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Alles für die Klappbrücken: Rahmenbauten aus Holz an der Löwenburg eingesetzt

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Nach historischem Vorbild: An der Löwenburg sind jetzt Holzteile für die Rekonstruktion der Klappbrücken über den Burggraben eingesetzt worden.
Nach historischem Vorbild: An der Löwenburg sind jetzt Holzteile für die Rekonstruktion der Klappbrücken über den Burggraben eingesetzt worden. © Andreas Fischer

Die Sanierung der Kasseler Löwenburg geht auf die Zielgerade. Jetzt hat ein Kran an den nördlichen und südlichen Eingängen zum Burginnenhof Holzteile zur Rekonstruktion der Klappbrücken über den Burggraben eingesetzt.

Spektakulär sah es aus, als die hölzernen Rahmenbauten am Donnerstagmorgen eingeschoben wurden. „Die historischen Brücken existieren nicht mehr“, sagt Lena Pralle, Sprecherin der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK). Aus Holz sind die früheren Hebekonstruktionen wieder hergestellt worden. Ob die Originale tatsächlich eingeklappt wurden, das weiß man nicht, so Pralle. Aber bei der Neukonstruktion wäre es theoretisch zumindest möglich.

Aber was ist der Unterschied zwischen einer Klapp- und einer Zugbrücke? Klappbrücken sind durch eine Hebekonstruktion nach oben zu klappen. Zugbrücken hingegen werden an Ketten nach oben gezogen.

Der ganze Bau ist auf jeden Fall stabil genug, dass auch Fahrzeuge über die Brücke in den Innenhof der Löwenburg fahren können. Schon allein, weil im Notfall Feuerwehr und Rettungsdienst in den Innenhof kommen müssten, sei das Voraussetzung, so die Sprecherin. Später werden dann am Holzkonstrukt eine Befestigung und Beschläge aus Stahl angebracht. Die genaue Ausmessung sei nämlich erst dann möglich, erklärt Lena Pralle.

Im Zweiten Weltkrieg waren die Löwenburg stark beschädigt und der Bergfried, also der jetzt wieder aufgebaute Hauptturm, komplett zerstört worden. Zu den 30 Millionen Euro teuren Sanierungsmaßnahmen, die seit 2005 laufen, gehören die Restaurierung des angegriffenen Tuffsteins, die Instandsetzung des Mauerwerks und die Sicherung gefährdeter Bauteile. Durch den Wiederaufbau des Bergfrieds ist es dann auch möglich, Schauräume nach historischen Aufzeichnungen von 1816 neu anzuordnen. Ab Mitte Juli können Besucher den rekonstruierten Hauptturm und die dortige Aussichtsplattform nach jahrelanger Bauzeit besteigen. (Kathrin Meyer)

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