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Projekt in Eschweger Senioren-WG: Kita-Kinder spielen mit Demenzkranken

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Bezug zur eigenen Kindheit: In einem generationsübergreifenden Projekt haben jetzt Kinder des Waldorfkindergartens mit Menschen mit Demenz mit Sand gearbeitet.
Bezug zur eigenen Kindheit: In einem generationsübergreifenden Projekt haben jetzt Kinder des Waldorfkindergartens mit Menschen mit Demenz mit Sand gearbeitet. © privat

Niederhone. Besuch von fünf Kindern des Waldorfkindergartens Eschwege hatten kürzlich die Bewohner der Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz: In einem generationsübergreifenden Projekt arbeiteten die Kinder und die Senioren gemeinsam mit Sand.

 „So kann man bei den an Demenzerkrankten Menschen wieder einen Bezug zu ihrer eigenen Kindheit und viele eigene Erinnerungen an diese Zeit wecken“, erklärt Claudia Schindewolf, Koordinatorin der Alzheimergesellschaft, die die Wohngemeinschaft betreut.

In drei Sandkisten konnten die Mieter der Wohngemeinschaft gemeinsam mit den Kindern im Sand spielen und Edelsteine sieben sowie Kuchen und Burgen bauen. „Es ist toll, zu sehen, wie viel Spaß alle gemeinsam daran haben“, so Kunsttherapeutin Melanie Windus, die einmal im Monat mit den an Demenz erkrankten Menschen zusammen bastelt oder malt.

Anschließend konnten die Bewohner gemeinsam mit den Kindern noch Bilder malen, die eine Meer-Landschaft zeigen. Auch hier kam der Sand zum Einsatz und auch Muscheln wurden auf dem Bild angebracht. „Ein Bild bleibt bei uns und das andere geht als Erinnerung für die Kinder mit in den Kindergarten“, so Claudia Schindewolf.

„Es ist so schön, Besuch von den Kindern zu haben, da erinnert man sich gleich an seine eigenen Kinder- und Enkelkinder“, erklärt Bärbel Bachmann. „Sie haben auch immer geschaut, ob ich schaue wie sie das machen, dann hab ich sie gelobt und sie haben sich sehr gefreut“. Für den Juni ist ein weiteres generationsübergreifendes Projekt geplant, dann werden die Mitglieder der WG zusammen mit Jugendlichen ein Garagentor bemalen.

„Eine Parklandschaft soll darauf entstehen, dann müssen die Mieter nicht mehr länger auf die triste Tür schauen und können sich so auch noch kreativ ausleben“, so Melanie Windus. Die Jugendlichen waren bereits schon zum gemeinsamen Kaffeetrinken und Kennenlernen in der Wohngemeinschaft und werden dann im Juni gemeinsam mit den Farben aktiv werden. „Wir wollen so die Hemmschwelle zu Menschen mit Demenz senken und auch auf die Krankheit aufmerksam machen und zeigen, dass man keine Berührungsängste haben muss“, fügt Claudia Schindewolf an.

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