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Störche im Frankenberger Land leiden unter Nahrungsmangel

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Auf Nahrungssuche: Das Foto zeigt einen Storch, der in der Ederaue bei Rennertehausen Regenwürmer sammelt.
Auf Nahrungssuche: Das Foto zeigt einen Storch, der in der Ederaue bei Rennertehausen Regenwürmer sammelt. © Foto: Gerhard Kalden

Erstmals in diesem Jahrhundert brüten im Kreisteil Frankenberg bei Rennertehausen und Ernsthausen wieder Weißstörche. Dieser positiven Nachricht folgt sogleich eine negative: Jüngst beobachtete ein Naturschützer in dem Storchennest bei Ernsthausen mit vier Jungen, dass während dessen Beobachtungszeit ein Storch zwei von diesen aufgefressen hat.

Frankenberger Land – Aus Mühlhausen im Kreisteil Waldeck wurde bekannt, dass, als ein bekannter Naturschützer das Nest eines Storches mit ursprünglich fünf Jungen beobachtete, ein Altstorch einen Jungvogel aus dem Nest geworfen hatte.

Da nach Literatur-Angaben normalerweise Störche drei bis fünf Junge haben, besteht der Verdacht dass aus dem Storchen-Nest bei Rennertehausen mit jetzt nur zwei Jungvögeln auch von den Alt-vögeln Junge entfernt wurden. Heinz-Günther Schneider, Vorsitzender der Naturschutzbund-Gruppe Battenberg, berichtete, dass „in diesem Jahr in Hessen, vor allem in Süd- und Mittelhessen, Störche extrem häufig Junge aus ihren Nestern geworfen oder selbst aufgefressen haben“.

Störche betreiben Geburtenregulierung

Dieses Verhalten ist offenbar Folge einer Hungersituation bei den Störchen, denn Frösche, eine ursprünglich bevorzugte Nahrung der Störche, sind selten geworden. Deshalb suchen Störche nun hauptsächlich Regenwürmer. Diese sind oft nur selten von Störchen zu finden, vor allem wenn sich diese bei Trockenheit in tiefere Erdschichten zurückziehen.

Um auf diesen Nahrungsmangel zu reagieren, betreiben die Störche instinktiv eine Art von Geburtenregulierung, damit wenigstens ein bis zwei Junge groß gezogen werden können.

Im Internet wird dieses Hungerproblem bei den Störchen aktuell mit nicht wenigen Beiträgen behandelt unter Überschriften wie zum Beispiel „Störche stehen vor einer Hungerkatastrophe“ oder „Nahrungsmangel bei Trockenheit – Störche hungern“. (zqa)

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