten, Übungen zur Sinneswahrnehmung, spielerisches Handeln und praktische Tätigkeiten auch in kleinen Gruppen, Erfolgserlebnisse und Umgang mit anderen Betroffenen fördern bei Demenzkranken den Erhalt von Alltagskompetenzen und -aktivitäten. Die ergotherapeutischen Maßnahmen unterstützen zudem die Psychopharmakotherapie, sodass der Behandlungsprozess insgesamt positiv beeinflusst wird. „Wohnen die Patienten noch zu Hause, soll und muss Ergotherapie meines Erachtens ambulant erfolgen, zum Beispiel in Tageseinrichtungen, Praxen beziehungsweise optimalerweise direkt im häuslichen Umfeld der Patienten“, erklärt Reuster. Wichtig für eine erfolgreiche ergotherapeutische Behandlung ist die Schaffung einer Lebenswelt, die nicht überfordert: einfache und regelmäßige Alltagsabläufe in vertrauter Umgebung und kleine eigenverantwortliche Handlungen in einer überschaubaren und fassbaren Umwelt können den Betroffenen mehr Selbstständigkeit bewahren. Doch auch im stationären Bereich wird Ergotherapie erfolgreich eingesetzt. (nh)

Hilfen im Alltag.pdf

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