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Bürgermeisterwahl in Rotenburg: FDP-Chef Marcus Weber tritt als Einzelbewerber an

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Marcus Weber kandidiert bei der Rotenburger Bürgermeisterwahl, die dieses Jahr im Herbst ansteht.
Marcus Weber kandidiert bei der Rotenburger Bürgermeisterwahl, die dieses Jahr im Herbst ansteht. © Silke Schäfer-Marg

Er ist der Erste, der sich aus der Deckung wagt: Marcus Weber möchte Bürgermeister von Rotenburg werden. Das hat der 39-Jährige am Dienstag bekannt gegeben.

Rotenburg – Die anderen drei Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung – SPD, CDU und UBR – haben zumindest öffentlich noch nicht verlautbaren lassen, ob und wenn ja wen sie ins Rennen um die Nachfolge von Christian Grunwald schicken wollen.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende wird nicht offiziell von seiner Partei nominiert, sondern stellt sich den Wählern als sogenannter Einzelbewerber. Das begründet er so: „Im Fall einer erfolgreichen Wahl ist es mein Anspruch, unabhängig von politischen Parteien ein Bürgermeister für alle Rotenburgerinnen und Rotenburger zu sein.“

Weber trat vor der Bundestagswahl 2017 in die FDP ein. Bei der Neuaufstellung des Ortsverbandes wurde er dann zum Vorsitzenden gewählt und war Spitzenkandidat bei der Kommunalwahl 2021. Die freien Demokraten, die zuvor nicht mehr in der Stadtverordnetenversammlung vertreten waren, zogen mit zwei Abgeordneten ins Parlament ein. In der FDP ist der gebürtige Rotenburger, weil er sich mit dem Freiheitsgedanken der Partei gut identifizieren könne, sagt er.

Weber ist als Chef des THW-Ortsverbandes bekannt

Weber machte 2003 an der Jakob-Grimm-Schule Abitur und ging danach zur hessichen Landespolizei, wo er ein Studium als Diplom-Verwaltungswirt absolvierte. Ab 2006 war er bei der Bereitschaftspolizei in Mühlheim am Main stationiert und wechselte dann 2014 zur Autobahnpolizei Baunatal, wo er bis heute tätig ist.

In seiner Heimatstadt ist er vor allem als Ortsbeauftragter und damit Chef des THW-Ortsverbandes bekannt. Im technischen Hilfswerk machte er 2001 die Grundausbildung und hatte danach verschiedene Funktionen inne.

Zur Motivation für seine Bewerbung sagt der 39-Jährige: „Ich möchte als gebürtiger Rotenburger meine Heimatstadt mit vollem hauptamtlichen Engagement weiter mit entwickeln und zukunftsfähig machen, so wie es ja an vielen Stellen bereits angestoßen wurde. Das ist ein fortlaufender Prozess, bei dem es gilt, kontinuierlich weiter – natürlich mit Augenmaß – Veränderungen zu wagen.“ Dabei sei ein solider Haushalt immer das oberste Gebot.

Weber wirbt um die Unterstützung auch aus anderen Fraktionen, sei sich aber auch bewusst, dass wohl auch andere Kandidaten aufgestellt würden. Sollte das der Fall sein, freue er sich auf einen spannenden Wettkampf um die besten Ideen für die Zukunft Rotenburgs.

Rotenburg wählt im Herbst 2023

Die letzte echte Bürgermeisterwahl in Rotenburg liegt bereits zwölf Jahre zurück. Im September 2011 wurde Christian Grunwald (CDU), damals erst 34 Jahre alt, zum Nachfolger von Manfred Fehr (SPD). Fehr hatte seit Einführung der Direktwahlen von Bürgermeistern in Hessen alle Wahlen in Rotenburg (1993, 1999 und 2005) jeweils deutlich gewonnen, unterlag dem jungen Grunwald nun aber klar. Der damalige Politik-Neuling siegte mit 59,5 Prozent. 2017 hatte der CDU-Mann keine Gegenkandidaten. Dennoch musste er sich der Wahl der Bürger stellen.

Dabei erhielt er 79,7 Prozent Ja-Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 72,1 Prozent. Mit diesem Ergebnis zeigte sich Grunwald damals angesichts der großen Belastungen für die Rotenburger in der Schutzschirm-Zeit sehr zufrieden. Er hatte frühzeitig bekannt gegeben, dass er nicht für eine dritte Amtszeit zur Verfügung steht. Das begründet der Bürgermeister vor allem damit, dass seiner Auffassung nach nach zwölf Jahren neue Impulse nötig sind. 

(Von Christopher Ziermann)

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