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Eingeweide illegal im Wald bei Florshain entsorgt

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Illegal im Wald entsorgt: Bei Florshain sind Schlachtabfälle gefunden worden.
Illegal im Wald entsorgt: Bei Florshain sind Schlachtabfälle gefunden worden. © Ute-Anemone Lorenz

Mögliche Gefahr für Mensch und Tier: Spaziergängerin findet im Wald tierische Abfälle von einer mutmaßlicher Schwarzschlachtung.

Florshain – Bei einem Spaziergang im Wald bei Florshain macht eine Frau einen unschönen Fund: Innereien von Tieren hat dort jemand illegal entsorgt. Diese Tat ist nicht nur unangenehm für Spaziergänger, sondern kann auch Gefahren bergen, erklärt Jägerin Anette Rohs.

Anette Rohs Jägerin
Anette Rohs, Jägerin © Lorenz, Maike

„Bei den Schlachtabfällen handelt es sich um Eingeweide, vermutlich von zwei Schafen“, sagt Anette Rohs, die gemeinsam mit Richard Alles das betroffene Revier betreut.

Noch wenige Stunden zuvor sei sie selbst an der Stelle, die sich in der Nähe des Bundeswehr-Schießstandes befindet, vorbeigelaufen. „Der Weg ist stark frequentiert und gut ausgebaut. Wahrscheinlich hat dort jemand mit dem Auto seine Abfälle in den Wald gefahren.“

Krankheitserreger auf Mensch und Tier übertragbar

Die Tat sei nicht nur extrem unangenehm für Spaziergänger, vielleicht mit Kindern und Hunden, sondern könne auch im schlimmsten Fall Seuchen verbreiten. „Tiere, die geschlachtet werden oder verenden, müssen ordnungsgemäß entsorgt werden. Wenn das Tier krank war, können sich Wildtiere bei einer Entsorgung im Wald anstecken und so Seuchen verbreiten“, erklärt die Jägerin.

Doch nicht nur für andere Tiere besteht eine Gefahr: Schlachtabfälle können Krankheitserreger auf Mensch und Tier übertragen, teilt die Polizeidirektion Schwalm-Eder mit.

Eine Strafanzeige wurde gestellt wegen des Verdachts, dass gegen das „Tierische Nebenprodukte-/Beseitigungsgesetz“ verstoßen wurde, die Polizeistation Schwalmstadt ermittelt.

Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe möglich

„Ein Verstoß gegen dieses Gesetz kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe geahndet werden“, erklärt Polizei-Pressesprecher Jens Breitenbach auf Nachfrage unserer Zeitung.

Die Eingeweide stammen von kleinen Wiederkäuern, vermutlich von zwei Schafen.
Die Eingeweide stammen von kleinen Wiederkäuern, vermutlich von zwei Schafen. © Ute-Anemone Lorenz

Nach dem Fund sei auch Tierarzt Dr. Klöpper aus Gilserberg informiert worden. Es sei keine Hausschlachtung im Umkreis bekannt, deswegen gehe man von einer illegalen Schwarzschlachtung aus, sagt Rohs.

Es gebe immer mal wieder einzelne Fälle im Schwalm-Eder-Kreis, dass Schlachtabfälle illegal entsorgt werden, sagt Breitenbach. Das bestätigt auch der Landkreis. In der Regel müsse die zuständige Kommune die Überreste entsorgen. Wer solche Überreste auf öffentlichem Gelände findet, solle sich an das Ordnungsamt wenden, hießt es vom Schwalm-Eder-Kreis. Im Zweifelsfall könne auch das Veterinäramt gerufen werden.

Eine Ausnahme stellt der sogenannte Jagdaufbruch dar: Die Innereien von gesundem Wild dürfen vor Ort liegen bleiben oder können vergraben werden, wenn ausreichend Abstand zu Gewässern, Grundwasser und Wasserschutzgebieten eingehalten wird, erklärt der Landkreis. (Lena Langhoff)

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