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Landtagswahl Niedersachsen: Wer mit wem? Die möglichen Koalitionen

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Stephan Weil (SPD), Bernd Althusmann (CDU) und Stefan Birkner (FDP) vor Wahlzetteln
Niedersachsen-Wahl 2022: Stephan Weil (SPD) ist vor Bernd Althusmann (CDU). Stefan Birkner (FDP) muss zittern. © Michael Matthey/Ole Spata/Moritz Frankenberg/Hauke-Christian Dittrich/dpa/Montage

GroKo, Rot-Grün oder Jamaika – Die Parteien haben nach der Wahl in Niedersachsen selbst zu wählen: Wer könnte mit wem eine Koalition bilden?

Hannover – Die Beteiligung bei der Wahl in Niedersachsen lässt sich bislang schleppend an: Bis 16.30 Uhr hatten nur gut 48 Prozent der 6,1 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, wie Umfragen in ausgewählten Bezirken ergaben. Aktuell regiert in Hannover eine Große Koalition aus SPD und CDU unter dem amtierenden Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD). Sein größter Konkurrent bei der Landtagswahl ist der stellvertretende Ministerpräsident, CDU-Mann Bernd Althusmann.

In den Umfragen führte zuletzt die SPD. Sie kam in den Erhebungen auf 31 bis 33 Prozent, die CDU lag bei 28 bis 30 Prozent. Verglichen mit ihrem Wahlergebnis von 2017 müssten SPD und CDU den Erhebungen zufolge aber mit Stimmverlusten rechnen und könnten historisch schlechte Resultate einfahren.

Landtagswahl Niedersachsen: Wunschkoalition Rot-Grün wird greifbar

Den Grünen und der AfD wurden in den Umfragen eine deutliche Steigerung vorhergesagt, für die Grünen sogar ein mögliches Rekordergebnis. Die FDP muss laut der Umfragen allerdings um den Wiedereinzug in den Landtag bangen. Die Linke wurde bei drei bis vier Prozent gesehen.

Weil würde am liebsten mit den Grünen zusammen regieren, mit denen die niedersächsische SPD bereits von 2013 bis 2017 in einer Koalition auf Landesebene war. Ob die gemeinsamen Stimmen dafür jedoch reichen, bleibt noch bis zum Ende der Stimmauszählung abzuwarten. Nach der letzten Vorwahlumfrage von Infratest dimap könnten die Prozente für die Wunsch-Koalition von SPD und Grünen reichen. Hier kam die SPD auf 32 und die Grüne auf 16 Prozentpunkte.

Niedersachsen-Wahl: CDU könnte Korb von SPD für Große Koalition erhalten

Und auch die erste Prognose (Stand 18.00 Uhr) der Niedersachsen-Wahl lässt die Zusammenarbeit in greifbare Nähe rücken: Aktuell hätte Rot-Grün eine hauchdünne Mehrheit von einem Sitz. Das kann sich im Laufe des Abends allerdings noch ändern. Entscheidend für diese Frage ist auch, ob die FDP den Einzug in den Landtag schafft oder nicht. Die CDU denkt bereits laut über eine Neuauflage der GroKo nach, allerdings mit einer Änderung.

Laut Althusmann könne eine erneute Koalition „mit den Sozialdemokraten gelingen“, aber unter der Führung der CDU. Eine Neuauflage der Großen Koalition sehen die Sozialdemokraten jedoch kritisch: „Würden wir weitermachen, ich fürchte, wir würden sehr schnell in eine Situation hineinkommen, wo wir uns gegenseitig blockieren“, sagte Weil laut einem Bericht der Tagesschau unlängst.

Es bliebe der CDU also die Option, ein Jamaika-Bündnis mit Grünen und FDP einzugehen. Laut Umfragen hätte das Dreier-Bündnis mit 51 Prozent zumindest eine Mehrheit. Die FDP jedoch muss um den Wiedereinzug in den Landtag bangen: Der aktuellen Hochrechnung zufolge liegt sie bei 5 Prozent, also exakt auf der zu schaffenden 5-Prozent-Hürde. (dpa/na)

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